Abgekocht bei Mike
Bayreuth · Schwere Zeiten zum Saisonende für die TBB Trier: Nach dem 61:81 am Freitagabend gegen Pokalsieger Alba Berlin kassiert der Trierer Basketball-Bundesligist am Sonntag im letzten Auswärtsspiel gegen die von Mike Koch trainierten Bayreuther einen weiteren Nackenschlag.
Bayreuth. Den Gastgebern, die einst vor vielen Jahren als "Steiner Bayreuth" mit der kleinen "Zaubermaus" Bo Dukes ganz Basketball-Deutschland in Verzücken versetzt hatten, merkte man von Beginn an an, was für sie auf dem Spiel stand. Bei einem Sieg gegen die Gäste von der Mosel wäre der Klassenerhalt endgültig in trockenen Tüchern. Die Oberfranken agierten somit auch von Beginn an konsequenter, hatten zudem den Vorteil, dass man am Freitag kein kräftezehrendes Spiel hatte austragen müssen. Anders als die TBB, die am Freitagabend zu Hause mit 61:81 gegen Alba Berlin verloren hatte. Trier leistete sich viele Ballverluste gegen die aggressive Defense der Gastgeber und lag nach den ersten zehn Minuten trotz intensiver Ansprache in der Auszeit von Henrik Rödl bereits mit elf Punkten Unterschied (14:25) in Rückstand. Wie schon gegen Alba fehlten den Trierern mit Trevon Hughes und Laurynas Samenas zwei ihrer wichtigsten Spieler. Das machte sich vor allem in der Struktur der Offense bemerkbar. Hughes wurde von Jermaine Anderson vertreten, der es insgesamt auf 14 Punkte brachte. Bayreuth zehrte von seiner konzentrierten und ungestörten Vorbereitungswoche, drückte weiter konsequent auf das Tempo. Der neue Trainer Mike Koch hatte den Bayreuthern wieder neues Selbstvertrauen eingeimpft. Die Mannschaft bestrafte in diesem Endspiel jeden Trierer Ballverlust mit einem Fastbreak. Die arg geschwächten Moselaner, die bereits am Vorabend angereist waren, fanden kaum einmal einen Rhythmus. Der TBB fehlte neben Hughes mit Laurynas Samenas natürlich ein Mann, der mit seinen Dreiern ein Spiel immer mal wieder kippen oder gar aus dem Feuer reißen kann. So bauten die Gastgeber, unterstützt von ihren Fans, die auf eine vorzeitige Rettung setzten, ihre Führung weiter aus. Das 43:28 der Oberfranken zur Halbzeit entsprach denn auch den gezeigten Leistungen beider Mannschaften. Henrik Rödl hatte seine Truppe wohl in der Kabine noch einmal eingeschworen, sich im letzten Auswärtsspiel trotz der erschwerten Umstände nicht kampflos zu ergeben. Der zweite Trierer Dreier zum Beginn des dritten Viertels weckte noch einmal einige Lebensgeister bei der TBB. Um der Partie aber noch einmal eine Wende zu geben, fehlte es sowohl an der mentalen Frische wie auch an der körperlichen Substanz nach einer anstrengenden Woche. Dennoch: Die TBB gab sich nie auf, kam sogar zu einigen Steals gegen allzu siegessichere Bayreuther und gestaltete die Partie jetzt zumindest ausgeglichen. Doch Bayreuth war bestrebt, vor eigener Kulisse unbedingt alles klarzumachen, wollte nicht noch nach den Ergebnissen der Konkurrenten aus Tübingen und Würzburg schauen müssen. Nach dem dritten Spielabschnitt deutete beim 65:51 denn auch alles auf einen deutlichen Spielverlust der Gäste und damit auf den vorzeitigen Klassenerhalt der Oberfranken hin. Bayreuth legte im Gefühl des sicheren Sieges mit Beginn des letzten Viertels noch einmal eine Schippe drauf. Mit 61:80 sahen sich die Gäste am Ende um genau einen Punkt besser gestellt als am Freitag zuvor gegen den Pokalsieger. jübTBB Trier: Petric (4), Ward (12), Seiferth (7), Schmidt (4), Mönninghoff (5), Wenzel (2), Chikoko (6), Bucknor (7), Anderson (14).Beste Schützen Bayreuth: Weems (17), Heyden (15)Viertelstände: 25:14, 43:28, 65:51, 80:61Zuschauer: 3217