Rollstuhlbasketball Bayern München des Rollstuhlbasketballs Nummer zu groß für Dolphins
Trier · Dirk Passiwan erwartet nach der 44:88-Heimniederlage der Doneck Dolphins Trier gegen den RSV Lahn-Dill „Abstiegskampf bis zum letzten Spiel“.
(teu) Die mit zwei Bussen angereisten Fans des RSV Lahn-Dill machten aus der Partie am Trierer Mäusheckerweg zum Heimspiel für den Spitzenreiter der Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL). Dank einem halben Dutzend Trommlern reichte den Hessen ein Drittel der gut gefüllten Tribünen in der neuen Heimspielstätte der Doneck Dolphins Trier, um ähnlich wie die Schützlinge der Ex-Triererin Janet Zeltinger auf dem Spielfeld die akustische Luftherrschaft zu erringen. 44:88 nach Punkten stand es aus Sicht der Gastgeber nach 40 Minuten.
Trotz der klaren Niederlage kann Dolphin-Spielertrainer Dirk Passiwan mit dieser Niederlage leben. Die mit Nationalmannschaftsspielern und Paralympics-Medaillengewinnerin nur so gespickte Mannschaft aus Wetzlar sei so etwas wie der FC Bayern München der RBBL. „Mit der Defense mit 88 Punkten gegen Lahn-Dill bin ich ganz zufrieden. Natürlich können wir noch viel verbessern. Wir haben immer mal wieder zu viele Turnovers gehabt und in der zweiten Halbzeit zu viele Ballverluste“, analyisiert Passiwan.
In der Offensive kämpften die Trierer vor allem in den zweiten 20 Minuten um überhaupt in Korbnähe der Wetzlarer zu gelangen. „So wie Lahn-Dill an der Mittellinie die Presse aufgemacht hat, da ist schon schwer durchzukommen“, sagt Passiwan und zeigt sich selbstkritisch: „Wir haben aber auch einfach zu viele einfache Bälle liegen lassen. Zehn, fünfzehn Punkte hätten wir vielleicht sogar noch mehr machen können.“ Passiwan als treffsicherster Schütze der Liga kam oft gar nicht zum Wurf. Erstmals in dieser Bundesliga-Saison machte nicht Passiwan (17), sondern Paralympics-Silbermedaillengewinner Hiroaki Kozai aus Japan (28) und Lahn-Dill-Kapitän Thomas Böhme (18) die meisten Punkte.
Nachdem die Dolphins gleich im ersten Viertel zeitweise mit über 20 Punkten hinten lagen (nach zehn Minuten: 8:27), verkürzten die Trierer in den zweiten zehn Minuten den Rückstand (22:39). Den Schwung brachten sie zwar aus der Halbzeitpause nicht wieder aufs Spielfeld, kämpften aber bis zur Schluss-Sirene. Patrick Dorners Dreier 25 Sekunden vor Schluss, ein Hoffnungsschimmer fürs kommende Wochenende.
Im letzten Spiel der Hinrunde und ihrem letzten des Jahres treten die achtplatzierten Trierer bei den punktgleich zwei Plätze vor ihnen liegenden Kölnern an. Ein enorm wichtiges Spiel im Kampf um den Klassenerhalt, sagt Passiwan: „Es wird schwer, wenn man sieht, wie eng die Liga ist. Es wird wahrscheinlich ein Abstiegskampf bis zum letzten Spiel.“
Doneck Dolphins Trier:
Corin Depping, Patrick Dorner (9 Punkte/1 Dreier), Valeska Finger, Miljan Krujic (7/0), Dirk Passiwan (17/1), Correy Rossi (11/0)
RSV Lahn-Dill:
Mark Beissert (4/0), Brian Bell (14/0), Jannik Blair, Thomas Böhme (18/1), Simon Brown (1/0), Reo Fujimoto (8/0), Hiroaki Kozai (26/2), Peyman Mizan (2/0), Dominik Mosler (7/0), Catharina Weiß, Quinten Zantinge (8/0)