Basketball-Bundesligist TBB Trier kann Finanzlücke nicht schließen und muss Insolvenzantrag stellen

Trier · Paukenschlag bei der Pressekonferenz: Die Trierer Basketballer sind finanziell nicht in der Lage, den Geschäftsbetrieb für den Rest der Saison aufrechtzuerhalten. Am Freitag werden sie deshalb einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Trier stellen.

Es waren keine guten Nachrichten, die TBB-Vorstand Sascha Beitzel am Donnerstagabend bei der Pressekonferenz der Trierer Basketballer mit leiser Stimme verkündete: "Wir haben es zwar geschafft, den Fehlbetrag zu reduzieren. Uns fehlen aber immer noch 350.000 bis 400.000 Euro, um den Geschäftsbetrieb fortzuführen. Deshalb werden wir morgen beim Amtsgericht einen Insolvenzantrag stellen."

Beitzel bestätigte die vom Trierischen Volksfreund zuvor genannte Liquiditätslücke von 800.000 Euro , die nach Gesprächen mit "Gläubigern, Sponsoren und Gönnern des Trierer Basketballs" nicht genug hätte reduziert werden können. Offenbar habe das "Vertrauen in die Führungsebene des Vereins" nicht ausgereicht, um die existenzbedrohende finanzielle Lücke zu schließen.

Beitzel sagte ebenfalls, dass die Angestellten der TBB AG seit Jahresbeginn kein Gehalt bekommen hätten. "Ich muss den Spielern und Trainern meine Hochachtung aussprechen. Sie sind damit hochprofessionell umgegangen." Als "professionell" bezeichnete es TBB-Geschäftsführer Sebastian Merten auch, wie die Angestellten die Nachricht vom Insolvenzantrag aufgenommen hätten.

Hauptgrund für die existenzbedrohende finanzielle Schieflage ist laut Beitzel, dass die Finanzplanung für die laufende Saison von ihm nicht gründlich genug kontrolliert worden ist. Aufgestellt habe sie ein Mitarbeiter der TBB - weiter ins Detail gehen wollte Beitzel dazu nicht. "Ich habe die Zahlen - auch wegen persönlicher Probleme - nicht immer in der nötigen Intensität überprüft. Als der Finanzplan im Frühjahr 2014 aufgestellt wurde, erschien er mir plausibel."

Persönliche Konsequenzen ergeben sich für Beitzel von selbst, da der TBB AG ab Freitag ein Insolvenzverwalter vorstehen wird. "Ich habe viel Arbeit in den Verein investiert und werde das auch weiter tun, falls es gewünscht ist. Aber ich werde nicht mehr in einer offiziellen Position vertreten sein."

Wie geht es nun weiter? Mannschaft und Trainer werden nach Oldenburg reisen, um dort am Samstag gegen die EWE Baskets anzutreten. Beitzel: "Unser Ziel ist es, den Spielbetrieb fortzuführen." Zunächst muss aber auch abgewartet werden, wie der Lizenzausschuss der Liga am Freitag entscheidet. Fest steht: Sobald die Treveri Basketball AG einen Insolvenzantrag einreicht, werden dem Verein vier Punkte abgezogen. Damit stände die TBB auf einem Abstiegsplatz.

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Liveticker von der Pressekonferenz

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