Ein Phantom schlägt zu: TBB nach Wahnsinns-Dreier frustriert

Braunschweig · Was für ein bitteres Ding für Basketball-Bundesligist TBB Trier: Die Trierer mussten sich am Samstag in Braunschweig in letzter Sekunde mit 81:84 geschlagen geben. Ein wilder Dreier von "Phantom" Jermaine Anderson bescherte den Niedersachsen den Sieg. Die TBB verlässt damit vorerst die Playoff-Plätze.

Braunschweig. "Bist du bereit für Spannung?" Das fragt Phantoms-Aufbauspieler Dennis Schröder auf der Internetseite seiner Phantoms Braunschweig die Besucher. Das Versprechen, das da mitschwingt, konnten die Gastgeber am Samstagabend beim 84:81 gegen die TBB in jeder Sekunde einhalten. 30 Sekunden vor Schluss hatten die Trierer noch die besseren Karten - mit eigenem Ballbesitz durch Jarrett Howell beim Stand von 81:81. Was dann folgte, macht ein dramatisches Spiel aus - aus Braunschweiger Sicht: "Zum Glück!" Aus Trierer Sicht: "Leider!" Mit der Schlusssirene versenkte Jermaine Anderson einen von Howell verteidigten Dreier aus acht Metern. Aus der Not geboren - aber erfolgreich. So einer sitzt einmal bei 20 Versuchen. Bitter für die TBB, die bereits ihre fünfte Auswärtsniederlage in der Liga in Folge hinnehmen musste. Da half am Ende auch nicht die eindrucksvolle Vorstellung von Nate Linhart, der nicht nur bester Punktesammler und Rebounder seines Teams war (18 Punkte, elf Rebounds), sondern auch mit einem Effizienzwert von 32 eine persönliche BBL-Bestleistung schaffte. Während die Phantoms ihren ersten Sieg nach sechs Niederlagen in Folge als "Befreiungsschlag" im Abstiegskampf feierten, steht die TBB nach 21 Spielen zum ersten Mal mit negativer Bilanz da. Die Trierer fielen damit aus den Playoff-Rängen. Die nächsten beiden Spiele bieten der TBB ein echtes Kontrastprogramm: Nach dem Heimspiel am Sonntag gegen den Liga-Überflieger Bamberg (zehn Punkte Vorsprung auf Platz zwei!) geht es eine Woche später zum Tabellenletzten Gießen. Für Spielmacher Courtney Pigram war es der zweite Sieg in der BBL gegen Trier innerhalb von knapp zwei Wochen: Ende Januar hatte der Amerikaner in seinem letzten Spiel für Würzburg in Trier gewonnen. Überraschend wurde er kurz vor der Partie von den Braunschweigern verpflichtet - und fügte sich gleich mit 13 Punkten gut ein. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, in dem die Phantome im zweiten Abschnitt leichte Vorteile hatten. Das dritte Viertel gehörte aber den Trierern. Im Schlussviertel führte die TBB zudem zwischenzeitlich mit acht Punkten. TBB-Trainer Henrik Rödl war nach der Niederlage in letzter Sekunde angefressen. Einen Vorwurf wollte er seinem Team aber nicht machen. "Mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich zufrieden - vor allem mit der zweiten Halbzeit. Da haben wir umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten." AF TBB Trier: Linhart 18 (11 Rebounds), Seiferth 15, Bucknor 9, Stewart 9, Chikoko 8, Doreth 7, Harper 7, Howell 3 (5 Assists), Saibou 3, Mönninghoff 2 Braunschweig (beste Schützen): Nana 17, McElroy 13, Pigram 13, Anderson 12 Zuschauer: 3400

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