Erst zaubern, dann zittern

Trier · Basketball-Bundesligist TBB Trier bleibt auf Kurs: Am Samstagabend haben die Trierer beim 68:62 (44:26) gegen BBC Bayreuth den zweiten Sieg in Serie gelandet.

 TBB-Spieler Nate Linhart (links) kämpft um jeden einzelnen Ball – hier gegen Simon Schmitz (Bayreuth). TV-Foto: Willy Speicher

TBB-Spieler Nate Linhart (links) kämpft um jeden einzelnen Ball – hier gegen Simon Schmitz (Bayreuth). TV-Foto: Willy Speicher

Trier. Drittes Viertel, TBB in der Offensive: Der Ball flattert Richtung Seitenaus - und TBB-Flügelspieler Nate Linhart hechtet hinterher, um ihn für sein Team zu retten. Er fliegt über Rollbande, landet vor den Füßen der Zuschauer. Diese spektakuläre Einlage wurde zwar nicht belohnt, aber sie zeigt, wie heiß Linhart an diesem Samstagabend gegen Bayreuth war: Kein Weg war zu weit, keine Aktion zu aussichtslos. Ein selbstbewusster Auftritt des Neuzugangs, der mit 14 Punkten zwar nicht bester Trierer Schütze war - das war der vor allem in der ersten Halbzeit starke Maik Zirbes (15 Punkte). Aber Linhart holte wichtige Rebounds, er klaute Bälle und hatte seinen Anteil daran, dass die TBB nach dem recht ausgeglichenen ersten Viertel Anfang der zweiten Halbzeit auf 21 Punkte davonzog. So wurde Linhart nicht nur von den Fans mit deutlicher Mehrheit zum Mann des Tages gekürt (61 Prozent). Auch TBB-Trainer Henrik Rödl hob die "sehr starke" Leistung des 24-jährigen Amerikaners hervor: "Er hatte in den Wochen zuvor unter seinem Limit gespielt. Dieser Auftritt wird ihm Selbstvertrauen geben", sagt Rödl, der vor allem mit der ersten Halbzeit seines Teams hochzufrieden sein durfte: Da passten Wurfquote, da stimmte alles in der Defense - und es deutete vieles auf einen lockeren Sieg hin. Nach dem 57:36 drehte sich aber die Partie. Bei der TBB, die erneut ohne Oskar Faßler (Infekt) auskommen mussten, lief nun phasenweise nichts mehr zusammen. Bayreuth verkürzte von Minute zu Minute. Die Gäste kamen bis auf fünf Punkte heran. Bei der TBB war die Nervosität zu spüren, aber das Team rettete den Sieg mit Engagement über die Zeit. Der Ex-Trierer Maksym Shtein kam bei den Gästen 20 Minuten zum Einsatz, übernahm aber mit vier Punkten und einem Rebound keine tragende Rolle."Das war ein unheimlich wichtiger Sieg", sagte Rödl. "Ich habe solche Spiele nach hoher Führung auch schon verloren - als Spieler und als Trainer."Im Gegensatz zu den bisherigen Saisonspielen lief es aus der Distanz schlecht: Dreier-Spezialist EJ Gallup konnte sich kaum in Szene setzen. Und dass Kapitän Dragan Dojcin (diesmal mit null von fünf Dreiern) seine Quote aus der Distanz nicht dauerhaft bei knapp 60 Prozent halten würde, war auch abzusehen.Die TBB steht mit ausgeglichener Bilanz nach sechs Spielen im Liga-Mittelfeld. Am kommenden Samstag geht es für die Trierer nach Hagen (19 Uhr). AF TBB Trier: Zirbes (15), Linhart (14), Joyce (9), Zwiener (9), Dojcin (7), Bynum (6), Gallup (4), Seiferth (2), Picard (2), Saibou (0) Bayreuth (beste Schützen): Hunter (14), Gibson (10) Viertelstände: 19:14, 44:26 (Halbzeit), 58:43, 68:62 Zuschauer: 3461

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