Blumen aus der Hölle - Basketball: TBB unterliegt knapp Göttinger „Veilchen“

Trier · Spannung bis zum Schluss: Basketball-Bundesligist TBB Trier hatte den Spitzenreiter Göttingen gestern Abend am Rande der Niederlage. Beim 71:76 (31:38) hatten die Gäste aber das bessere Ende.

 TBB-Center George Evans umspielt den Göttinger Charles Lee und macht den Korb. TV-Foto: Willy Speicher

TBB-Center George Evans umspielt den Göttinger Charles Lee und macht den Korb. TV-Foto: Willy Speicher

(AF) „40 Minuten Hölle auf dem Feld“, so packt Göttingens Trainer John Patrick seine Basketball-Philosophie gern in markige Worte. Wie das aussieht, hat in dieser Saison schon so mancher gestandene Bundesligist am eigenen Leibe erfahren müssen. Gegen die kleinen, wendigen, ungemein aggressiven und nervig aufmerksamen Niedersachsen zu spielen, ist kein Vergnügen. Davon konnten sich die Trierer Basketballer gestern Abend vor 3000 Zuschauern in der Arena Trier überzeugen. Göttingen lag praktisch von Anfang bis Ende vorn. Die TBB ging im Spiel nie selbst in Führung. Dramatisch war die Partie dennoch bis zu den letzten Sekunden. Schon zu Beginn zeigte die Göttinger Guerilla, wie sie es an die Liga-Spitze geschafft hat: Nach sieben Minuten lag die BG mit zehn Punkten vorn (6:16). Das probateste Trierer Gegenmittel hieß George Evans. So dauerte es über acht Minuten, bevor mit Norman Richardson sich beim 10:16 ein zweiter TBB-Spieler in die Schützenliste eintragen durfte. Die TBB hatte dabei Probleme mit der bissigen Defensive der Gäste. Dass die TBB in der ersten Halbzeit zwar fast ausnahmslos in Rückstand lag, aber immer noch in Reichweite blieb, lag zum einen an der Freiwurf- Quote (neun Treffer bei zehn Versuchen) sowie einigen Göttinger Nachlässigkeiten in der Offensive. TBB-Trainer Yves Defraigne hatte dabei in der vergangenen Woche vor allem trainieren lassen, welche Alternativen es gibt, wenn die „Dreier“ nicht fallen wollen. Bezeichnend: In der ersten Halbzeit verbuchte die TBB keinen einzigen erfolgreichen Drei-Punkte-Wurf – bei immerhin sechs Versuchen. Erst Mitte des dritten Viertels saß der erste Distanzwurf der Trierer. Kamikaze-mäßig ging es in der zweiten Hälfte weiter: Mit hohem Tempo, dadurch bedingt auch vielen Fehlern auf beiden Seiten. Bei der TBB zeigte nun Gillingham-Ersatz Brian Brown, warum er geholt wurde: Er trieb die Mannschaft nach vorn, zumal er Derek Raivio ersetzen musste, der in der Halbzeitpause wegen einer Verletzung ins Krankenhaus musste (Diagnose folgt). Die TBB kam im dritten Viertel bis auf drei Punkte heran, glich auch durch den gut aufgelegten Shuler aus (53:53), dann aber starteten die Gäste eine kleine Serie. Die Partie blieb heiß umkämpft. Letztlich landeten die Gäste aber einen verdienten Sieg.

TBB Trier: Evans 18 , Brown 12, Shuler 17, Richardson 16, Shtein 0, Copeland 0, Raivio 2, Riley 6, Hoffmann 0 Göttingen (beste Schützen): Brown 21, K. Bailey 18, Trice 10 Viertelstände: 12:18, 31:38 (HZ), 50:53, 71:76 Z: 3064

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