Basketball: Basketball: Römerstrom Gladiators Trier verlieren verrücktes Spiel in Paderborn

Paderborn · Basketball-Zweitligist Römerstrom Gladiators Trier hat sein Auswärtsspiel am Samstagabend bei den Uni Baskets Paderborn mit 92:93 (79:79, 38:37) nach Verlängerung verloren. Ohne die verletzten Simon Schmitz und Kilian Dietz schoss Center Anton Shoutvin die Trierer in allerletzter Sekunde mit einem Dreier in die Verlängerung. Dort setzten sich am Ende dann allerdings die Ostwestfalen durch.

 Sorgte zu Beginn in Paderborn für einen Scheckmoment: Gladiator Kevin Smit (Nummer 3).

Sorgte zu Beginn in Paderborn für einen Scheckmoment: Gladiator Kevin Smit (Nummer 3).

Foto: Foto: Vincenzo Sarnelli/Gladiators


Als Anton Shoutvin diesen Dreier verwandelt, gibt's kein Halten mehr auf der Trierer Bank. Mit der Schlusssirene bringt der Neuzugang der Römerstrom Gladiators Trier sein Team am Samstagabend bei den Uni Baskets Paderborn tatsächlich noch in die Verlängerung. Der Israeli versenkt seinen Wurf von jenseits der Drei-Punkte-Linie im Paderborner Korb und verschafft seinen Gladiatoren so nochmal fünf Extra-Minuten. Zeit, um den zweiten Sieg in Folge doch noch einzufahren. Aber daraus wird nichts. Am Ende unterliegt Trier 92:93 (79:79 38;37). Doch von vorne:

Es sind gerade erst wenige Augenblicke in der Partie gespielt, da ereilt die Gladiators der nächste Verletzungsschock: Nach einem Zusammenprall muss Aufbauspieler Kevin Smit mit einem Cut an der Lippe raus - er blutet und wirkt benommen, als er das Feld verlässt.

Muss das Team von Trainer Marco van den Berg nach dem Ausfall des anderen etatmäßigen Aufbauspielers Simon Schmitz (Rückenprobleme) und dem Fehlen der beiden Center Kilian Dietz (Knieverletzung) und Justin Alston (Fußbruch) den vierten schwerwiegenden Ausfall verkraften? Die gute Nachricht lautet: nur vorübergehend. Denn Kevin Smit kehrt schon Anfang des zweiten Viertels zurück aufs Feld, nachdem sich der Mann aus Oldenburg den Cut in der Kabine hat nähen lassen.

Sein Team liegt zu diesem Zeitpunkt mit zwei Punkten vorne (23:21). In seiner Abwesenheit übernehmen Stefan Ilzhöfer, Thomas Grün und Kyle Dranginis den Spielaufbau. Nach einer deutlichen Trierer Führung zu Beginn (10:2), entwickelt sich bis zur Pause eine vollkommen ausgeglichene Partie auf durchschnittlichem Niveau.

Stark auf Gladiators-Seite: Lucien Schmikale, Anton Shoutvin und Smit. Nach seiner Rückkehr reißt der 26-Jährige das Spiel an sich, legt den Paderbornern schnell sieben Punkte in den Korb und verteidigt gut. Auch Johannes Joos, dem in den Anfangsminuten nicht viel gelang, wird im weiteren Spielverlauf immer stärker. Mit einer knappen Führung geht's in die Pause (38:37).

Die Partie bleibt auch im zweiten Durchgang sehr eng. Zwar verschläft das Team von Trainer Marco van den Berg den Start ins dritte Viertel komplett, liegt plötzlich mit sieben hinten (43:50), doch dann beginnt die Show des Jermaine Bucknor. Der Kanadier verteidigt aggressiv, fischt sich einen Rebound nach dem anderen und trifft vorne alles. Der 34-Jährige beweist in dieser Phase, wie wichtig er für das junge Team sein kann.

Da die Trefferquote der Gladiators - insbesondere aus der Nahdistanz - unterdurchschnittlich ist, und die Gäste es den Paderborn Baskets in der Offensive oft viel zu leicht machen, geht's mit einem knappen Rückstand ins entscheidende Viertel (60:61).

Hier verpassen es die Gladiatoren, die Partie zu entscheiden. Sie sind zunächst das spielbestimmende Team, haben das Momentum auf ihrer Seite, machen aber besonders in der Offensive deutlich zu viele Fehler. Die Ballverluste häufen sich (Joos, Grün, Bucknor, Dranginis), die Trefferquote aus dem Zweierbereich bleibt miserabel (39 Prozent werden es am Ende sein). Hinzu kommt, dass von Kyle Dranginis in der entscheidenden Phase deutlich zu wenig kommt. Der US-Amerikaner sammelt zwar neun Assists, trifft im Spiel allerdings so gut wie nichts (9 % Trefferquote).

Weil Trier auch nicht gut verteidigt, gelingt es den Ostwestfalen, die Partie kurz vor Ende zu drehen. Nach einem Dreier des starken Paderborners Maxi Kuhle wenige Sekunden vor Schluss (76:79 aus Trierer Sicht), gelingt Triers Center Anton Shoutvin der eingangs beschriebene Dreier in allerletzter Sekunde.

In der Verlängerung bleibt es extrem eng. Gerade hier fehlt dem Team die Erfahrung eines Simon Schmitz und die körperliche Präsenz eines Kilian Dietz. Weil der gut aufgelegte Shoutvin in der Verlängerung sein fünftes Foul kassiert, Trier weiterhin sehr schlecht trifft und das Heimteam am Ende mehr Glück hat, kassieren die Gladiatoren schließlich die sechste Niederlage im zehnten Saisonspiel.

Am kommenden Sonntag (17 Uhr) trifft Trier zu Hause auf den Tabellenvierten Karlsruhe.

Punkte Trier: Dranginis 3, Smit 12, Bucknor 12, Hennen 0, Schmikale 15, Grün 2, Ilzhöfer 3, Henkel 0, Buntic 1, Joos 28, Shoutvin 16

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