Bayerns Basketballer befreien sich von „Berg“

Frankfurt/Main (dpa) · Dirk Bauermann atmete erst einmal ganz tief durch. „Uns ist heute kein Stein, sondern ein mittlerer Berg vom Herzen gefallen“, sagte der Coach des FC Bayern München nach dem 82:72 seines Teams bei Phoenix Hagen.

 Trainer Dirk Bauermann freute sich über das Ende der Bayern-Auswärtsniederlagenserie. Foto: Andreas Gebert

Trainer Dirk Bauermann freute sich über das Ende der Bayern-Auswärtsniederlagenserie. Foto: Andreas Gebert

Nach neun Auswärtspleiten in Serie konnte das Basketball-Starensemble von der Isar endlich wieder in der Fremde gewinnen und machte damit einen großen Schritt in Richtung Playoffs. „Es war heute ein Sieg der Entschlossenheit und eines großen kollektiven Willens“, lobte Bauermann sein zuletzt heftig kritisiertes Team.

Im Topspiel des 24. Spieltages trumpfte ratiopharm Ulm ganz groß auf. Das Überraschungsteam der Saison gewann bei den Artland Dragons mit 84:73 und untermauerte damit seine Rolle als erster Verfolger von Titelverteidiger Brose Baskets Bamberg. „Ich bin sehr stolz auf meine Jungs“, lobte Ulms Trainer Thorsten Leibenath seine Mannschaft nach dem 19. Saisonerfolg. Zu weit nach vorne schauen wollte der frühere Coach von Quakenbrück aber nicht. „Ich habe schon einmal mit 19 Siegen die Playoffs verpasst, deshalb will ich schon noch den einen oder anderen Sieg haben, bevor wir über so etwas reden.“

Die Ulmer legten vor 3000 Zuschauern in der ausverkauften Artland Arena einen furiosen Start hin. Die Gäste zogen sofort auf 14:0 davon und entschieden das erste Viertel mit 28:4 (!) für sich. Erst zweimal in der Bundesliga-Geschichte starteten Teams ähnlich schwach in eine Partie wie die Dragons. „Dafür gibt es keine Entschuldigung“, schimpfte Artland-Coach Stefan Koch, der seinen Spielern erst einmal den freien Sonntag strich. „Substanz bekommt man nur durch harte Arbeit und die liegt jetzt vor uns“, sagte Koch. Überragender Akteur bei den Ulmern war Isaiah Swann mit 27 Punkten.

Die Bayern taten sich auch in Hagen lange Zeit sehr schwer. Die Gastgeber begannen in ihrem „Spiel des Jahres“ stark und setzten sich zu Beginn des dritten Viertels auf neun Punkte ab (48:39). Die Bayern zeigten dieses Mal aber ein großes Kämpferherz und kamen auch dank des sich nach der Pause steigernden Robin Benzing zurück. „Für Robin freut es mich besonders, weil er eine schwierige erste Halbzeit hatte“, lobte Bauermann den Nationalspieler, der am Ende auf neun Punkte kam.

Mit dem fünften Sieg nacheinander rückte ALBA Berlin in der Tabelle an den Artland Dragons vorbei auf Rang drei vor. DaShaun Wood führte die Hauptstädter beim Tabellenvorletzten EnBW Ludwigsburg mit 23 Punkten zu einem hartumkämpften 83:78. Im Kampf um die Playoffplätze kamen die Fraport Skyliners Frankfurt (90:57 in Bayreuth) und die EWE Baskets Oldenburg (78:60 gegen Schlusslicht Göttingen) zu wichtigen Siegen.

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