Chancenlos beim Aufsteiger

Trier/Hanau · Das war nichts: Die Gladiators Trier haben am Samstagabend ihre dritte Pleite in Folge kassiert. Beim Drittletzten Hanau enttäuscht das Team von der Mosel auf ganzer Linie und verliert verdient mit 58:76 (28:39). Trainer Marco van den Berg sieht zwei Gründe für die Niederlage.

Trier/Hanau. Sebastian Herrera ist ratlos. Immer wieder erwähnt er das letzte Heimspiel gegen Spitzenreiter Jena. "Da", so sagt der Flügelspieler der Gladiators Trier, "da haben wir mit einer solch hohen Intensität gespielt, hätten den Tabellenführer fast besiegt, und dann treten wir in Hanau so schwach auf - ich habe keine Erklärung dafür". Herrera ist am Samstagabend mit 18 Jahren der jüngste Spieler im Kader der Gladiators. Mit großen Erwartungen reisen er und seine Teamkollegen zum Drittletzten nach Hanau - doch es wird ein ganz bitteres Gastspiel in der Geburtsstadt der Gebrüder Grimm. Trier ist komplett chancenlos und verliert verdient mit 58:76 (28:39).
"Wir haben das Spiel verschlafen", resümiert Herrera, "die haben uns kontrolliert". Dabei ist Herrera neben Kevin Smit (13 Punkte) noch einer der Lichtblicke auf dem Feld. Er steuert zehn Punkte bei, sammelt einen Assist und holt zwei Rebounds. Doch es ist gerade die ungenügende Trie rer Reboundarbeit, die die Niederlage am Ende besiegelt. Ha nau ist deutlich aggressiver unter den Körben und sammelt am Ende 15 Rebounds mehr als die Gäste aus Rheinland-Pfalz. "Es gibt zwei Gründe für die Niederlage", sagt Trainer Marco van den Berg. "Zum einen haben wir keinen Teambasketball gespielt, zum anderen hat uns die Intensität gefehlt - es war das erste Mal in dieser Saison, dass der Gegner mit einer höheren Intensität gespielt hat als wir."
Dem Niederländer ist die Enttäuschung am Tag nach der bitteren Pleite deutlich anzumerken. Er fühle sich schlecht aufgrund der schlechten Leistung seines Teams, gesteht er. "Das habe ich auch dem Team gesagt, und ich habe den Jungs ebenfalls gesagt, dass ich hoffe, sie fühlen sich genauso schlecht." Das Team solle die Niederlage als Warnung sehen, "und es gegen Rhöndorf besser machen".Führungsspieler fehlt


Dabei startet Trier am Samstagabend zunächst gut in die Partie, führt nach wenigen Minuten durch einen Dreier von Kevin Smit (7:3). Es wird die letzte Führung der Gladiators bleiben, schon zum Ende des ersten Viertels liegen die Gastgeber vorne (18:20). Triers US-Amerikaner Dwayne Evans gelingt so gut wie nichts, die Hessen verteidigen ihn geschickt, lassen nur sieben Punkte von ihm zu. Auch bei Brandon Spearman (12 Punkte) läuft es nicht rund, zu oft verzettelt er sich in der Offensive. Doch beide kämpfen, lassen nicht locker. Anders ist das bei Center Eric Anderson, der von Beginn an lethargisch wirkt und von van den Berg in der zweiten Halbzeit nicht mehr eingesetzt wird. Zur Pause liegen die Gäste bereits mit elf Punkten hinten (28:39).
"Wir haben uns in der Halbzeit gesagt, dass wir noch eine Chance haben, wenn wir es schaffen, bis zum Ende des dritten Viertels auf sechs bis acht Punkte ranzukommen", berichtet der Coach. Doch aus diesem Plan wird nichts: Verschlafen kommt Trier aus der Kabine und wird von Hanaus starken Robin Christen (18 Punkte) und Kruize Pinkins (21) förmlich überrollt (28:52). Zwar stellt van den Berg in der Defensive noch auf eine Ballraumverteidigung um, nimmt Auszeiten, um seine Spieler wachzurütteln, doch Trier gelingen erst nach fünf Minuten im dritten Viertel die ersten Punkte - das Spiel ist entschieden. "Was uns in diesen Momenten fehlt, ist ein Führungsspieler auf dem Feld", betont Marco van den Berg. Am Ende bringt Hanau die Führung locker über die Zeit und gewinnt am Ende verdient mit (58:76).
Flügelspieler Sebastian Herrera möchte das Spiel derweil am liebsten sofort abhaken: "Es ist jetzt nicht alles schlecht. Wir sind ein junges Team und werden es gegen Rhöndorf nächste Woche besser machen - wir haben nach wie vor das Potenzial, die Playoffs zu erreichen."
Punkte Trier: Breu 2, Breiling 1, Smit 13, Evans 7, Dietz 3, Engel 6, Weber 2, Anderson 2, Herrera 10, Spearman 12 - Beste Werfer Hanau: Pinkins 21, Christen 18 - Viertelstände: 18:20/28:39/40:60/58:76
Am kommenden Sonntag (22. November/17.30 Uhr) empfangen die Gladiators Trier die Dragons Rhöndorf in der Arena Trier.

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