Der nächste Krimi

Trier · Fünf Faktoren waren bisher bei den Spielen der Trierer Basketballer garantiert. Teamwork gepaart mit totalem Kampfgeist, emotionale Achterbahnfahrten, Dramatik pur bis in die Schlussphase und knappe Siege - meistens zumindest. Nichts spricht im Spiel gegen EnBW Ludwigsburg (heute, Samstag, 20 Uhr, Arena Trier) gegen eine Wiederholung dieser Partitur.

Längst hat die TBB AG das Image der grauen Maus abgelegt und sich in dieser Saison zu einem ernst zu nehmenden Konkurrenten entwickelt. Dass die Schützlinge von Trainer Henrik Rödl gar ein potenzieller Play-off-Kandidat sind, unterstreicht diese Wandlung, die so wohl niemand prognostiziert hatte.

Mit Ludwigsburg kommt nun ein Gegner in die Arena, dessen Trainer Markus Jochum, ein ehemaliger Weggefährte Rödls im Nationalteam, noch weiter geht: "Für uns haben die Play-offs schon begonnen."

Mit zuletzt 5:1-Siegen haben die Barockstädter ihre Ambitionen eindrucksvoll unterstrichen, Trier steht mit einer Bilanz von 4:2 im selben Zeitraum nur minimal schlechter da. Ein erneuter Kraftakt darf wohl erwartet werden, will das Trierer Publikum die Mannschaft am Ende wieder zum Tanz bitten. Denn erstens lebt Rödls Mannschaft vom Einsatz und der Qualität in der Verteidigung, zweitens ist die Rotation der Trierer kürzer und so kostet das Spiel mehr Kraft.

Oskar Faßler wird erneut ausfallen. "Das ist ein herber Verlust", sagt Rödl, "Oskar ist ein wichtiger Teil des Teams. Aber er bekommt jetzt erst einmal Ruhe, um wieder hundertprozentig fit zu werden." Der 22-jährige Flügelspieler plagt sich seit Wochen mit Achillessehnenproblemen herum. "Nun mussten ihm noch zwei Weisheitszähne gezogen werden", sagt Rödl, "das steckt man ja auch nicht einfach so weg."

Aber in Bonn gelang ja auch ein Sieg mit kleiner Rotation und einem Samy Picard, dem der Headcoach bescheinigt: "Er findet immer besser ins Team."

Ludwigsburg schätzt Rödl "ein gutes Stück stärker" ein, als beim 82:69-Erfolg im Hinspiel. Vor allem der nachverpflichtete Power Forward Donatas Zavackas (203 cm), der eine Dreierquote von über 50 Prozent aufweist, "wird unsere ganze Aufmerksamkeit benötigen."

Mit dem Ex-Bonner Center John Bowler und den starken Guards Alex Harris, Jerry Green und Toby Bailey verfügt Jochum, der früher auch für Ludwigsburg spielte, über weitere überdurchschnittliche Bundesligaspieler.

TBB Trier: Stewart, Joyce, Zwiener, Dojcin, Karamatskos, Bynum, Evans, Picard, Clay, Zirbes

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