SPIEL DES TAGES : Wenn der "Betze" in der Eifel liegt

FERSCHWEILER. Remis im Spitzenspiel: In einer spannenden und unterhaltsamen Partie trennten sich die SG Ferschweiler und Spitzenreiter SG Ringhuscheid 3:3 (1:1).

 Spannendes Spiel vor prächtiger Kulisse: Ferschweilers Dieter Hinkes (links) im Zweikampf mit Edwin Bretz von der SG Ringhuscheid.Foto: Joachim Johanny

Spannendes Spiel vor prächtiger Kulisse: Ferschweilers Dieter Hinkes (links) im Zweikampf mit Edwin Bretz von der SG Ringhuscheid.Foto: Joachim Johanny

"Das war eine Stimmung wie auf dem Betzenberg. Wir wollten hier nicht verlieren, das ist uns geglückt." Ausgepowert wirkte Ringhuscheids Spielertrainer Detlef Maiers nach 90 anstrengenden Minuten, aber glücklich. Denn in der Nachspielzeit reagierte sein Joker Timo Schwarz bei einem langen Ball am schnellsten und überwand Ferschweilers Keeper Burkhard Molitor zum 3:3-Ausgleich. Aber Maiers hat Recht, angesichts der weit über 100 Zuschauer in Ferschweiler, die vom Spielfeldrand aus für eine emotional aufgeladene Stimmung sorgten. Von Beginn an war klar: Gewinnen die Ringhuscheider dieses Spiel, liegen sie schon acht Zähler vor den Mannen von Gernot Gierenz. An einem solchen Abstand hätten die Gierenz-Jungs lange zu knabbern. Entsprechend ging es von der ersten Minute an hart zur Sache, viel Hektik war im Spiel, viele Fouls, viele Nickligkeiten. Die Konsequenz: Rund ein Dutzend gelbe Karten und drei Platzverweise! Dieter Hinkes (80.) und Dirk Scholer (89.) aus Ferschweiler mussten ebenso frühzeitig duschen gehen wie Ringhuscheids Rainer Thiel (88.). In der ruppigen und schwer zu leitenden, aber auch auf hohem Niveau stehenden Partie erwischten die Platzherren den besseren Start, hatten in den ersten 20 Minuten mehr vom Spiel. Chance Nummer eins gehörte jedoch dem Tabellenführer: Pascal Lorscheider tankte sich gegen seinen Gegenspieler und bediente mustergültig den mitgelaufenen Spielertrainer Detlef Maiers, der aber verzog (7.). Besser machte es sein Pendant Gernot Gierenz eine knappe Viertelstunde später, als er eine schöne Flanke von rechts an der 16-Meter-Linie volley nahm - 1:0 für die Gastgeber. Doch schon im direkten Gegenzug die Ernüchterung für die Mannen der SG Ferschweiler: Freistoß für Ringhuscheid, Detlef Maiers führte aus, Molitor lenkte den Ball mit den Fäusten an die Latte, Lorscheider reagierte am flinksten und markierte den 1:1-Ausgleich. Beide Seiten hatten Möglichkeiten zur Führung, doch bis zum Halbzeit-Pfiff blieb es beim 1:1. Die erste nennenswerte Aktion nach der Pause führte direkt zum 2:1 für die Ringhuscheider. Der antrittsstarke Kapitän Michael Hermes startete auf der linken Seite ein Solo, schüttelte zwei Kontrahenten ab, spielte einen Doppelpass mit Detlef Hermes und setzte den Ball in Thomas-Rosicky-Manier mit dem linken Außenrist an den linken Außenpfosten - und von da ins Netz. Doch wieder ließ der Gegenschlag nicht lange auf sich warten: Zwar verpasste Manuel Padilla bei einem Kopfball neben das Tor noch den Ausgleich (51.), doch nur eine Minute später zeigte Dieter Hinkes sein Können, als er per Kopf eine Flanke von Holger Groben zum 2:2 in die Maschen wuchtete. Die Platzherren nahmen jetzt das Heft in die Hand und kamen folgerichtig auch zur 3:2-Führung: Dirk Scholer startete in der 59. Minute ein Solo an der Mittellinie, lief bedrängt von zwei Gegenspielern mit dem Ball am Fuß bis zum Ringhuscheider Torhüter und behielt trotz dieser Lage die Übersicht. Ein kurzer Blick nach rechts, Vorarbeit für Marc Schmitt, der nur noch den Fuß hinhalten musste - 3:2. Doch unmittelbar mit dem Tor steigerte sich die Ruppigkeit noch einmal: Gerangel zwischen dem Torschützen und seinem Gegner, gleichzeitig Gerangel am Elfmeterpunkt, gleichzeitig Gerangel an der Mittelinie - keine Chance für Schiedsrichter Florian Fochs (Daun), in diesem Durcheinander alle Fouls zu sehen. Dann tat sich wenig bis zur 80. Minuten, in der die Platzverweise-Flut ein- und die SG Ringhuscheid langsam zur Schluss-Offensive ansetzte. Zwei Freistoß-Möglichkeiten hatten die Hausherren noch, doch beide landeten in der Mauer - Ringhuscheid hingegen nutzte die allerletzte Chance des Spiels zum 3:3. "Riesen-Kompliment an meine Elf. Schade, dass es am Ende nicht gereicht hat", erklärte Gierenz nach dem Spiel.

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