SPIEL DES TAGES : Schäfers zahme Herde

BOLLENDORF. Wichtiger Erfolg im Abstiegskampf: Auf eigenem Platz gewinnt Bollendorf durch einen Treffer von Mark Krämer mit 1:0 gegen den FC Mettendorf.

 Stolpern im Abstiegskampf: Hier müht sich Mettendorfs Manfred Hamper vergeblich gegen Nils Steinmetz (links) und Frank Reder vom SV Bollendorf.Foto: Eberhard von Fumetti

Stolpern im Abstiegskampf: Hier müht sich Mettendorfs Manfred Hamper vergeblich gegen Nils Steinmetz (links) und Frank Reder vom SV Bollendorf.Foto: Eberhard von Fumetti

Erster Rückschlag für Erwin Schäfer. Im Winter beerbte er den glücklosen Gunther Schreiweis auf der Kommandobrücke des FC Mettendorf und seine Bilanz war bislang nahezu makellos. Mit zwei Siegen (6:0 gegen Daleiden sowie 4:2 gegen Herforst) und einem Unentschieden (in Nusbaum) erwischte seine Elf einen hervorragenden Start nach der Winterpause. Zum Ende der Hinrunde von vielen bereits abgeschrieben, schöpften die Mettendorfer durch die Serie wieder neuen Mut. Umso ärgerlicher ist da natürlich die Niederlage gegen den SV Bollendorf. Mit einem Sieg hätte das Team von Erwin Schäfer am Lokalrivalen vorbeiziehen und somit den Anschluss ans gesicherte Mittelfeld erreichen können. Durch die Niederlage im Gaytal ist die Situation wieder äußerst bedrohlich: "Leider haben wir ein sogenanntes Sechs-Punkte-Spiel verloren. Dadurch sind wir wieder in einer sehr brenzligen Lage." Doch nicht nur die Pleite an sich, sondern auch ihr Zustandekommen sorgte beim Coach für eine missmutige Stimmung. 90 Minuten lang hatten seine Schützlinge Fußball zum Abgewöhnen geboten. Statt durch die Erfolge der letzten Wochen beflügelt, wirkten insbesondere etliche der jüngeren Mettendorfer ängstlich: "Alle kannten die Bedeutung der Partie. Möglicherweise waren deshalb einige zu nervös", mutmaßte Schäfer später. Doch nicht nur seine Mannschaft wirkte unbeholfen. Auch die Bollendorfer taten sich von Beginn an äußerst schwer. Auf dem miserablen Rasenplatz blieb vieles Stückwerk. Die ohnehin nur verhaltenen Offensivbemühungen scheiterten auf beiden Seiten oftmals schon im Ansatz. Nur selten schaffte es der Ball in Strafraumnähe und wenn sich doch einmal gelegentlich eine Möglichkeit ergab, wurde diese in atemberaubender Leichtfertigkeit vergeben. Umso überraschender der Moment, als das Leder plötzlich im Netz zappelte. In der 43. Minute hatte sich Mark Krämer ein Herz gefasst und aus 18 Metern erfolgreich zum 1:0 verwandelt. Der Stürmer, der eigentlich schon seine Fußballerkarriere beendet hatte und nur aufgrund der Personalsorgen ins Bollendorfer Trikot zurückkehrte, hätte noch vor der Pause für eine Vorentscheidung sorgen können. Zunächst traf er aus vier Metern nur den Pfosten, dann scheiterte er nach einem Eckball per Kopf an Torwart Karen. Auch im zweiten Durchgang blieb das Duell der Lokalrivalen auf schwachem Niveau. Sieben falsch ausgeführte Einwürfe waren nur einer von vielen deutlichen Hinweisen, warum die beiden Mannschaften nicht ganz zu Unrecht im Tabellenkeller stecken. Lediglich in kämpferischer Hinsicht war den Akteuren kein Vorwurf zu machen. So mühten sich die Gäste bis zum Ende redlich, den knappen Vorsprung auszugleichen, doch es fehlte weiterhin an der zündenden Idee, um die dicht gestaffelte Bollendorfer Abwehr zu überwinden. So versuchten sie in erster Linie, mit hohen Flanken zum Erfolg zu kommen. Doch diese landeten nur selten beim eigenen Mitspieler, so dass auch weiterhin keine ernst zu nehmende Chance zustande kam. Auf der Gegenseite lauerten die Stürmer auf die sich vereinzelt ergebenden Konter, doch diese vergaben sie auch weiterhin fahrlässig. So blieb es am Ende beim 1:0-Sieg für die Platzherren. Deren Coach Rudi Heid freute sich angesichts der schwachen Darbietung lediglich über die wichtigen Punkte: "Sicher gab es auf beiden Seiten spielerische Mängel. Doch mit dem Ergebnis und der Einstellung bin ich zufrieden." Bei seinem Gegenüber herrschte dagegen Enttäuschung: "Wir haben schwach gespielt. Doch noch ist nichts vorbei. Wir haben weiter die Chance, die Klasse zu halten."

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