Bitteres Wochenende für die Gladiators Trier: Ein Gegner macht den Unterschied, zwei Spieler gehen

Trier · Bravourös gekämpft, aber dennoch nichts in der Hand: Die Gladiators Trier haben ihr zweites Playoff-Halbfinale gegen Jena am Samstagabend vor knapp 3800 Zuschauern in der Arena Trier mit 59:69 (30:31) verloren. Ein Grund für die Niederlage heißt Immanuel McElroy und spielt für Jena. Derweil wird bekannt, dass Dwayne Evans die Gladiatoren verlassen wird.

 23.04.2016, Arena Trier, Trier, GER, 2. Bundesliga, Gladiators Trier vs Science City Jena, im Bild Foto © Sebastian J. Schwarz

23.04.2016, Arena Trier, Trier, GER, 2. Bundesliga, Gladiators Trier vs Science City Jena, im Bild Foto © Sebastian J. Schwarz

Foto: Sebastian Schwarz

Da ist dieser eine Name, der nach Spielende am Samstagabend immer wieder fällt: Immanuel "Mac" McElroy. Die Gladiators Trier haben soeben trotz kämpferisch starker Leistung auch Playoff-Halbfinale Nummer zwei gegen Science City Jena mit 59:69 (30:31) vor knapp 3800 Zuschauern in der Arena Trier verloren, als Triers Trainer Marco van den Berg bemerkt: "Die Jungs haben das heute viel besser gemacht als in Spiel eins in Jena, besser gereboundet, mehr Freiwürfe forciert - aber am Ende hat McElroy den Unterschied gemacht."

Mit 36 noch kein altes Eisen

Immanuel McElroy ist 36 Jahre alt. Seit Sommer 2015 lässt er in Jena seine Karriere ausklingen. Der Mann aus Texas ist sei 2004 in Deutschland aktiv, hat zwei Deutsche Meisterschaften (Köln und Berlin) und drei Pokalsiege in der Tasche. "Er wollte im Sommer unbedingt noch einen Zwei-Jahresvertrag bei einem deutschen Club", erzählt Jenas TrainerBjörnHarmsen. "In der Bundesliga war dazu aber scheinbar kein Verein mehr bereit - so kam er zu uns." Das Finanzielle habe für "Mac" überhaupt keine Rolle gespielt, betont Harmsen. "Er ist ein so mannschaftsdienlicher Spieler, kein Ego-Zocker, manchmal muss man ihn sogar ein bisschen dazu drängen, Verantwortung zu übernehmen." Am Samstagabend ist das anders: McElroy spielt bärenstark, erzielt 20 Punkte, pflückt sich fünf Rebounds und verteilt zwei Assists.

Hinzu kommt seine überragende Defense gegen Gladiator Dwayne Evans (siehe Extra), den er über weite Strecken aus dem Spiel nimmt. Trier tritt von Beginn an aggressiver auf, als noch in Spiel eins. Setzt die Gastgeber in der Defensive enorm unter Druck und trifft in den Anfangsminuten deutlich besser als in Jena. Nach zwei Dreiern des starken Simon Schmitz führen die Gladiatoren nach wenigen Minuten im ersten Viertel mit neun Punkten (17:8). Die Gäste finden erst nach einer Auszeit besser ins Spiel. Plötzlich verteidigen sie wieder in der für sie typischen hohen Art, mit hoher Intensität über das gesamte Spielfeld. Trier kommt nur zu wenigen offenen Würfen. Schaffen es die Gladiatoren mal an die Freiwurflinie, versagen ihnen zu oft die Nerven - nur 13 von 22 Freiwürfen landen im Korb.

Harter Kampf

Das Team von Trainer Marco van den Berg kämpft dennoch aufopferungsvoll, hält das Spiel lange offen. Allerdings trifft Trier zu schlecht aus dem Feld (34 Prozent Trefferquote), um die erfahrene Gastmannschaft wirklich in Gefahr zu bringen. So ist es Immanuel McElroy sowie sein Teamkollege Lars Wendt, der die Trierer Finalträume mit zwei Dreiern wenige Minuten vor Ende des letzten Viertels (57:63) so gut wie zerstört. Mit einem Sieg in Spiel drei am Montagabend (19.30 Uhr/Jena) kann Jena ins Finale einziehen und den Aufstieg in die Bundesliga perfekt machen. "Wir werden nach Jena fahren und natürlich nochmal alles versuchen, das ist doch selbstverständlich - wir werden sehen, was möglich ist", betont Marco van den Berg.

Punkte Trier: Evans 7, Smit 0, Schmitz 15, Eggleston 11, Spearman 7, Ahelegbe 5, Raffington 5, Herrera 0, Dietz 2, Weber 3, Dahlem 0, Hennen 0 - Beste Werfer Jena: McElroy 20, Knight 13

Viertelstände: 19:19/30:31/50:47/59:69

Zuschauer: 3800Extra Abgänge

Nach der bitteren Niederlage im zweiten Playoff-Halbfinale gegen Jena am Samstagabend (59:69) in eigener Halle sind bei den Gladiators Trier wichtige Personalentscheidungen bekannt geworden: So verlässt Power-Forward Dwayne Evans die Gladiatoren. Der 1,96 Meter große US-Amerikaner wechselt nach zur kommenden Saison in die 1. Bundesliga zu Traditionsclub Gießen 46ers. Nach TV-Informationen ist der Wechsel beschlossene Sache, auch wenn noch einige Formalitäten zu klären sind. Die Gladiators äußern sich am Sonntag noch nicht offiziell dazu. Neben Dwayne Evans wird auch Center Justin Raffington den Verein mit hoher Wahrscheinlichkeit verlassen. Nach TV-Informationen zieht es den gebürtigen Hamburger in eine größere Stadt - wohin, steht allerdings noch nicht fest. Er habe sich, so heißt es, noch Bedenkzeit erbeten. mfr

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