Endspiel eins gegen Serben - Nowitzki: „Aufstehen“
Siauliai (dpa) · Am Tag nach der ernüchternden EM-Niederlage gegen Frankreich stand für Dirk Nowitzki und Co. vor allem eines auf dem Programm: Erholung. „Wir machen einen Ruhetag mit der Betonung auf Ruhe“, sagte Bundestrainer Dirk Bauermann.
Akkus wieder aufladen hieß die Devise bei Deutschlands Basketballern vor der Partie gegen Serbien am Sonntag, in der es für die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes fast schon um alles - nämlich um Olympia - geht.
Bereits am fünften Tag der EM in Litauen stehen die deutschen Riesen vor ihrem ersten Endspiel. Zwar ist selbst bei einer Niederlage gegen den Vize-Europameister das Erreichen der Zwischenrunde noch möglich. Doch in diesem Fall würde das deutsche Team aber sehr wahrscheinlich keinen Sieg mit in die zweite Runde nehmen.
Nur die Erfolge gegen jene Mannschaften, die ebenfalls weiterkommen, gehen mit ins Klassement der zweiten Runde ein. Das Viertelfinale und die Qualifikation für Olympia wären bei einem weiteren Rückschlag gegen die wie Frankreich noch unbesiegten Serben daher ganz weit weg. Schließlich drohen in der Zwischenrunde Duelle mit Spanien, Litauen und der Türkei.
„Die Niederlage gegen Frankreich war hart, aber so etwas gibt es in jedem Turnier. Jetzt müssen wir den Mund abputzen und wieder aufstehen“, forderte Nowitzki, der die deutsche Mannschaft gegen die vom überragenden Tony Parker angeführten Franzosen auch nicht retten konnte.
Nach seiner Mini-Pause von drei Wochen und gerade einmal zwei Wochen Vorbereitung ist der NBA-Champion von seiner Topform weit entfernt, kann diese angesichts der Umstände aber auch unmöglich erreichen. Im dritten Spiel innerhalb von drei Tagen merkte man dem 33-Jährigen die Müdigkeit deutlich an. Um Frankreich zu schlagen, hätte es einen Dirk Nowitzki in Galaform benötigt. Nun hofft Bundestrainer Dirk Bauermann, diesen nach einem Tag Pause gegen Serbien wieder zu sehen.
„Das Spiel gegen Serbien ist eminent wichtig“, sagte Bauermann. „Dass wir gegen Frankreich verloren haben, ist absolut kein Beinbruch. Aber gegen die Serben sind wir mehr denn je gefordert“, meinte der Nationalcoach, der seinen Spielern am freien Tag Abwechslung verordnete. Das Mittagessen wurde in der Stadt und erstmals nicht im Hotel eingenommen, um die Spieler ein wenig abzulenken. Ansonsten standen ein lockeres Training und viel Pflege auf dem Programm.
„Wir müssen gegen Serbien wieder besser zusammenspielen und in der Defensive effektiver sein“, forderte Nowitzki, der gegen Frankreich von seinen Teamkollegen im Stich gelassen wurde. Außer dem Superstar traf nur noch Heiko Schaffartzik (12 Punkte) zweistellig, der Rest tauchte unter. Auch von Center Chris Kaman muss im Duell mit Serbiens ehemaligen NBA-Profi Nenad Krstic mehr kommen. „Chris war müde“, nannte Bauermann als Grund, warum der 29-Jährige von den Los Angeles Clippers insgesamt nur rund 22 Minuten spielte und im Schlussviertel gar nicht mehr zum Einsatz kam.