Basketball: TBB verschenkt Heimsieg gegen Gießen – 71:74 nach Verlängerung

Trier · Unnötig, ärgerlich, bitter: Basketball-Bundesligist TBB Trier hat am Samstagabend das Duell gegen den Abstiegskandidaten Gießen mit 71:74 nach Verlängerung verloren – und das trotz hoher Führung. Es war die dritte Niederlage in Folge. Der Tabellenkeller rückt näher.

Gießen und Trier verbindet einiges: vergleichbare Größe, viele Studenten - und jeweils mit einem Basketball-Bundesligisten, der sich trotz eher kleinem Budgets endlos in der Liga hält, regelmäßiges Keller-Dasein inklusive. Für die TBB ging es am Samstagabend darum, die Mittelhessen auf Distanz zu halten und keine weiteren Stufen in den Keller zu nehmen. Dass das nicht gelang und die TBB nach Verlängerung den Gießenern das Jubeln überlassen mussten - das hatten die 2800 Zuschauer sechs Minuten vor Schluss wohl nicht mehr gedacht.
Da führte die TBB mit zehn Punkten. Dann ging nichts mehr. Aber der Reihe nach.

TBB-Trainer Henrik Rödl änderte seine Startformation gegenüber dem bisherigen "Saison-Standard". Flügelspieler E.J. Gallup, der den Club am Monatsende verlassen wird und sein letztes Heimspiel bestritt, verlor seinen Platz in der Starting Five an Oskar Faßler. Der steuerte auch gleich den Pass zum 2:0 bei und machte beim 6:2 die ersten Punkte. Faßler dürfte nach dem Abschied von Gallup deutlich mehr Spielzeit erhalten.

Die Trierer präsentierten sich etwas stärker als zuletzt bei der Heimniederlage gegen Braunschweig. Die Probleme mit Würfen aus der Distanz blieben aber anfangs bestehen. Gallup brach mit dem 21:14 den Dreier-Fluch. Das Viertel ging mit 23:16 an die TBB. Im zweiten Viertel sah es zu Beginn so aus, als könnte sich die TBB allmählich absetzen. Andreas Seiferth bescherte mit dem 31:20 die erste zweistellige Führung. Aber darauf folgte die beste Phase der Gießener, bei denen der Ex-Trierer Barry Stewart besonders motiviert war. Bis zur Halbzeitpause kamen die Gäste bis auf zwei Punkte heran.

Ganz wichtige Situation: Zum Ende des dritten Viertel traf Gallup einen Dreier gegen den Mann zum 53:44. Nicht vorentscheidend, aber doch beruhigend vor dem Schlussviertel. Was gegen Braunschweig noch gnadenlos daneben ging, passte nun: Im wichtigen Moment passten die Dreier. Erst von Dragan Dojcin, dann von Dru Joyce (61:51, 34.)

Was immer Gießens Coach Björn Harmsen seinem Team in der folgenden Auszeit mit auf den Weg gegeben hat: Es half. Vor allem Barry Stewart war nun heiß gegen seine alten Kollegen. Dreier zum 61:54, weiterer Korb zum 61:56. Und als Gießen dann vier Minuten vor Schluss auf 59:61 rangekommen war, musste Rödl handeln.

Drei Minuten vor Schluss: Nikagbatse trifft zum 62:61, der ersten Gießener Führung seit der Anfangsphase. Die Gießener erhöhten auf 65:61, die TBB schlug aber zurück. Letzte Minute im Zeitraffer: Bynum zum 67:65, Joyce per Freiwurf zum 68:66, 33 Sekunden vor Schluss. Stewart - wer sonst? - traf zum 68:68. 15 Sekunden vor Schluss: 68:68, Trier im Angriff. Harmsen gab nicht die Vorgabe, auf Foul zu spielen. Die TBB kommt aber nicht vernünftig zum Wurf - Verlängerung. Zwiener verwirft drei von vier Freiwürfen. Gießen holt nun die wichtigen Offensiv-Rebounds, Joyce versemmelt einen wilden Dreier. 17 Sekunden, 71:72, Freiwürfe Gießen. Letzte TBB-Auszeit beim Stand von 71:74., 16 Sekunden vor dem Schluss. In letzter Sekunde nimmt Joyce einen Dreier - und verfehlt. Für die TBB geht es am nächsten Sonntag mit dem Auswärtsspiel in Frankfurt weiter. AF

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