Auch ohne Nowitzki-Gala: Dallas siegt knapp bei ALBA

Berlin (dpa) · Es war nicht die große Dirk-Nowitzki-Gala. Doch auch ohne einen überragenden Auftritt des deutschen Basketball- Superstars haben die Dallas Mavericks beim 89:84 (45:39)-Erfolg bei ALBA Berlin eine Blamage vermieden.

Im ersten Duell eines NBA-Teams mit einer deutschen Mannschaft kam der vielumjubelte Nowitzki in 34 Minuten auf insgesamt acht Punkte. „Wir haben am Anfang sehr, sehr viele Fehler gemacht. Daran müssen wir noch arbeiten. Ich will aber gar nichts ALBA wegnehmen, sie haben gut gespielt und gekämpft“, sagte der Würzburger im Internetstream von sport1.de.

Beste Werfer für die Texaner waren sein Landsmann Chris Kaman, Dunk-Altmeister Vince Carter und Darren Collison mit jeweils 14 Zählern. Vor allem der überragende Deon Thompson hielt ALBA in der ausverkauften o2 World mit seinen 20 Punkten bis zum Schluss im Spiel.

Schon beim Warmmachen feierten die 14 504 Zuschauer die Dunk-Show der Texaner und beklatschten Nowitzki frenetisch. „Ich möchte mich für euer Kommen bedanken“, sagte er über das Hallenmikrofon, „die letzten drei Tage waren unvergesslich.“

Nach dem ersten Sprungwurf waren jedoch alle Ehrungen und Huldigungen seit seiner Ankunft in der Hauptstadt am Donnerstagmorgen abgehakt. Häufig nahmen die ALBA-Verteidiger den 34-Jährigen in Doppeldeckung und erlaubten Nowitzki so im ersten Viertel nur einen Wurfversuch, den er gewohnt sicher im Zurückfallen zum 4:3 abschloss.

Ansonsten war Dallas aber deutlich anzumerken, dass der Meister von 2011 erst vor einer Woche in seine Saisonvorbereitung gestartet war. Leichtigkeitsfehler beim Einwurf, Pässe ins Niemandsland - nicht nur der Startformation mit den drei Neuverpflichtungen Kaman, OJ Mayo und Aufbauspieler Collison fehlte die Abstimmung. So sorgte Nihad Djedovic sogar für die Berliner 23:21-Führung zum Ende des ersten Viertels.

Im zweiten Abschnitt nahm Nowitzki nach zwei Fehlwürfen neben Kaman auf der Bank Platz und verfolgte mit einem weißen Handtuch über den Schultern das selten hochklassige, aber lange Zeit enge Spiel. Besonders der blendend aufgelegte Neuzugang Thompson glänzte für ALBA und sorgte mit zwei Dunks in Serie für die Höhepunkte der ersten Hälfte.

Sein Gegenspieler Nowitzki nahm es auf der anderen Seite mit einem Lächeln, dass er die Chance auf einen einfachen Korbleger völlig frei stehend vergab. „Ich war ein bisschen zu schnell, das Knie hat nicht so mitgespielt. Ich muss aber natürlich auch noch Arbeit reinstecken, habe seit sechs Monaten kein richtiges Basketballspiel mehr bestritten“, meinte er.

Nach der Pause spielte der große Favorit zunächst seine Klasse aus, konnte sich jedoch auch trotz zwei erfolgreicher Sprungwürfe von Nowitzki nicht entscheidend absetzen und ging nur mit vier Punkten Vorsprung in den Schlussabschnitt. Zudem musste Dallas, das am 9. Oktober beim FC Barcelona antritt auch noch einen Schreckmoment verkraften, als der Franzose Rodrigue Beaubois mit dem linken Fuß umknickte und gestützt vom Feld humpelte.

Obwohl sich vor allem der eingebürgerte deutsche Olympia- Teilnehmer Kaman steigerte, verpasste Dallas die standesgemäße frühe Entscheidung. Erst Nowitzki beendete elf Sekunden vor der Schlusssirene mit zwei getroffenen Freiwürfen zum 88:84 alle Berliner Hoffnungen auf einen Coup.

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