Rollstuhlbasketball „Das wichtigste Spiel der Saison“

Hamburg/Trier · Die Auswärtspartie in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga gegen den Tabellenletzten BG Baskets Hamburg ist für die Doneck Dolphins Trier ein Vier-Punkte-Spiel um den Klassenerhalt.

 Zeljko Likic dürfte nach seiner zuletzt gegen Hannover erlittenen Verletzung im Trierer Abstiegsduell gegen Hamburg wieder dabei sein.

Zeljko Likic dürfte nach seiner zuletzt gegen Hannover erlittenen Verletzung im Trierer Abstiegsduell gegen Hamburg wieder dabei sein.

Foto: Holger Teusch

Am Sonntag, ab 15 Uhr, fällt die Vorentscheidung, ob die Trierer Rollstuhlbasketballer auch in der Saison 2022/23 in der Bundesliga spielen. „Das ist ein Vier-Punkte-Spiel“, sagt Dirk Passiwan zur Partie beim Tabellenletzten BG Baskets Hamburg. „Das ist vielleicht das wichtigste Spiel der Saison“, unterstreicht der Dolphins-Spielertrainer.

Bezwingt der Tabellenvorletzte aus Trier die Hanseaten wie in der Hinrunde beim 79:69 in der Mäusheckerweghalle, wären die wichtigsten Weichen in Richtung Klasse­nerhalt gestellt. Gewinnt Hamburg, steht Trier punktgleich, aber wegen der schlechteren Punktebilanz auf dem Abstiegsplatz. Man plane zwei­gleisig, um auch für den ungünstigen Fall vorbereitet zu sein, lässt Passiwan durchblicken. Zunächst werde aber alles für den Verbleib in der ersten Liga getan. Das unterstreicht auch die Verpflichtung von Annabel Breuer (TV berichtete). Pünktlich zum Spiel gegen Hamburg darf die Paralympics-Siegerin von 2012 für die Dolphins aufs Feld rollen. Das entschärft die Personalnot bei den Del­finen etwas. „Sonst wären wir mit sechs Spielern nach Hamburg gefahren und ohne Wechselmöglichkeit bei den Lowpointern“, erklärt Passiwan das drohende Dilemma.

Mit Nationalspielerin Valeska Finger, Corin Depping und Kim Zettlitz haben sich nämlich drei Delfine dazu entschlossen, angesichts der angespannten Corona-Lage vorerst nicht mehr zu Auswärtsspielen zu reisen. Der Serbe Miljan Grujic kuriert zur Zeit in seiner Heimat noch eine Verletzung aus. Und auch hinter der Einsatzfähigkeit von Zeljko Likic, der im Heimspiel am vorigen Samstag gegen Hannover (48:87) wegen Rückenproblemen das Spielfeld vorzeitig verlassen musste, steht zumindest noch ein kleines Fragezeichen.

Die Spielberechtigung für Breuer kommt also wie gerufen. Ihre Verpflichtung war außerdem die letzte Chance für die Dolphins, sich für den Kampf gegen den Abstieg zu verstärken. Dazu musste man laut Passiwan jemanden finden, der in der laufenden Saison noch nicht gespielt hatte. Breuer hatte sich nach den Paralympics in Tokio vom deutschen Rekordmeister RSV Lahn-Dill getrennt, um sich auf ihr Masterstudium in Psychologie zu konzentrierten. Bei der EM nahm der im Oktober zum Frauen-Bundestrainer ernannte Passiwan sie trotzdem in den Kader – und überzeugte Breuer, es in Trier noch einmal in der Liga zu versuchen. „Anna­bel hatte schon ein paar Trainings mit uns im alten Jahr“, erklärt der Dolphins-Spielertrainer. „Jetzt hat sie Lust, wieder im Ligabetrieb einzugreifen.“

Trotzdem: In Hamburg wird Breuer „ins kalte Wasser geworfen“, weiß Passiwan. Er traut der 29-Jährigen aber zu, sich dank ihrer Erfahrung schnell zurechtzufinden. „Sie weiß, welche Fahrwege sie machen muss, um unseren Schützen zu helfen“, glaubt Passiwan. Er hofft auf ihre Umsicht in der Defensive und nennt noch etwas, was er an ihr schätzt: „Sie hat eine positive Art.“ Die können die Dolphins in der aktuellen Lage gut gebrauchen.

Den Link zum Livestream vom Trierer Spiel in Hamburg gibt es über die Internetseite www.doneck-dolphins-trier.de

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