Ein neuer Name für die Basketball-Bundesliga

Wenige Tage nach dem Fernseh-Deal mit dem DSF hat die Basketball-Bundesliga (BBL) mit der Bekanntgabe eines neuen Namenssponsors einen weiteren Schritt in eine wirtschaftlich bessere Zukunft gemacht. Die BBL präsentierte wie erwartet den Elektronik-Hersteller Beko als zukünftigen Ligasponsor.

Frankfurt/Trier. (dpa/AF) Der Vertrag mit einer Laufzeit von sechs Jahren soll der Basketball-Bundesliga pro Saison rund eine Million Euro einbringen. "Wir sind extrem stolz und glücklich über diese langfristige Kooperation", sagte BBL-Präsident Thomas Braumann.

Die Ligaspitze hofft nach den positiven Nachrichten der vergangenen Tage, in Zukunft von immer wiederkehrenden Meldungen über finanzielle Schwierigkeiten ihrer Vereine verschont zu bleiben. "Wir können solche Fälle auch in Zukunft nicht ausschließen. Durch die jüngsten Abschlüsse ist es uns aber gelungen, deutlich bessere Rahmenbedingungen zu schaffen", sagte BBL-Geschäftsführer Jan Pommer. In der Saison 2008/2009 hatte gut ein Drittel der Liga mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Köln 99ers zogen sich nach der Spielzeit gar aus dem Profisport zurück.

Um solche Probleme in Zukunft zumindest zu minimieren, will die BBL weiter in die eigene Infrastruktur investieren. Die 18 Clubs profitieren von den beiden Vertragsabschlüssen deshalb nicht direkt in Form einer bestimmten Summe. Vielmehr hat die Ligaspitze aus der Zeit zu Beginn des Jahrhunderts, als die Gelder aus dem lukrativen Fernseh-Vertrag mit der Kirch-Gruppe und vom damaligen Ligasponsor s.Oliver an die Vereine ausgezahlt und schnell ausgegeben wurden, gelernt und nutzt die zusätzlichen Mittel zur weiteren Entwicklung der eigenen Marke.

Die Zuversicht bei den Verantwortlichen ist groß. "Es herrscht jetzt keine Flitterwochen-Euphorie, und wir baden jetzt auch nicht im Champagner. Hin und wieder können wir uns nun aber ein Glas gönnen", sagte Pommer. Der neue Partner Beko ist seit drei Jahren bereits Titelsponsor der türkischen Basketball-Liga.

TBB-Manager Lothar Hermeling freut sich über die jüngsten Entwicklungen in der Liga. "Das Namenssponsoring ist ein gutes Zeichen für den Basketball als aufstrebenden Sport."

Dabei habe die künftige Präsenz im frei empfangbaren Fernsehen wohl auch einen Einfluss auf den Beko-Deal gehabt. Damit hat die Liga wieder einen (bezahlten) Namen. Bei der TBB ist aber weiterhin kein Namenssponsor in Sicht. Hermeling: "Beko könnte auch gerne bei uns anklopfen." Die Fernsehpräsenz im DSF werde aber auch der TBB helfen.

Die Generalprobe: Die TBB Trier testet am Freitag, 2. Oktober, in der Arena Trier den Liga-Konkurrenten EnBW Ludwigsburg (Beginn: 19.30 Uhr). Tickets gibt es zu ermäßigten Preisen und bei freier Platzwahl.

Meinung

Korb trifft Kühlschrank

In neun Tagen starten die Trierer Basketballer in ihre 20. Saison in der Bundesliga. Das ist ein Grund zum Feiern. Auch wenn die BBL - im Gegensatz zum Fußball oder Handball - auf europäischer Ebene eher für gepflegtes Mittelmaß steht und sich auch die Liga-Führung in der jüngeren Vergangenheit viel Kritik anhören musste. Der deutsche Profi-Basketball schien der Wirtschaftskrise besonders schutzlos ausgeliefert: Keine große Lobby, überschaubares Medien-Interesse. Und insgesamt auch zu wenige Fans jenseits der traditionellen Basketball-Bastionen, zu denen auch Trier gehört. Da kommen der Liga zwei sehr positive Nachrichten gerade recht. Zum einen kehrt der Live-Basketball zurück ins "richtige" Fernsehen (ein Spiel pro Woche im DSF). Damit kann die Liga auch wieder ein Publikum jenseits der reinen Basketball-Freaks erreichen. Zum anderen hat die BBL gestern wie erwartet einen neuen Namenssponsor präsentiert, den Kühlschrank-Hersteller Beko. Das sind große Erfolge - und dicke Ausrufezeichen der oft gescholtenen BBL-Geschäftsführung. Von einer Aufbruchstimmung kann man da zwar noch nicht sprechen. Es gilt wie jedes Jahr: Wenn die Liga ein Jahr ohne finanziellen Schlingerkurs eines einzelnen Clubs auskommt, wäre das schon positiv. Aber die Saison könnte auch wahrlich schlechter beginnen. a.feichtner@volksfreund.de

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