Spitze in Deutschland

MAINZ. Im Vergleich zu den Einwohnerzahlen leisten in Rheinland-Pfalz die meisten jungen Menschen ein "Freiwilliges Soziales Jahr" (FSJ) im Sport ab. Über die Zukunft des Angebots spricht Sportjugend-Geschäftsführer Johannes Geier im TV -Interview.

2001 wurde das "Freiwillige Soziale Jahr" auf Sportvereine und -verbände ausgedehnt. Wie wird das Angebot inzwischen angenommen? Geier: Die Resonanz ist sehr positiv. Wir haben mit drei Einsatzstellen angefangen und haben mittlerweile in Rheinland-Pfalz mehr als 50, die als Einsatzstelle für ein Sport-FSJ anerkannt sind. Zur Zeit machen 45 junge Menschen in den Sportvereinen und -verbänden ein FSJ. Wir sind damit Spitze, was die Bundesländer angeht, wenn man es mit den Einwohnerzahlen vergleicht.Werden sich in Zukunft weitere Vereine um eine Anerkennung als FSJ-Stelle bemühen? Geier: Die derzeitigen Vereine und Verbände werden ihre Stellen wieder besetzen. Dazu kommen neue Vereine und Verbände, die von der Möglichkeit erst später gehört haben oder jetzt einen Interessierten gefunden haben. Wir werden für die nächste FSJ-Runde ab April/Mai des Jahres sicherlich rund sechs neue Vereine haben.Seit August 2002 ist das FSJ als Ersatz für den Zivildienst möglich. In ein paar Jahren dürfte es den Zivildienst nicht mehr geben. Was würde das für das Sport-FSJ bedeuten? Geier: Durch die Änderung im August 2002 des Zivildienstgesetzes hat es einen erheblichen Schub gegeben. Was bei einem möglichen Ende des Zivildienstes wäre, kann man noch nicht genau abschätzen. Ich glaube aber, dass die Bundesregierung nicht umhin kommen wird, die freiwilligen Dienste noch mehr zu verstärken, die Anreize dafür noch zu verbessern. Denn es wird immer viele junge Menschen geben, die als Orientierungsjahr, bevor sie eine Ausbildung oder ein Studium machen, sich gerne in der Praxis für ihr zukünftiges Berufsfeld neue Erfahrungen und Erkenntisse sammeln wollen. Und die werden ein FSJ machen. Ich sehe die Zukunft des FSJ unabhängig von der Zukunft des Zivildienstes positiv.Ab Oktober diesen Jahres wird der Zivildienst auf neun Monate verkürzt. Was heißt das für das Sport-FSJ? Geier: Vom Gesetz her kann man ein FSJ zwischen sechs und 18 Monaten machen. Als Ersatz für den Zivildienst muss man mindestens zwölf Monate machen. Diesen Regelfall finde ich sehr sinnvoll. Ein Jahr - da kann man richtig planen und auch sehr viele Erfahrungen und Erkenntnisse sammeln. Bei den zwölf Monaten wird es auch nach Verkürzung des Zivildiensts bleiben.Das Interview führte unser Redakteur Mirko Blahak

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