Basketball-Bundesliga: TBB verliert erst in den Schlussminuten deutlich gegen die Skyliners

Trier · Ein Spiel verloren, aber nicht den Glauben an die eigene Zukunft. Die (zu hohe) 58:75-Niederlage der TBB Trier am Freitagabend gegen die Fraport Skyliners vor 3444 Zuschauern in der Arena mündete in eine Trotzreaktion von den Rängen. Als alles vorbei war, war noch längst nicht alles vorbei.

Basketball-Bundesliga: TBB verliert erst in den Schlussminuten deutlich gegen die Skyliners
Foto: Willy Speicher

Leise, ganz leise, fast schon zaghaft stimmten einige der Trierer "Hardcore-Grünen" hinter dem Korb ein verzagtes Piano an. Die Partie gegen die Himmelsstürmer vom Main war gerade verloren gegangen. Ziemlich deutlich am Ende sogar. Unverdient deutlich.

Na und? Egal! Wem die Gegenwart nicht mehr gehört, der richtet sich in der Zukunft ein. Und so wurde innerhalb weniger Minuten aus dem piano erst ein crescendo und schließlich ein inbrünstiges fortissimo: "Und wir steigen wieder auf." Ein Chor der Unentwegten als akustischer Lorbeerkranz für die, die in 40 Minuten alles gegeben hatten, und denen am Ende doch nichts blieb als die Erkenntnis: "Okay, das war's dann wohl."

Zweimal noch - wenn alles normal läuft - Bundesliga zu Hause in der Arena: Am kommenden Freitag gegen Ulm, zum Abschluss kommt sechs Tage später der MBC, um nach 25 Jahren Erstklassigkeit in Trier die Tür zu schließen. Am Freitag hatten Henrik Rödl und sein Team noch einmal alles in die Waagschale geworden, was der Kader und der Kopf hergaben.

Eine blendende erste Halbzeit, ein zähes Ringen beider Teams nach dem Wiederbeginn und schließlich sukzessive das, was kommen musste: Die bessere individuelle Fraport-Qualität auf den entscheidenden Positionen entschied das Spiel. Qualität kommt eben nicht immer von "sich quälen."

Irrwisch Quantez Robertson als Impuls- und Ideengeber, sowie das im Sinne des Wortes große deutsche Center-Talent Johannes Voigtmann (2,11 Meter, 23 Punkte) bestimmten die entscheidenden Takte im letzten Viertel, das die Skyliners am Ende deutlich dominierten. Rödl erwies sich als fairer Verlierer und gratulierte seinem Gegenüber Gordon Herbert: "Die Frankfurter Mannschaft hat eine Konstanz, die wir im Moment nicht abrufen können. Trotzdem bin ich stolz auf unseren Auftritt, wir haben mit sehr viel Energie und Disziplin angefangen und bis sieben Minuten vor Schluss das Spiel offen gehalten."

Ohne den Neu-Italiener Vitalis Chikoko fehlte neben dem aufopferungsvoll rackernden Stefan Schmidt eine wuchtige Präsenz im Trierer Team. Die Folge: Von den kleinen Positionen (Anderson, Harris, Samenas) ging die größte Gefahr für die beste Defense der Liga aus.

Aber die Filigran-Arbeit auf den Flügeln war auch anfällig, weil aus der Distanz mit mancherlei Unwägbarkeit behaftet. Vielem, was gut gedacht und klug inszeniert war, blieb die finale Umsetzung verwehrt. Der Cocktail aus Rasanz und Fingerfertigkeit, aber auch aus Hast und Hektik reichte am Ende nicht aus, um den Pokal des Sieges bis zur Schaumkrone zu füllen.

TBB Trier: Harris (5), Dahlem (n.e.), Lukovic (4), Schmidt (7), Fritzen (n.e.), Mönninghoff (5), Samenas (10), Vrabac (2), Bucknor (5), Kramer (2), Anderson (17) - Beste Schützen Fraport: Voigtmann (23), Robertson (18).

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