DBB-Präsident: „Nowitzki ist immer ein Thema für uns“

Frankfurt/Main (dpa) · Ingo Weiss ist derzeit ein zufriedener Präsident. Der Boss des Deutschen Basketball Bundes (DBB) kann bereits vor dem abschließenden EM-Qualifikationsspiel der Nationalmannschaft gegen Aserbaidschan in Oldenburg am Dienstag ein „absolut positives“ Fazit ziehen.

„Ich bin selbst ein bisschen überrascht, wie gut es gelaufen ist. Die Mannschaft und der Trainer haben eine tolle Qualifikation hingelegt“, sagte Weiss der Nachrichtenagentur dpa. Mit sieben Siegen aus sieben Partien hat das deutsche Team das Ticket zur Europameisterschaft in Slowenien 2013 längst in der Tasche. „Wir hatten eine sehr erfolgreiche Zeit mit Dirk Bauermann, in der das Fundament gelegt wurde. Jetzt hat Svetislav Pesic mit dem Bau des Hauses begonnen“, meinte Weiss. „Wir haben eine Mannschaft mit viel Potenzial.“

Stößt jetzt auch wieder der Superstar aus Dallas dazu? „Dirk Nowitzki ist bei uns immer ein Thema“, sagte Weiss. Allerdings sei es noch „viel zu früh“, um über eine Rückkehr des 34-Jährigen zu reden. „Wir werden irgendwann mit Dirk sprechen, aber jetzt ist noch nicht der Zeitpunkt, um über die Zusammensetzung des Kaders für die EM im kommenden Jahr zu diskutieren.“ Nowitzki hatte nach der verpassten Olympia-Qualifikation im vergangenen Jahr angekündigt, erst einmal eine Pause im Nationalteam einzulegen.

Bundestrainer Pesic hat aber bereits damit begonnen, den NBA-Champion von 2011 mit den Erfolgen seines neu formierten Teams zu ködern. „Ich glaube schon, dass Dirk Lust hat, wenn er sieht, dass hier eine Mannschaft entsteht, die etwas erreichen kann“, meinte der Serbe. Probleme, Nowitzki in die verjüngte Mannschaft zu integrieren, sieht Weiss nicht. „Die Jungs sind weiter als vor ein paar Jahren, als sie erstmals mit Nowitzki zusammengespielt haben. Pesic wird es schaffen, ihn einzubauen, ohne das Gefüge des Teams aufzureißen.“

Bevor sich der DBB-Präsident ernsthaft mit Nowitzki beschäftigt, stehen jedoch Gespräche mit Pesic an. Der 63-Jährige sprüht in seiner zweiten Amtszeit vor Tatendrang, beide Seiten hatten aber vereinbart, nach dem Ende der Qualifikation weiter über die Zukunft zu beraten. „Das werden wir ganz in Ruhe im Oktober und November machen. Da geht es vor allem um konzeptionelle Dinge“, sagte Weiss.

Angelegt sei die Zusammenarbeit mit Pesic für den Zyklus bis zu den Olympischen Spielen 2016. „Daran hat sich nach diesem Sommer natürlich nichts geändert“, meinte Weiss. Da Pesic aber nicht mehr wie noch zu Beginn seiner Rückkehr nach Deutschland in Doppelfunktion als Coach bei Roter Stern Belgrad tätig ist, wird der Verband sicher auch finanziell noch etwas drauflegen müssen. Dass Pesic das Team 2013 bei der EM in Slowenien betreut, gilt aber als sicher.

Doch zunächst will der Europameistercoach von 1993 die jetzige Qualifikation erfolgreich beenden. „Wir haben die bessere Mannschaft, aber Aserbaidschan ist sehr talentiert“, warnte Pesic jedoch vor dem letzten Gegner, der sich mit einem Sieg selbst noch für die EM qualifizieren kann. Dass die Zeit im Nationalteam danach erst einmal wieder vorbei, bedauern seine Spieler. „Der Sommer geht leider morgen zu Ende“, schrieb Kapitän Jan-Hendrik Jagla bei Twitter.

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