Basketball: Gladiators Trier verlieren auswärts bei Dresden Titans mit 83:91

Dresden · Basketball-Zweitligist Römerstrom Gladiators Trier hat sein Auswärtsspiel bei den Dresden Titans am Sonntag mit 83:91 (44:54) verloren. In einem teilweise wilden Spiel ist Kevin Smit der stärkste Trierer. Verrückt wird’s direkt im ersten Viertel.



Das Schlimmste folgt nach dem Abpfiff: Acht lange Stunden sitzen die Römerstrom Gladiators Trier am Sonntagabend im Bus von Dresden zurück nach Trier. Kein schönes Erlebnis, besonders weil das Team von Trainer Marco van den Berg vorher am Sonntagnachmittag bei den bisher sieglosen Dresden Titans eine bittere 83:91 (44:54)-Niederlage hinnehmen musste.
Von Beginn an entwickelt sich ein flottes Spiel in der Elbmetropole. Genau wie von Gladiators-Trainer Marco van den Berg prognostiziert, versucht Dresden in der Offensive, möglichst schnell zum Abschluss zu kommen. Ein, zwei Pässe, dann folgt der Dreier oder der Zug zum Korb. Wirklich strukturiert sieht das nicht aus. Interessiert aber nicht, denn erfolgreich ist das Team von Trainer Steven Clauss trotzdem. Die Titans treffen alles aus allen Lagen. Allen voran Randal Holt schießt von überall und trifft von überall. Hätte es der US-Amerikaner vom Parkplatz vor der Halle versucht, er hätte auch getroffen. Neun von zehn Dreierversuchen versenkt Holt in der ersten Hälfte im Trierer Korb und hat damit wesentlichen Anteil an der deutlichen Halbzeitführung seines Teams (44:54 aus Trierer Sicht). Starker Spearman
Die Gladiators, die bereits am Samstag an die Elbe gereist waren, spielen nicht schlecht, lassen sich nicht vom hohen Tempo der Dresdner anstecken, dominieren die Bretter (besonders Brandon Spearman angelt sich einen Offensiv-Rebound nach dem anderen, insgesamt sind es neun Rebounds) und leisten sich wenige Ballverluste - einziges Manko: Sie treffen nicht gut. Hektisch wird Trier dennoch nicht. Es scheint so, als wüssten die Gladiatoren, dass ihre Zeit noch kommen würde.
Und sie behalten recht - jedenfalls kurzzeitig. Denn nach der Pause kommt Trier. Angeführt vom starken Kevin Smit, der drei Dreier hintereinander für sein Team verwandelt, kommen die Gäste Stück für Stück heran. Drei Minuten vor Ende des dritten Viertels ist der Ausgleich da (63:63). Trier spielt extrem aggressiv, erzwingt Dresdner Ballverluste und trifft die Würfe in der Offensive. Die bisher sieglosen Dresdner spielen kopflos, Einzelaktionen reihen sich weiterhin aneinander. Das Spiel scheint zu kippen. Doch es wird nichts mit dem zweiten Trierer Auswärtssieg der Saison. Nach einem fragwürdigen Foulpfiff (Unsportliches Foul) gegen Trier Ende des dritten Viertels läuft plötzlich nicht mehr viel zusammen. Einfache Korbleger legen die Gladiatoren daneben, auch die Dreier fallen nicht mehr. Insgesamt spielt das Team deutlich zu umständlich, sucht oft den kompliziertesten Weg in der Offensive. Hinzu kommt, dass sie - wie schon oft in dieser Saison - zu selten den direkten Weg zum Korb suchen. Die Folge: zu wenige Freiwürfe. 29 Dresdner Freiwürfen stehen 14 Trierer gegenüber.

Da es in der Defensive nicht gelingt, die weiterhin meist über Einzelaktionen agierenden Sachsen zu stoppen, und zu wenige Impulse von den erfahrenen Simon Schmitz, Ryan Nicholas oder Jack Eggleston kommen, geht Triers zweite Saisonniederlage am Ende in Ordnung. "Wir haben das Spiel im ersten Viertel verloren", resümiert Triers Trainer Marco van den Berg. "Eigentlich haben wir gut gereboundet, auch nur wenige Ballverluste gehabt. Aber Dresden hat einfach überragend getroffen und wir fast gar nichts. Hinzu kamen einfache Fehler." Zudem, so der Niederländer, habe sich der vorübergehende Ausfall des gut aufgelegten Kevin Smits (Cut am Kinn) bemerkbar gemacht. Am Samstag tritt Trier in Paderborn an (19.30 Uhr).

Statistik:Punkte Trier: Smit 18, Dietz 4, Schmitz 5, Grün 7, Nicholas 5, van Zegeren 4, Joos 4, Eggleston 2, Herrera 9, Spearman 25 - Beste Werfer Dresden: Holt 31, Price 19, Sturner 18

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