SPIEL DES TAGES : Trotz Überzahl unterlegen

SINSPELT. Absolute Hochspannung zu Saisonbeginn. Obwohl Mettendorf lange Zeit mit neun Mann auskommen musste, sicherte sich der FC gegen die SG Körperich einen knappen 1:0-Sieg.

 Geglückter Saison-Einstand: Marko Reinard (links) und der FC Mettendorf siegten gegen die SG Körperich mit 1:0. Das Tor des Tages für die Platzherren erzielte Michael Kolbet.Foto: Willi Speicher

Geglückter Saison-Einstand: Marko Reinard (links) und der FC Mettendorf siegten gegen die SG Körperich mit 1:0. Das Tor des Tages für die Platzherren erzielte Michael Kolbet.Foto: Willi Speicher

Körperichs Coach NorbertRöthig ging es vor der Auftaktbegegnung gegen Mettendorf wie den meisten seiner Kollegen unmittelbar vor dem Saisonstart: "Wir haben ordentlich gearbeitet und einige Vorbereitungsspiele absolviert. Aber bevor es richtig los gegangen ist, weiß man nie wo man steht." Als es dann tatsächlich los ging, schien seine Elf noch gedanklich in der Sommerpause zu sein. Sie ließen die Mettendorfer munter kombinieren und luden sie durch ihre Teilnahmslosigkeit zu einer Reihe guter Möglichkeiten ein. Nach über zwanzig Minuten konnten sie die Probleme mit dem holprigen Rasenplatz sowie die gegnerische Abwehr erstmals überwinden. Doch ebenso wie zuvor etliche Mettendorfer, offenbarten auch die Gäste eine eklatante Abschlussschwäche. Torchance selbst vereitelt

Norbert Röthig hätte in der 33. Minute die Möglichkeit gehabt, seinen Schützlingen zu zeigen, wie es richtig geht. Nach einem Konter landete eine Hereingabe von Peter Ludwig vor dem Fuß des Spielertrainers, doch Schiedsrichter Hans Scherberich (SC Bleialf) stoppte die Situation, weil Röthig zuvor "Lass durch" gerufen hatte. In der Folgezeit boten sich auf beiden Seiten einige gute Chancen. Doch einzig Michael Kolbert bewies die nötige Treffsicherheit. In der 42. Minute erzielte er mit einem sehenswerten Schuss aus halbrechter Position das Tor des Tages. Dieser Treffer sorgte in der Pause besonders bei seinem Coach Gunter Schreiweis für Erleichterung: "Wir haben sehr gut gespielt. Nur mit der Chancenauswertung bin ich unzufrieden. Durch die Führung können wir etwas beruhigter agieren. Allerdings dürfen wir nicht nachlassen, sondern unverändert weiter spielen." Diese taktische Marschrichtung musste Schreiweis allerdings unmittelbar nach Wiederanpfiff aufgeben. Nachdem Mario Jakobs in der ersten Halbzeit wegen Meckerns verwarnt worden war, wurde er nach einem Foulspiel in der 49. Minute des Feldes verwiesen. In der 57. Minute dann der zweite Platzverweis für die Platzherren. Alwin Bormann ließ sich vom gegnerischen Torwart zu einer Tätlichkeit provozieren. Folgerichtig sah er vom Unparteiischen die rote Karte. Sichtlich verärgert über seine eigene Dummheit kommentierte der Übeltäter die Aktion: "Es war heute nicht mein Tag. Nachdem ich schon drei Riesenmöglichkeiten vergeben habe, passiert mir so etwas." Nicht nur er, sondern auch die rund 180 Zuschauer hofften nun auf ein kleines Wunder. Und das nahm immer konkretere Formen an. Die Gäste drängten zwar immer verbissener auf den Ausgleich und konnten sich auch eine deutliche Feldüberlegenheit erarbeiten. Doch gegen die wacker kämpfenden Mettendorfer taten sich Norbert Röthig und seine Mannen sichtlich schwer. Dennoch ergaben sich immer wieder hochkarätige Möglichkeiten, die aber weiterhin großzügig vergeben oder von Keeper Jörg Zimmermann sicher entschärft wurden. So blieb es letztlich beim knappen aber viel umjubelten 1:0-Erfolg für Mettendorf. Deren Trainer Gunter Schreiweis zeigte sich sehr erfreut über den Erfolg: "Mit etwas Glück haben wir die Führung über die Zeit gerettet. Aber durch unseren kämpferischen Einsatz haben wir uns die Punkte verdient. Auf diese Leistung können wir stolz sein. Umso schöner, dass uns so etwas zum Start gelungen ist. Vielleicht gibt das noch einen zusätzlichen Schub für das Duell gegen Utscheid. Auch wenn wir der DJK dankbar für die Verlegung sind, wollen wir natürlich auch auswärts punkten." Sein Gegenüber Norbert Röthig war dagegen verständlicherweise enttäuscht: "Wir hätten noch Stunden spielen können und hätten kein Tor gemacht. Diese Niederlage war unnötig und sehr bitter, denn wir haben ohnehin ein sehr schweres Auftaktprogramm. Aber wir haben die Punkte leichtfertig verschenkt." Es dürfte nur ein schwacher Trost sein, aber wenigstens weiß der Trainer nun, wo sein Team steht. Und zwar unter mächtigem Druck.

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