Ein kleines Stückchen Chicago Bulls

Ulm · 35 starke Minuten sind nicht genug: Trotz einer über weite Strecken couragierten Leistung unterliegt die TBB Trier am Ende deutlich mit 77:93 (44:46) bei ratiopharm Ulm. Wieder einmal verlieren die Trierer die entscheidenden Duelle unter den Körben.

Ulm. Was haben die TBB Trier und der Ex-Club von Basketball-Legende Michael Jordan, die Chicago Bulls, gemeinsam? Nichts? Oh doch, fragen Sie mal Ulms Kapitän Per Günther. Der sagte vor dem Heimspiel seines Teams am Samstagabend gegen die TBB: Er nehme das Spiel gegen Trier so ernst, als ginge es gegen die Chicago Bulls. Günthers Vorsatz zeigte Wirkung: Mit 77:93 (44:46) verloren die Trierer beim ambitionierten Tabellensiebten - das Ergebnis spiegelt den Spielverlauf allerdings nicht wider. Denn die ohne den formschwachen Marko Lukovic angetretenen Römerstädter zeigten über dreieinhalb Viertel eine starke Leistung und schnupperten am Auswärtssieg. Interessant war zu beobachten, dass zwei bis drei TBB-Spieler bei Ulmer Angriffen mit Hilfe einer Ganzfeld-Verteidigung zusätzlichen Druck auf den jeweiligen Aufbauspieler der Hausherren ausübten. Ulm wirkte überrascht. Lediglich Tim Ohlbrecht, den Ulm vor der Saison aus den USA an die Donau geholt hatte, sorgte mit zehn Punkten im ersten Viertel dafür, dass sein Team im Spiel blieb. So führte Trier nach zehn Minuten verdient mit 24:22. Deutlicher wurde es dann im zweiten Viertel: Auf zehn Punkte zogen die Grün-Weißen vor rund 6000 Zuschauen davon (35:25). Beeindruckend: Hinten stand Trier gut, und vorne versenkten sie einen Dreier nach dem anderen. Die Dreierquote lag bei über 60 Prozent (!). Da Ulm in den Minuten vor der Pause dann seine wahre Klasse abrufen konnte, führten die Donaustädter zur Pause mit 46:44. Für Trier schien dennoch alles möglich, selbst als der Rückstand nach der Pause auf neun Punkte anwuchs (62:53). Denn die TBB kämpfte sich durch einen 12:0-Lauf zurück ins Spiel und ging mit einer 65:62-Führung in die letzten zehn Minuten. Doch Ulm spielte plötzlich so wie gegen die Chicago Bulls. Nachdem TBB-Center Vitah Chikoko nach seinem fünften persönlichen Foul vom Feld musste, war Triers Gegenwehr gebrochen. So fiel die Niederlage mit 77:93 am Ende zwar deutlich zu hoch aus, in Ordnung geht sie allerdings schon - wegen Triers eklatanter Reboundschwäche. mfrPunkte TBB: Harris (19), Schmidt (2), Canty (3), Mönninghoff (9), Samenas (8), Vrabac (4), Bucknor (13), Kramer (2), Anderson (9) - Beste Schützen Ulm: Ohlbrecht (14), Günther (14), Savovic (21) - Viertelstände: 24:22/44:46/65:62/77:93 - Z: 6000

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