Rollstuhlbasketball Sensation zum Greifen nah

Trier · Die Rollstuhlbasketballer der Doneck Dolphins Trier brachten den haushohen Favoriten RSV Lahn-Dill an den Rand einer Niederlage, mussten sich dem deutschen Rekordmeister am Ende aber doch mit 73:81 geschlagen geben.

Die Rollstuhlbasketballer der Doneck Dolphins Trier (in den weißen Trikots) zeigten im Heimspiel gegen den deutschen Rekordmeister RSV Lahn-Dill trotz niederlage eines ihrer bisher besten Saisonspiele.

Die Rollstuhlbasketballer der Doneck Dolphins Trier (in den weißen Trikots) zeigten im Heimspiel gegen den deutschen Rekordmeister RSV Lahn-Dill trotz niederlage eines ihrer bisher besten Saisonspiele.

Foto: Holger Teusch

(teu) Der Riese wankte, fiel aber nicht! Die Trierer Bundesliga-Rollstuhlbasketballer hatten am Samstagabend die Sensation vor Augen, dem in dieser Saison noch ungeschlagenen Rekordmeister RSV Lahn-Dill die erste Niederlage beizubringen. Noch zwei Minuten vor Schluss beim Stand von 71:73 raunte Dirk Passiwan seinen Mitspielern zu: „We can win“ - „Wir können das noch gewinnen.“ Doch die letzten Sekunden erwies sich das Starensemble aus Hessen abgebrühter und routinierter und sicherte sich den zwölften Sieg im zwölften Saisonspiel (73:81). „Die haben einen Zwölferkader und davon sind zehn Nationalspieler“, erklärte Dolphins-Spielertrainer Passiwan die Übermacht des RSV Lahn-Dill.

Zumindest auf dem Papier. Auf dem Parkett der Mäusheckerweghalle hielten die Doneck Dolphins Trier mindestens mit, drückten der zeitweise hektischen Partie zuweilen ihren Stempel auf. Die Heimmannschaft setzte Passiwans Plan um und startete bis zum Stand von 14:14 auf Augenhöhe mit dem Bundesligaführenden. Dann gelangen Lahn-Dill acht Punkte in Folge und in den hektischen Schluss-Sekunden des ersten Viertels die 16:25-Führung.

In den zweiten zehn Minuten schien es, dass die Gäste aus Wetzlar ihren Rhythmus gefunden hätten, zog bis auf 15 Punkte (24:39) weg. Doch mit hohem Einsatz kamen die Dolphins wieder bis auf 32:39 heran. Die Bilanz des zweiten Viertels: 16:14 für Trier. „Lahn-Dill ist immer wieder weggezogen, aber uns ist es gelungen, wieder ran zu kommen. In der Halbzeit haben wir uns gesagt, wir wollen mal gucken, wie die reagieren, wenn sie unter Druck stehen“, sagt Passiwan.

Die Antwort: nur Einzelleistungen retteten den Deutschen Meister. Der dreimalige Paralympics-Teilnehmer Thomas Böhme verhinderte im dritten Viertel mit 13 von 19 Punkten für den RSV Lahn-Dill in den dritten zehn Minuten, dass die Trierer in Führung gingen. Ohne Böhmes drei erfolgreiche Dreier-Würfe wäre Trier nach 30 Minuten mehr als ein 58:58-Ausgleich gelungen und vielleicht auch nach 40 Minuten der Sieg.

Während die Dolphins-Defensive die übrigen Lahn-Dill-Spieler wie beispielsweise den Japaner Reo Fujimoto, den mit 87 Punkten drittbesten Schützen der aktuellen Bundesligasaison, in Schach hielten, konnte Böhme zumindest aus der Distanz weitgehend unbehindert werfen. Lahn-Dills Kapitän war mit 32 Punkten vor Passiwan (27) erfolgreichster Schütze der Partie. Walter Vlaanderen, der junge Niederländer im Dolphins-Trikot, machte eine gute Partie und erzielte 17 Punkte. Gut, bis auf die Freiwürfe, schränkte 20-Jährige ein und machte damit auf ein Manko der Dolphins auf. Nur ein Drittel der Freiwürfe wurde in Punkte umgewandelt. Bei den Wetzlarern waren es 85 Prozent.

„Wir hätten den Sieg natürlich gerne mitgenommen“, sagt Passiwan, der sich trotz der anfänglichen Enttäuschung zufrieden zeigt: „Ich glaube, es war eine sensationelle Leistung.“ Die Sensation war zum Greifen nah.

Doneck Dolphins Trier - RSV Lahn Dill 73:81

Trier: Dirk Passiwan (27 Punkte), Walter Vlaanderen (17), Correy Rossi (12), Patrick Dorner (9), Annabel Breuer (4), Deion Green (4)

 Die Rollstuhlbasketballer der Doneck Dolphins Trier mit Dirk Passiwan (in den weißen Trikots) zeigten im Heimspiel gegen den deutschen Rekordmeister RSV Lahn-Dill trotz niederlage eines ihrer bisher besten Saisonspiele.

Die Rollstuhlbasketballer der Doneck Dolphins Trier mit Dirk Passiwan (in den weißen Trikots) zeigten im Heimspiel gegen den deutschen Rekordmeister RSV Lahn-Dill trotz niederlage eines ihrer bisher besten Saisonspiele.

Foto: Holger Teusch
 Die Rollstuhlbasketballer der Doneck Dolphins Trier mit den jungen Niederländer Walter Vlaanderen (in den weißen Trikots) zeigten im Heimspiel gegen den deutschen Rekordmeister RSV Lahn-Dill trotz niederlage eines ihrer bisher besten Saisonspiele.

Die Rollstuhlbasketballer der Doneck Dolphins Trier mit den jungen Niederländer Walter Vlaanderen (in den weißen Trikots) zeigten im Heimspiel gegen den deutschen Rekordmeister RSV Lahn-Dill trotz niederlage eines ihrer bisher besten Saisonspiele.

Foto: Holger Teusch

RSV Lahn-Dill: Thomas Bölhme (32), Matthias Güntner (22), Reo Fujimoto (10), Rose Hollemann (8), Quinten Zantinge (4), Simon Brown (3), Ghazian Choudhry (2)

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