„Abgekocht“ bei Mike: Dezimierte TBB unterliegt Bayreuth klar mit 60 : 81

Trier/Bayreuth · Schwere Zeiten zum Saisonende für die TBB Trier: Nach dem 61:81 am Freitag gegen Pokalsieger Berlin musste der Trierer Basketball-Bundesligist am Sonntag auch im letzten Auswärtsspiel beim abstiegsbedrohten Konkurrenten Medi Bayreuth einen weiteren Nackenschlag hinnehmen. Am Ende hieß es 80:61 für die Gastgeber, die damit den vorzeitigen Klassenerhalt bejubelten.

„Abgekocht“ bei Mike: Dezimierte TBB unterliegt Bayreuth klar mit 60 : 81
Foto: Lisa Löwe

Den Gastgebern, die einst vor vielen Jahren als "Steiner Bayreuth" mit der kleinen "Zaubermaus" Bo Dukes ganz Basketball-Deutschland in Verzücken versetzt hatten, merkte man von Beginn an an, was für sie auf dem Spiel stand. Bei einem Sieg über die Gäste von der Mosel wäre der Klassenerhalt endgültig in trockenen Tüchern. Die Oberfranken agierten somit auch von Beginn an konsequenter, hatten zudem den Vorteil, dass man am Freitag kein Kräfte zehrendes Spiel wie die TBB hatte austragen müssen.

Trier leistete sich viele Ballverluste gegen die aggressive Defense der Gastgeber, lag nach den ersten zehn Minuten trotz intensiver Ansprache in der Auszeit von Henrik Rödl bereits mit elf Punkten Unterschied (14 : 25) in Rückstand. Der Ausfall des verletzten Trevon Hughes machte sich vor allem in der Struktur der Trierer Offense bemerkbar. Dessen Position und Wirkung versuchte mit Zug zum Korb vor allem Jermaine Anderson immer wieder ein zu nehmen.

Bayreuth zehrte von seiner konzentrierten und ungestörten Vorbereitungswoche, drückte weiter konsequent auf das Tempo. Der neue Trainer Mike Koch hatte den Bayreuthern wieder neues Selbstvertrauen eingeimpft. Die Mannschaft bestrafte in diesem "Endspiel" jeden Trierer Ballverlust mit einem Fastbreak. Die arg geschwächten Moselaner, die bereits am Vorabend angereist waren, fanden kaum einmal einen Rhythmus.

Der TBB fehlte neben Hughes mit Laurynas Samenas natürlich ein Mann, der mit seinen Dreiern ein Spiel immer mal wieder kippen oder gar aus dem Feuer reißen konnte. So bauten die Gastgeber, unterstützt von ihren Fans, die auf eine vorzeitige Rettung setzten, ihre Führung weiter aus. Das 43: 28 der Oberfranken zur Halbzeit entsprach denn auch den gezeigten Leistungen beider Mannschaften.

Henrik Rödl hatte seine Truppe wohl in der Kabine noch einmal eingeschworen, sich im letzten Auswärtsspiel trotz der erschwerten Umstände nicht kampflos zu ergeben. Der zweite Trierer Dreier zum Beginn des vierten Drittels weckte noch einmal einige Lebensgeister bei der TBB. Um der Partie aber noch einmal eine Wende zu geben, dafür fehlte es sowohl an der mentalen Frische wie auch an der körperlichen Substanz nach einer anstrengenden Woche. Dennoch: Die TBB gab sich nie auf, kam sogar zu einigen Steals gegen allzu siegessichere Bayreuther und gestaltete die Partie jetzt zumindest ausgeglichen.

Doch Bayreuth war bestrebt, vor eigener Kulisse unbedingt alles klar zu machen, wollte nicht noch nach den Ergebnissen der Konkurrenten aus Tübingen und Würzburg schauen müssen. Nach dem dritten Spielabschnitt deutete beim 65:51 denn auch alles auf einen deutlichen Spielverlust der Gäste und damit auf den vorzeitigen Klassenerhalt der Oberfranken hin.

Bayreuth legte im Gefühl des sicheren Sieges mit Beginn des letzten Viertels noch einmal eine Schippe drauf. Den TBB-Akteuren merkte man bei allem gutem Willen, sich ordentlich aus der Affäre ziehen zu wollen, doch an, dass eine lange, Kräfte zehrende Saison mit den hohen Belastungen der beiden vergangenen Wochen unweigerlich ihre Tribut forderte.

Während in der Oberfranken-Halle schon fünf Minuten vor dem Abpfiff die "La Ola" ihre Runden drehte, agierte Medi ein wenig für die Galerie. Trier war zumindest noch um etwas Ergebniskosmetik bemüht. Mit 61: 80 sahen sich die Gäste am Ende um genau einen Punkt besser gestellt als am Freitag zuvor gegen den Pokalsieger.

TBB Trier: Dahlem, (0) Petric, (4 ) Ward, (12 ) Seiferth, (7 ) Schmidt, (4 ) Mönninghoff, (5 ) Wenzel, (2 ) Chikoko, (6 ) Bucknor, (7 ) Anderson (14 )
Beste Schützen Medi Bayreuth: Weems (17), Heyden (15)
Viertelstände: 25 : 14, 43 : 28 : 65 : 51, 80 : 61
Zuschauer:3217

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