Spielhalle statt Bordell am Ürziger Moselufer

Ürzig · Einen Bordellbetrieb wird es im ehemaligen Hotel Ürziger Würzgarten am Moselufer in Ürzig nicht geben. Geschäftsmann Janni Gashi hat entsprechende Pläne ad acta gelegt, weil die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues die Schankerlaubnis nicht verlängerte. Gashi will jetzt dort eine Spielhalle eröffnen.

 Eindeutige Werbung: Mit diesem Schild an der Bundesstraße hat der Geschäftsmann im Sommer auf den Club Mosel Beach aufmerksam gemacht. Doch die Pläne für den Betrieb eines Bordells hat er ad acta gelegt. TV-Foto: Archiv/Winfried Simon

Eindeutige Werbung: Mit diesem Schild an der Bundesstraße hat der Geschäftsmann im Sommer auf den Club Mosel Beach aufmerksam gemacht. Doch die Pläne für den Betrieb eines Bordells hat er ad acta gelegt. TV-Foto: Archiv/Winfried Simon

Ürzig. Ürzigs Ortsbürgermeister Arno Simon kann aufatmen. In seiner Fremdenverkehrsgemeinde wird es kein Bordell geben. Simon: "Das ist gut so. Ein solches Etablissement direkt an der Bundesstraße am Ortseingang hätte dem Image unserer Gemeinde geschadet."
Nach Auskunft der Verbandsgemeinde-Verwaltung Bernkastel-Kues hatte der Geschäftsmann Janni Gashi eine drei Monate gültige vorläufige Schankerlaubnis erhalten. Vor Ablauf der Frist im August dieses Jahres begutachteten Mitarbeiter der Bauverwaltung der Verbandsgemeinde Gashis Schankwirtschaft in dem ehemaligen Hotel-Restaurant Ürziger Würzgarten. Sie kamen zu dem Schluss, dass dort wohl noch mehr angeboten werden sollte als nur Sekt und Bier. Nicht zu übersehen war auch ein großes Schild vor dem Haus mit der Aufschrift "Club Mosel Beach".
Das Schild zeigte den Schattenriss einer auf dem Rücken liegenden freizügigen Dame. Für den Betrieb eines Bordells, wie es Gashi vorhatte, hätte er aber einen baurechtlichen Antrag auf Nutzungsänderung stellen müssen. Einen solchen Antrag hatte Gashi aber laut VG-Verwaltung nicht eingereicht. Daraufhin wurde seine Schankerlaubnis nicht weiter verlängert.
Architektenplan liegt vor



Janni Gashi beziehungsweise sein Sohn Idriz hatten vor wenigen Monaten die Barräume in der ersten Etage gemietet. Das seit drei Jahren leerstehende Hotel gehört dem ehemaligen Opernsänger und Schauspieler Horst Edel aus Baden-Baden.
Mehrere Bardamen werde er einstellen, sagte Gashi Ende Juli dem TV. Sie sollten die Herren animieren, teure Getränke zu schlürfen. Später könnte sich der Kunde mit einer Dame in ein Zimmer zurückziehen. Gashi hatte bereits den Barraum mit roten Plüschsesseln und rosafarbenen Vorhängen eingerichtet.
Einen Großteil der Hotelzimmer hatte ein Longkamper von Edel gemietet. Neuer Mieter ist nach Angaben Gashis seit kurzem sein Sohn Dennis, der bereits den Nachtclub Kokett-Bar in Wittlich-Wengerohr betreibt. Der Longkamper will dazu nicht viel sagen, nur so viel: "Ich habe nichts mehr damit zu tun. Da kommt jetzt was anderes rein."
Dennis werde nun, so sein Vater Janni, die Zimmer "normal" vermieten und in dem Barraum eine Spielothek einrichten, mit zwölf Spielautomaten, Billardtisch, Kicker und eventuell weiteren Spielgeräten. In solchen Spielhallen dürfen keine alkoholischen Getränke ausgeschenkt werden.
Ein Architekt hat für Gashi bereits einen Plan angefertigt, den er nun bei der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues vorlegen werde. Gashi, der sauer ist, dass man ihm den "barähnlichen Betrieb" nicht genehmigte, hofft nun wenigstens mit der Spielothek zum Zuge zu kommen.
Gashi: "Ich will keinen Ärger mit Behörden. Aber wenn auch das abgelehnt wird, ziehe ich vor Gericht."

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