Bamberg und Ulm streiten um den Titel

Frankfurt/Main (dpa) · Nach einer Gala-Vorstellung im Halbfinale geht Meister und Pokalsieger Brose Baskets Bamberg als Favorit in die Endspiele um die deutsche Basketball-Meisterschaft. Herausforderer ratiopharm Ulm will den Double-Hattrick der Franken aber mit aller Macht verhindern.

„Wir spielen gegen die Übermannschaft der vergangenen Jahre. Aber wir waren dieses Jahr schon zweimal knapp dran, sie zu schlagen und werden alles geben, dies zu schaffen“, richtete Ulms Coach Thorsten Leibenath eine Kampfansage an den Branchenprimus.

Im Halbfinale setzten sich sowohl die Bamberger gegen die Artland Dragons als auch die Ulmer gegen die Würzburg Baskets glatt mit 3:0 durch, so dass beide Teams vor der am kommenden Sonntag beginnenden Best-of-Five-Serie genügend Zeit zum Durchschnaufen haben.

Die benötigt vor allem der Außenseiter aus Schwaben, der sich mit einem 88:80 im Halbfinal-Krimi gegen Würzburg erst zum zweiten Mal nach 1998 in die Endspiele kämpfte. „Dass wir ohne Niederlage ins Finale einziehen, ist unglaublich. Wir haben über die Saison nicht den Einbruch erlebt, den uns viele vorhergesagt haben, sondern unsere Leistung stattdessen immer mehr stabilisiert. Und ich denke, in den Playoffs ist uns das noch einmal eindrucksvoll gelungen“, lobte Leibenath sein Team.

Zum Matchwinner avancierte Nationalspieler Per Günther, der nach einer im ersten Viertel erlittenen Knieblessur lange auf der Bank saß, dann aber in den Schlussminuten groß auftrumpfte. „Auch wenn ich das sonst nicht mache, will ich Pers Leistung hervorheben. Er war für uns der Spieler der Playoffs und ist es vielleicht sogar überhaupt“, würdigte Leibenath die Leistung des 24-Jährigen.

Neben Günther (13 Punkte) stachen bei Ulm Top-Werfer Steven Esterkamp (21) und Tommy Mason-Griffin (15) hervor. Für Würzburg traf John Little (19) am besten. „Ulm war die bessere Mannschaft. Für Ulm ist es eine magische Saison und ich wünsche viel Glück in den Finals“, sagte Würzburgs Trainer John Patrick.

Bamberg untermauerte mit einem eindrucksvollen 94:63 gegen die Artland Dragons seine Favoritenrolle auf den Titel. „Meine Jungs waren extrem fokussiert. Sie haben große Energie gezeigt und sehr gut zusammen gespielt. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft, vor allem in der Verteidigung“, erklärte Bambergs Trainer Chris Fleming.

Den Grundstein für den klaren Erfolg legten die Schnellstarter einmal mehr in der Anfangsphase, in der sie rasch mit 15 Punkten vorn lagen. Während die Gäste gegen die starke Defensive des Titelverteidigers minutenlang keinen Punkt erzielen konnten, fiel auf der Gegenseite ein Dreier nach dem anderen.

Bester Werfer beim Meister war Anthony Tucker mit 19 Punkten. Bei den enttäuschenden Dragons hielt allein Nathan Peavy (18) halbwegs dagegen. Quakenbrücks Coach Stefan Koch bilanzierte: „Bamberg hat konstant auf sehr hohem Niveau agiert und steht verdient wieder im Endspiel. Für uns überwiegt die Enttäuschung ob der Deutlichkeit, in der die Dinge passiert sind.“

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