BBL: Herbert gewinnt Trainerduell gegen Katzurin

Frankfurt/Main (dpa) · Muli Katzurin versuchte, seinen Frust mit Sarkasmus zu überspielen. „Es ist alles wie immer: ALBA gewinnt in Frankfurt“, sagte der Skyliners-Coach nach dem 57:83-Debakel seines Teams gegen ALBA Berlin.

 Frankfurts Trainer Muli Katzurin traute im Spiel gegen seinen Ex-Club seinen Augen nicht. Foto: Herbert Knosowski

Frankfurts Trainer Muli Katzurin traute im Spiel gegen seinen Ex-Club seinen Augen nicht. Foto: Herbert Knosowski

In der vergangenen Saison hatte der Israeli noch bei den Berlinern auf der Trainerbank gesessen und im Playoff-Halbfinale mit drei Auswärtssiegen die Frankfurter Basketballer um Trainer Gordon Herbert ausgeschaltet. Dieses Mal nahm sein Frankfurter Vorgänger und Berliner Nachfolger Herbert die Punkte mit auf die Heimreise - und das in einer Deutlichkeit, die Katzurin die Laune gründlich verdarb.

„So viele leichte Fehler darf man sich nicht erlauben. Wenn Sie gespielt hätten, Sie hätten weniger Bälle verloren“, sagte Katzurin nach der Vorführung zu den Journalisten. „Es ist eine Frage der Qualität. ALBA war doppelt so gut wie wir“ schimpfte der 56-Jährige nach dem indiskutablen Auftritt seines neuen Teams.

Zu keiner Zeit kamen die Hessen für einen Sieg infrage, lagen bereits zu Pause mit 26:49 zurück. Völlig verunsichert liefen Kapitän Marius Nolte und Co. über das Parkett, doch mangelndes Selbstvertrauen wollte Katzurin nach der dritten Niederlage in Serie als Ausrede nicht gelten lassen. „Wenn die Jungs Selbstvertrauen brauchen, dann sollen sie in den Supermarkt gehen und sich welches kaufen. Ich bin nicht dafür zuständig, ihnen welches zu geben“, sagte Katzurin, und sein finsterer Blick verriet, dass den Frankfurter Profis keine angenehme Trainingswoche bevorsteht.

Schon bei seinem Intermezzo in Berlin, wo er den achtmaligen Champion immerhin ins Finale gegen Bamberg geführt hatte, war die zum Teil herrische Art Katzurins bei den Spielern nicht gut angekommen. Doch Katzurin will seinen Stil beibehalten und sieht für den weiteren Saisonverlauf auch noch Chancen. „ALBA spielt in einer anderen Liga als wir, doch es gibt genügend Teams, mit denen wir mithalten können“, sagte der Israeli.

ALBA-Coach Herbert war dagegen sehr zufrieden. „Mir hat die Intensität gefallen, mit der wir gespielt haben“, sagte der Kanadier, der in Frankfurt freundlich empfangen wurde. Einige Pfiffe gab es dagegen für Spielmacher DaShaun Wood. Der MVP der Vorsaison war zusammen mit Herbert nach Berlin gegangen und war bei seiner Rückkehr mit 21 Punkten bester Werfer der Gäste.

Im zweiten Topspiel des Spieltages kassierte der FC Bayern München beim 81:88 in Oldenburg die zweite Saisonniederlage. Die Entscheidung zugunsten der Niedersachsen, bei denen Bobby Brown mit 28 Punkten überragte, fiel im Schlussviertel. „Mit unserer Leistung bin ich zufrieden, mit dem Ergebnis nicht“, sagte Bayern-Coach Dirk Bauermann.

Die erste Niederlage gab es für Tabellenführer Bonn. Die Telekom Baskets verloren in Würzburg 61:71. Neuer Spitzenreiter sind die Brose Baskets Bamberg. Der Titelverteidiger gewann bei Phoenix Hagen mit 106:76 und bleibt als einziges Team ungeschlagen.

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