Der Mann, der schon gegen Charly Brown und James Marsh spielte

Trier · Die TBB trifft am heutigen Samstag (20 Uhr/Arena Trier) auf Oldenburg. Mit dabei ist auf Trierer Seite auch Marin Petric. Der TV hat den ruhigen Aufbauspieler vor dem Spiel getroffen.

Trier. Die Entscheidung von Marin Petric stand fest: zwei Monate, keinen Tag länger. Das versicherte er seiner Familie im Oktober 2013. Schließlich wollte er sich doch eigentlich ab sofort jede Menge Zeit nehmen für seine Frau und seinen Sohn. Dem Sechsjährigen sagte er: "Für zwei Monate bist du jetzt der Mann im Haus, dann bin ich zurück."
Dann machte sich der 33-Jährige auf den Weg von Hilden nach Trier. Er hatte einen guten Grund: Nach der schweren Schulterverletzung von TBB-Sommer-Neuzugang Tony Canty suchte der Club dringend Ersatz auf der Aufbauposition. Erfahren musste dieser sein und auch Bundesliga sollte er am besten schon einmal gespielt haben - Petric erfüllte diese Vorgaben. Bis zum Sommer hatte er für die Giants Düsseldorf in der Bundesliga und Pro A gespielt.
So kam der gebürtige Neumünsteraner zu seinem Kurz-Engagement bei der TBB. Doch die erneute Verletzung Cantys Anfang Dezember machte aus Petrics kurzer Stippvisite an der Mosel einen längeren Aufenthalt. Bis Saisonende trägt der Mann mit den kroatischen Wurzeln nun die grün-weißen Farben. Er sagt: "Ich fühle mich wohl in Trier." Petric war auch vor seiner TBB-Zeit schon mal in der Römerstadt - besonders oft am Mäusheckerweg. Denn in der altehrwürdigen Trierer Heimspielstätte war er mehrmals mit Bayer Leverkusen zu Gast. In der Saison 1998/99 zum Beispiel. Als 18-Jähriger stand er damals im Bayer-Kader. Im Playoff-Viertelfinale durfte der damalige Nachwuchsmann gegen die TBB für einige Minuten ran. "An Charly Brown und James Marsh kann ich mich noch erinnern", sagt Petric. "Wenn Brown mal in Fahrt kam, war er nur schwer zu stoppen."
Im Rahmen seiner Basketballkarriere ist er in den letzten Jahren ordentlich rumgekommen. Das Basketballspielen erlernte er im kroatischen Zadar. Mit zwölf Jahren zog er mit seiner Familie zurück nach Deutschland ins Rheinland. Dort dribbelte er sich durch die Jugendteams von Bayer Leverkusen. "Das war eine erfolgreiche Zeit", sagt er heute. Doch Petric blieb nicht am Rhein. Den gelernten Bürokaufmann zog es hinaus in die europäische Basketballwelt: Er spielte für Boncourt in der Schweiz, für La Palma auf den Kanaren, für Tijola in Andalusien. "Besonders die Zeit in Spanien hat mich sehr geprägt." Dann ging\'s zurück nach Deutschland - unter anderem nach Düsseldorf.
Mit der TBB trifft er am heutigen Samstag auf einen alten Bekannten: Oldenburgs Trainer Sebastian Machowski. "Mit ihm habe ich in Leverkusen zusammengespielt, er macht in Oldenburg einen guten Job", findet Petric. "Trotzdem werden wir alles versuchen, um das Spiel zu gewinnen." mfr
Extra

Die TBB Trier trifft am Samstagabend (20 Uhr/Arena Trier/Video-Livestream auf www.beko-bbl.de) auf den Tabellenvierten EWE Baskets Oldenburg. Mit den Niedersachsen reist ein guter Bekannter an die Mosel: Der Ex-TBBler Dru Joyce zählt zu den stärksten Spielern im Team von Trainer Sebastian Machowski. Das Hinspiel verlor die TBB knapp mit 75:81. Bei den Moselstädtern sind bis auf Tony Canty alle Spieler an Bord. mfr

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