Rollstuhlbasketball „Die Mannschaft lebt, die Mannschaft kämpft“

Trier · Die Doneck Dolphins Trier haben das Heimspiel in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga gegen den RSB Thuringia Bulls klar mit 60:90 verloren. Mit dem Auftritt seiner Mannschaft war Spielertrainer Dirk Passiwan aber dennoch zufrieden.

 Abgeschirmt von seiner Teamkollegin Valeska Finger (13) setzt Patrick Dorner im Heimspiel der Dolphins Trier gegen die Thuringia Bulls zum wurf an.

Abgeschirmt von seiner Teamkollegin Valeska Finger (13) setzt Patrick Dorner im Heimspiel der Dolphins Trier gegen die Thuringia Bulls zum wurf an.

Foto: Holger Teusch

In den ersten fünf Minuten und 57 Sekunden schienen die schlimmsten Befürchtungen der Dolphins-Fans, die per Livestream zusahen (Zuschauer in der Halle waren coronabedingt nicht zugelassen) wahr zu werden: So lange dauerte es, bis Nathalie Passiwan im Spiel gegen den RSB Thuringia Bulls für die Doneck Dolphins Trier in der Halle am Mäusheckerweg schließlich die ersten Punkte erzielte. Die Bulls als Tabellenzweiter der ersten Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL) hatten in der ersten Hälfte des ersten Viertels bereits 13 Zähler auf ihrem Konto, ehe die 31-Jährige traf. „Wir haben etwas gebraucht, bis wir im Spiel waren. Das waren vielleicht auch noch ein bisschen die Nachwirkungen von Hamburg“, sagt Spielertrainer Dirk Passiwan. Doch die Auswärtsniederlage im Abstiegsduell gegen die BG Baskets Hamburg sechs Tage zuvor verdrängten die Delfine am Samstag nach dem Fehlstart doch noch aus ihren Köpfen.

Dass sich die Trierer Rollstuhlbasketballer fingen, spricht nach Passiwans Auffassung für sein Team: „Man hat gesehen: Die Mannschaft lebt, die Mannschaft kämpft.“ Um die Partie zu drehen, dafür reichte es freilich nicht. Der amtierende Deutsche Meister hatte dazu auch das nötige Glück. Nur dank vier Dreiern in Folge konnten die Bulls die Dolphins im ersten Viertel deutlich (mit 12:25) auf Distanz halten.

Trotz der am Ende hohen 60:90-Niederlage ist Dirk Passiwan zufrieden. Die an der Elbe verlorenen Punkte konnten zwar (erwartungsgemäß) nicht kompensiert werden, aber die Dolphins sammelten Selbstvertrauen für den Kampf gegen den Abstieg.

 Mit der Defensive war Dolphins-Spielertrainer Dirk Passiwan (Nummer 11, hier im Zweikampf mit André Bienek) trotz der deutlichen Pleite gegen die Thuringia Bulls zufrieden.

Mit der Defensive war Dolphins-Spielertrainer Dirk Passiwan (Nummer 11, hier im Zweikampf mit André Bienek) trotz der deutlichen Pleite gegen die Thuringia Bulls zufrieden.

Foto: Holger Teusch

„Wir haben in der Defense besser gestanden. Offensiv haben wir gut rotiert“, analysierte Passiwan. Seine Frau Nathalie komme nach der Babypause immer besser ins Spiel. „Man merkt auch, wie wichtig Annabel fürs Team ist, allein mit ihrer Erfahrung“, sagte der 45-Jährige über Neuzugang Annabel Breuer nach ihrem ersten Heimspiel für Trier. „Patrick hat sein bestes Spiel für Trier gemacht“, lobte der Coach Patrick Dorner. Der 23-Jährige war mit 22 Punkten Triers zweitbester Schütze (nach Passiwan mit 24). In den zweiten zehn Minuten (21:23) lagen die Dolphins mit den Gästen aus Thüringen nahezu gleichauf. Nach der Halbzeitpause kamen die Gastgeber zunächst schlecht ins Spiel zurück (drittes Viertel: 13:26). „Wir hatten ein bisschen den Faden und damit auch immer wieder leichte Bälle verloren“, bedauert Passiwan. Im letzten Viertel (14:16) lagen beide Teams wieder nahezu auf Augenhöhe.

 Mit der Defensive war Dolphins-Spielertrainer Dirk Passiwan trotz Niederlage beim Spiel gegen den Bundesliga-Tabellen-Zweiten Thuringis Bulls zufrieden.

Mit der Defensive war Dolphins-Spielertrainer Dirk Passiwan trotz Niederlage beim Spiel gegen den Bundesliga-Tabellen-Zweiten Thuringis Bulls zufrieden.

Foto: Holger Teusch
 Mit der Defensive war Dolphins-Spielertrainer Dirk Passiwan trotz Niederlage beim Spiel gegen den Bundesliga-Tabellen-Zweiten Thuringis Bulls zufrieden.

Mit der Defensive war Dolphins-Spielertrainer Dirk Passiwan trotz Niederlage beim Spiel gegen den Bundesliga-Tabellen-Zweiten Thuringis Bulls zufrieden.

Foto: Holger Teusch

Trotz der 30-Punkte-Niederlage sagte Passiwan: „Ich bin mit dem Ergebnis sehr, sehr zufrieden. Auch mit der Leistung der Mannschaft. Darauf wollen wir jetzt aufbauen.“ Ähnlich sieht es Patrick Dorner: „Gegen eine der weltbesten Mannschaften war das Ergebnis okay. Es war wichtig, dass wir das nicht richtig hoch verloren haben.“ Die Partien um zu punkten stehen in den kommenden Wochen an. Zunächst geht es nach Münster. Für Passiwan wird es „das nächste Endspiel“.

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