SPIEL DES TAGES : Zwei Hämmer direkt ins Herz

GÖNNERSDORF. Die SG Utscheid/Mettendorf hat das immens wichtige Aufsteiger-Duell bei der SG Gönnersdorf/Oberkyll mit 2:0 für sich entschieden. Die Gäste glänzten dabei in erster Linie durch Effektivität.

Viel war geredet worden im Vorfeld der Partie. Von "Sechs-Punkte-Spiel" war ebenso die Rede wie von "Vorentscheidung im Kampf um den Klassenerhalt". Beide Teams, die SG Gönnersdorf wie auch die SG Utscheid, hatten sich viel vorgenommen. Doch die Erwartungen erfüllen konnte lediglich der Gast - zumindest, wenn man das Ergebnis betrachtet. "Das 2:0 ist ein großer Schritt für uns. Auch wenn der Sieg etwas glücklich zustande kam." Soweit waren sich Günter Bretz und Manfred Fuchs, das Utscheider Trainer-Duo, einig. Auf der anderen Seite herrschte Ernüchterung. Weniger über das Ergebnis, sondern vielmehr darüber, wie dies zustande kam. "Ich kann es mir auch nicht erklären, warum die Mannschaft in einem so wichtigen Spiel mit so wenig Herz gespielt hat", war Gönnersdorfs italienischer Trainer Luciano Maci nach der Partie sprachlos. "Natürlich hatten wir schmerzhafte Ausfälle, dennoch dürfen wir uns so nicht präsentieren", ergänzte Vereins-Boss Walter Schmidt. Die Gäste, die keineswegs eine überragende Leistung boten, waren einfach nur glücklich ob des immens wichtigen Sieges. Bretz: "Wir haben jetzt 15 Punkte und liegen somit im Soll. Heute haben wir in den richtigen Momenten die Tore gemacht." Und beide Treffer der Gäste waren eine Art Befreiungsschlag. Zum einen, da Jörg Liewer nach seiner langen Verletzung endlich wieder traf - und dazu derart wichtig und zu einem Zeitpunkt, der besser nicht sein konnte, nur wenige Augenblicke nach Wiederbeginn. Wie der Ball den Weg ins Tor fand, könnte jedoch das Spiel genausogut beschreiben: Liewers 22-Meter-Hammer prallte vom Innenpfosten aus ins Netz. Nur wenige Minuten später eine ähnliche Szene auf der Gegenseite, doch der Versuch von Marek Selle landete am Außenpfosten und ging von dort ins Toraus. "Es lief einfach gar nichts zusammen heute. Da haben diese beiden Szenen nur dazu und zum Verlauf der Saison bisher gepasst", resümierte Walter Schmidt, Gönnersdorfs Vorsitzender. Doch es war nicht nur das Pech, das den Hausherren am Stiefel klebte, es war in erster Linie das fehlende Selbstvertrauen. "Nach dem überraschenden Aufstieg ist bei uns derzeit nichts mehr von Euphorie zu spüren", versuchte Schmidt die fehlende Moral seiner Mannschaft zu erklären. "Wir müssen uns in den kommenden Wochen auf unsere Stärken besinnen, sonst haben wir keine Chance, in der Liga zu bleiben." Ins Bild passten auch die Szenen, die sich etwa 20 Minuten vor dem Ende abspielten: Der bereits verwarnte Sebastian Helfen fällt einen Utscheider Angreifer und sieht dafür die Ampelkarte, den anschließenden Freistoß zimmert Andreas Ewen über die Mauer hinweg und platziert ins Toreck. Damit war die Partie entschieden, wenngleich die Hausherren acht Minuten vor dem Ende noch ihre beste Chance des Spiels hatten - doch der Volley-Schuss des eingewechselten Martin Knuppen landeten am Lattenkreuz. Ansonsten hatten die Hausherren nichts mehr entgegen zu setzen. Überragend auf Utscheider Seite - besonders im zweiten Durchgang - war Spielgestalter Hussein Mähdi, der es verstand, das Spiel zum richtigen Zeitpunkt schnell zu machen oder das Leder zu halten. Ihn bekamen die Gönnersdorfer nie in Griff. "Mähdi machte vielleicht den Unterschied in der Partie aus", bedankten sich auch Fuchs und Bretz bei ihrem Ballverteiler. Während Gönnersdorf durch die Niederlage die rote Laterne übernimmt, klettert Utscheid ins Mittelfeld der Tabelle. Doch beide Teams trennen lediglich vier Zähler.SG Gönnersdorf/O: Schmieding - Helfen - Schmitz (67. Ermisch), Heinzen - Aslan, Rehbein (74. A. Maci), Büscher (64. Knuppen), Deisen, Hillesheim - Swart, Selle. SG Utscheid/M: Lacaf - Fuchs - Pichierri, Hüllen - Ewen (89. Thommes), Gräfen, Hamper (88. Reinard), Liewer (90. Schröder) - Mähdi - Wagner, Schneider. Tore: 0:1 Liewer (46.), 0:2 Ewen (73.)Gelb-Rot: Helfen (72., wiederholtes Foulspiel)Schiedsrichter: Skambraks (Birresborn). Zuschauer: 150.

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