Aus dem Schatten heraus ins Licht

Trier · Der 82:73 (38:37, 69:69)-Sieg der Trierer Bundesliga-Basketballer über die EWE Baskets Oldenburg vor 3298 Zuschauern ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Klassenerhalt gewesen. Und es war der Sieg einer von Teamgeist inspirierten Truppe gegen einen zusammengewürfelten Haufen glänzender Individualisten.

 Er kommt von der Bank und sorgt für Furore: Andi Seiferth (am Ball) hat starke 19 Punkte gegen Oldenburg beigesteuert. TV-Foto: Willy Speicher

Er kommt von der Bank und sorgt für Furore: Andi Seiferth (am Ball) hat starke 19 Punkte gegen Oldenburg beigesteuert. TV-Foto: Willy Speicher

Trier. Basketball ist ein Mannschaftssport. Diese Aussage bestätigen die Trierer Basketballer Woche für Woche, auch wenn es zwischendrin mal einen Ausreißer gibt, der diese These zu widerlegen scheint. Wie bei der Pleite in Bamberg. "Die Jungs haben die richtige Antwort gegeben", sagte Trainer Henrik Rödl, der gestern seinen Geburtstag feierte. Er war auch "mächtig stolz", dass seine Schützlinge "wieder einmal Charakter gezeigt haben". Ein solches Debakel wie das von Bamberg mit dem historischen Trierer Punktetief (36 Punkte) muss schließlich erst einmal verdaut werden. Rödl und seine Mitstreiter sind offensichtlich glänzende Psychologen, denn vom Sprungball an wurde deutlich, dass eine Trierer Mannschaft auf dem Feld stand, die gewillt war, bis zum Umfallen zu kämpfen. Im gesamten ersten Viertel lag Trier vorne und ging auch noch mit einem hauchdünnen Vorsprung in die Halbzeit. Die erste Oldenburger Führung stand kurz nach dem Wechsel auf der Anzeigetafel. Als die Norddeutschen nach einer pausenübergreifenden 12:0-Serie auf 45:38 wegzogen, schien die Partie zu kippen. Die Gastgeber kämpften sich zurück - es folgte der nächste Nackenschlag. Spielmacher Dru Joyce kassierte ein Offensivfoul gegen Adam Chubb beim Stand von 47:51 (26.). Es war sein viertes und eine krasse Fehlentscheidung. Doch die Hausherren konnte an diesem Tag nichts schocken. John Bynum übernahm das Zepter, wie wenig später, als Joyce nach einem Kurzeinsatz mit Foulhöchstzahl ausschied. Und Bynum machte seine Sache glänzend, für Rödl sogar "hervorragend". Es ging an diesem Tag auch ohne Joyce. Über den unbedingten Willen, die mentale Stärke und das Zusammenspiel mit den Fans, die ihr Team immer lauter, immer frenetischer anfeuerten. Und es war der Tag der Bankspieler. Denn die Matchwinner waren drei, die sonst eher im Schatten stehen: Neben Bynum traten noch Andreas Seiferth und James Washington ins Licht. Das galt vor allem für die Verlängerung, in der Oldenburg förmlich an die Wand gespielt wurde - mit Teambasketball. Bynum führte Regie, glänzend unterstützt von Nate Linhart. Zwiener zeigte nicht nur Scorer-, sondern auch Kämpferqualitäten und Seiferth und Washington blieben im Abschluss eiskalt. "Die Fans tragen uns immer wieder", sagte Rödl. Und Seiferth war überglücklich über seine Leistung ("Solche Tage gibt es") und den Sieg: "Wir sind eine tolle Mannschaft." TBB Trier: Linhart (7), Joyce (13), Saibou (n.e.), Zwiener (12), Dojcin (6), Zirbes (6), Faßler (0), Seiferth (19), Washington (14), Picard (n.e.), Bynum (5), Dietz (n.e.) EWE Baskets Oldenburg: Brown (10), Bahiense de Mello (3), Razis (n.e.), Majstorovic (3), Chubb (12), Smeulders (1), Sehovic (n.e.), Paulding (19), Freese (n.e.), Burrell (13), Hasbrouck (12).

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