Dauerbrenner, wichtige Säulen und gute Aussichten

Basketball-Bundesligist TBB Trier steht nach der Hinrunde mit acht Siegen und neun Niederlagen viel besser da als in der verkorksten Vorsaison. Mit einer entspannteren Personal-Situation ist in der Rückrunde noch Luft nach oben. Die Bilanz.

 TBB-Trainer Yves Defraigne hat ein konkurrenzfähiges Team in die Saison geschickt. Die Playoff-Plätze sind zum Ende der Hinrunde in Reichweite. TV-Foto:Willy Speicher

TBB-Trainer Yves Defraigne hat ein konkurrenzfähiges Team in die Saison geschickt. Die Playoff-Plätze sind zum Ende der Hinrunde in Reichweite. TV-Foto:Willy Speicher

Trier. Wer überzeugte, was kann besser werden? Die Hinrunden-Bilanz der TBB in Stichpunkten.

Der Wichtigste: Yves Defraigne (43) ist seit gut einem Jahr Cheftrainer der TBB. Der Belgier gilt als akribischer Arbeiter. Einer, der durchaus hart sein kann - etwa wenn ein Spieler auch mal nur ansatzweise die Zügel schleifen lässt oder es zu locker angeht. Defraigne hat bei der Team-Zusammenstellung im Sommer sehr gute Arbeit geleistet. Auch wenn es hypothetisch ist: Mit weniger Verletzungspech stünde die TBB in der Tabelle mit einiger Wahrscheinlichkeit noch besser da. So fielen mit Center George Evans und Flügelspieler Norman Richardson zwei im Defraigne-Konzept entscheidende Säulen monatelang aus. Auch der im Dezember am Fuß operierte Kapitän James Gillingham pausierte bisher vier Mal.

Der beste Punktesammler (insgesamt): Chris Copeland. Es gibt Parallelen zwischen Copeland und seinem Vorgänger auf der Power-Forward-Position, Caleb Green: Beide waren gerade zu Saisonbeginn äußerst dominant. So führte Copeland in dieser Saison zwischenzeitlich auch die BBL-Liste der besten Korbjäger an. Zur Hälfte der Hinrunde hatte der 24-Jährige noch einen Schnitt von knapp 20 Punkten. Der ist nach einigen schwächeren Spielen zwar auf 14,6 gesunken. Copeland liegt auch ligaweit bei der Anzahl der Ballverluste vorn. Zuletzt knüpfte Copeland aber beim Sieg gegen Bremerhaven an die alten Leistungen an.

Der beste Punktesammler (im Schnitt): George Evans. Viel ist über den Center geschrieben worden, die erste Saison-Verpflichtung von Defraigne. Weil Evans der älteste Spieler der Liga ist. Oder auch, weil er als US-Berufssoldat früher in drei Kriegen war. Wie stark der 37-Jährige auf dem Feld ist, zeigte er nach seiner über zweimonatigen Verletzungspause: In seinen bisher sieben Einsätzen brachte es Evans auf 14,8 Punkte im Schnitt. Das TBB-Spiel ist durch seine Rückkehr variabler geworden, zumal Evans mit Maksym Shtein (9,2 Punkte im Schnitt) einen Vertreter am Brett hat, der auch schon in der Startformation seine Qualitäten unter Beweis stellen konnte.

Der Dauerbrenner: Kein TBB-Spieler verbrachte in der Hinrunde so viele Minuten auf dem Feld wie er: Aufbauspieler Derek Raivio kam in allen Spielen zum Einsatz (wie übrigens auch Copeland, Shuler und Riley). Insgesamt bringt es der 24-Jährige auf 551 Minuten. Raivio avancierte dabei zum ganz wichtigen Spieler, zumal sein Backup Christian Hoffmann zu Saisonbeginn eine Schwächephase durchmachte.

Der Überraschendste: Jamal Shuler ist der einzige Spieler, der im Sommer direkt vom US-College nach Trier gewechselt war. Ein emotionaler Flügelspieler, der dem Team sehr gut tut: Nicht nur, weil er sowohl den Zug zum Korb hat, aber auch aus der Entfernung sicher trifft - und er zugleich auch ein sehr guter Defensivspieler ist. Shuler kann mit seiner Spielweise auch die Teamkollegen (und das Publikum) mitreißen. Am gerade 23 Jahre alt gewordenen "Rookie" dürften die TBB-Fans noch viel Spaß haben.

Das beste Spiel: Beim 72:70 im Heimspiel gegen die starken Oldenburger fehlten Richardson und Evans - auch der spätere Richardson-Vertreter Kevin Houston war noch nicht mit dabei. Umso stärker war die Leistung des Teams zu bewerten: defensiv sehr stark, hochkonzentriert, mit einem klasse Maksym Shtein (22 Punkte, 9 Rebounds).

Die schwächste Vorstellung: Es gab einige mäßige oder schwache Auswärtsspiele der Trierer. Am enttäuschendsten: das 53:63 in Gießen.

Die meisten/wenigsten Zuschauer: Im Schnitt kamen 3659 Zuschauer zu den Heimspielen. Das ist der fünftbeste Schnitt in der Liga. Die Minus-Kulisse gab es beim überzeugenden Heimsieg gegen die Artland Dragons (3024 Zuschauer). 4200 Zuschauer sahen das TBB-Heimspiel gegen Bonn.

Statistik: Punkte/Rebounds/Minuten pro Spiel: Evans (14.9/4/27), Copeland (14.7/5.3/31), Raivio (12.8/2.4/32), Richardson (12.6/3.6/30), Shuler (9.7/3.9/30), Shtein (9.2/2.8/21) , Gillingham (8.9/2.2/28) , Houston (8/4/24), Brown (7/2/17), Riley (5.8/3.2/20), Karamatskos (0.9/0.6/5), Hoffmann (1.3/0.7/7), Zirbes (2/0.6/7) , Goolsby (0/0/1)

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