Ein Herz für Koko

Bremerhaven will es wissen, Ulm muss ohne seinen Star auskommen, Hagen und Weißenfels kehren zurück: Die wichtigsten Infos vor dem Start in die neue Saison in der Basketball- Bundesliga.

Trier. Am Freitag startet die Basketball-Bundesliga in die neue Saison - unter anderem mit dem Spiel TBB Trier gegen Frankfurt. Dann gibt es in Trier ein Wiedersehen mit Pascal Roller. Der Spielmacher der "Skyliners" geht in Frankfurt in seine zehnte Saison. Für TBB-Kapitän James Gillingham beginnt zugleich das sechste BBL-Jahr in Trier. Konstanz gibt's also auch in der Liga. Aber die BBL steht auch diesmal wieder für viele Änderungen. Voilà…

Die Neuen: Hagen und der Mitteldeutsche BC sind in die BBL aufgestiegen - beide sind aber alte Bekannte in der Liga: Der in Weißenfels angesiedelte MBC - Spitzname: die "Wölfe" - spielte bereits zwischen 1999 und 2004 in der Liga. Der Club hat dabei vorgestern mit der Verpflichtung von Nationalspieler Guido Grünheid auf sich aufmerksam gemacht. Phoenix Hagen spielt zwar zum ersten Mal in der BBL. Der Stadtrivale SSV Hagen (seit 1990: Brandt Hagen) hatte im Basketball-Oberhaus aber bis zur Pleite im Dezember 2003 deutliche Spuren hinterlassen. Manager bei Phoenix ist der frühere Trierer Spieler Oliver Herkelmann.

Die sportlichen Absteiger? Genau: Da gab es keine. Die Tabellenletzten der Vorsaison - Bundesliga-"Dino" Gießen und Bremerhaven - nutzten die Hintertür, um in der Liga bleiben zu können. Sie profitierten vom Rückzug von Köln und Nördlingen. Im Jahr zuvor hatte bereits Trier als sportlicher Absteiger eine Wildcard erhalten. Bremerhavens neuer Trainer Doug Spradley hat fast die komplette Mannschaft ausgetauscht: Neu sind etwa Jeff Gibbs (Ulm), Steven Esterkamp (Paderborn) und Ex-TBBler Jonathan Moore.

Die Überflieger des Vorjahrs: Dass Oldenburg eine starke Mannschaft hatte, war zwar klar. Aber dass die Niedersachsen in der Finalserie gegen Bonn zum ersten Mal Meister würden? Darauf hatten nur die wenigsten getippt. Der Meister konnte sein Team fast komplett zusammenhalten. Damit zählen die EWE Baskets wieder zu den Top-Teams der Liga. Schwierig wird's wohl für Ulm: Trainer Mike Taylor hatte den Club im Vorjahr ohne üppigen Etat locker in die Play-offs geführt - das spricht für seine Arbeit und Team-Zusammenstellung. Er muss aber praktisch komplett neu anfangen: Elf Spieler haben den Club verlassen. Zwölf neue kamen. Am bittersten für die Fans ist der Wechsel der Ulmer Legende Jeff Gibbs nach Bremerhaven. Auch Leistungsträger wie Center Sean Finn (Hagen) oder Romeo Travis (Tübingen) wechselten zu Liga-Konkurrenten. Überraschend stark war im vergangenen Jahr auch Göttingen, die mit ihrem rasend schnellen Kamikaze-Basketball die Hauptrunde als Vierter beendet hatten. Auch die Göttinger haben etablierte Spieler verloren.

Der kurioseste Wechsel: Flügelspieler Koko Archibong (28) - früher unter anderem in Berlin und Frankfurt - ist zurück in der Bundesliga. Dort spielt er nun für Düsseldorf. Der Club konnte die Verpflichtung nicht allein stemmen - möglich wurde sie erst durch einen im Profi-Sport nicht unbedingt gängigen Akt der Solidarität: Die Düsseldorfer Profis verzichten auf Teile ihres zugesicherten Gehaltes, um Archibong zu finanzieren.

Die Saisonvorschau mit allen Infos zur TBB lesen Sie morgen auf einer Sonderseite im TV.

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