BBL vor Saison der Superlative - Chance für Deutsche

Frankfurt/Main (dpa) · Die Saison hat noch gar nicht begonnen, da sorgt die Basketball Bundesliga schon für die ersten Knalleffekte.

Nach dem spektakulären Rauswurf von Ex-Bundestrainer Dirk Bauermann beim FC Bayern München fragt sich der Rest der Liga: Welche Auswirkungen hat der Trainerwechsel bei einem der Topfavoriten?

Die Konkurrenz aus Bamberg und Berlin verfolgt die Turbulenzen bei den Bayern mit großem Interesse. Alle wissen: Legt der neue Coach Yannis Christopoulos einen Fehlstart hin, werden die Münchner wohl doch noch einen Hochkaräter für die Trainerbank verpflichten. Und der Auftakt hat es gleich in sich. An diesem Mittwoch treffen die Münchner auf die EWE Baskets Oldenburg, die mit dem neuen Trainer Sebastian Machowski zu den Geheimfavoriten zählen.

Den Aufreger um Bauermann hätte es dabei gar nicht gebraucht, um die Bundesliga interessant zu machen. „Wir stehen vor der aufregendsten und ausgeglichensten Saison der Geschichte“, frohlockte ALBA Berlins Geschäftsführer Marco Baldi. „Das wird eine sensationelle Spielzeit.“

Der umtriebige ALBA-Macher verfolgt mit dem Renommierclub aus der Hauptstadt nach dem enttäuschenden Viertelfinal-Aus in der vergangenen Saison wieder hohe Ziele. „Wir wollen ins Halbfinale, den Pokalsieg und in der Euroleague endlich wieder in die Top 16“, sagte Baldi. Die Hoffnungen ruhen auf dem neuen Trainer Sasa Obradovic.

Heißester Anwärter auf den Titel bleiben aber die Brose Baskets aus Bamberg, auch wenn der Double-Gewinner der vergangenen drei Jahre einen turbulenten Sommer hinter sich hat. In Brian Roberts und PJ Tucker schafften gleich zwei Profis aus dem Frankenland den Sprung in die NBA. Zudem verließen Tibor Pleiß und Marcus Slaughter den Club in Richtung spanische Liga, die trotz aller Anstrengungen in Deutschland immer noch das Aushängeschild des europäischen Basketballs ist.

„Es war nicht einfach in diesem Sommer“, gesteht Bambergs Geschäftsführer Wolfgang Heyder. „Aber der Club hat dann schnell umgeschaltet und die Herausforderung angenommen“, lobte Coach Chris Fleming. In Sharrod Ford und Ex-NBA-Profi Bo?tjan Nachbar lockten die Bamberger zwei internationale Topstars in die Liga. Beide sorgten schon beim 102:98 im Champions Cup gegen ratiopharm Ulm für Furore. „Wir nehmen die Favoritenrolle an“, sagte Center Maik Zirbes. Der Zugang von der TBB Trier soll Pleiß ersetzen.

Auch die Bayern, die mit Stars wie Yotam Halperin oder Tyrese Rice weitere Qualität verpflichteten, greifen wieder an. „Wir wollen um den Titel mitspielen“, forderte Bayern-Präsident Uli Hoeneß. Daran ändert auch die Entlassung von Bauermann nichts.

Hinter den großen Drei lauern Teams wie Ulm, die Artland Dragons, Oldenburg oder Würzburg auf ihre Chance. Auch der Rest der Liga hat weiter expandiert. „Es ist so viel Geld im System wie noch nie. Ich bin mir sicher, dass wir unseren positiven Trend fortsetzen werden“, sagte BBL-Präsident Thomas Braumann. „Die Etats sind im Schnitt auf rund vier Millionen Euro gestiegen, das ist schon eine beachtliche Zahl“, sagte BBL-Geschäftsführer Jan Pommer.

Vom Aufschwung der gesamten Liga sollen vor allem auch die deutschen Profis profitieren. In den Zwölf-Mann-Kadern der Teams müssen von sofort an sechs Spieler mit einem deutschen Pass stehen. Nun sind die einheimischen Akteure in der Pflicht. „Die deutschen Spieler müssen diese fantastische Chance nutzen“, forderte Baldi. Denn im Kampf um mehr Aufmerksamkeit kann die Liga ein paar deutsche Knalleffekte noch gut gebrauchen.

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