Feuer frei? Lieber nicht!

Trier · Basketball-Bundesligist TBB Trier ist gewarnt. Am Samstagabend ist der Tabellenachte Phoenix Hagen zu Gast in Trier (20 Uhr, Arena). Das offensivstarke Team von Ingo Freyer ist seit Wochen richtig gut drauf.

Trier. Was ist eindrucksvoller? Dass ein eher dem Tabellenmittelfeld zuzuordnendes Team auswärts bei einem Play-off-Kandidaten in der ersten Halbzeit 59 Punkte macht? Oder dass die Gastgeber am Ende doch noch trotz 20 Punkten Rückstand gewinnen? So sah es beim Spiel Bonn gegen Phoenix Hagen aus (100:95). Für die "Feuervögel" war es die erste Niederlage nach zuvor vier Siegen. Die TBB ist gewarnt vor dem offensivstärksten Team der Liga. "Wenn wir Hagen unter 80 Punkten halten, haben wir eine gute Chance, das Spiel zu gewinnen", sagt TBB-Center An dreas Seiferth. Wie das geht, zeigten die Trierer beim Auswärtssieg in der Hinrunde (83:78). "Wir dürfen sie nicht heißlaufen lassen", warnt Seiferth: "Die Hagener sind immer für einen Lauf gut."
Die überaus deutliche Niederlage zuletzt in Bremerhaven habe das Team gut verarbeitet, sagt Seiferth. "Das war einfach ein schwarzer Tag, an dem bei uns nichts ging. Die Vorbereitung auf Hagen lief aber wieder richtig gut." Cheftrainer Henrik Rödl kann auf alle Spieler zurückgreifen. Sein Assistent Thomas Päch hat beim Phoenix ein Phänomen ausgemacht: "Man hat immer das Gefühl, man könnte, ja, man müsste sogar zum Korb gehen! Aber sie rotieren so schnell, dass gleich alles wieder dicht ist." Man brauche viel Geduld gegen das Team von Ingo Freyer. Päch und Rödl hatten sich das Spiel der Hagener in Bonn vor Ort angeschaut.
Besonders auffällig bei den Hagenern: Shooting-Guard Davin White ist der beste Punktesammler der Liga (17,3 Punkte), knapp dahinter folgt Aufbauspieler David Bell (15,1 Punkte). Nach mäßigem Saisonbeginn haben sich die Westfalen damit auf einen Play-off-Platz vorgearbeitet. Den wollen sie unbedingt halten.
Mit einem Heimsieg können die Trierer - derzeit Elfte - zumindest die theoretische Chance auf die Play-off-Plätze wahren. Noch wichtiger wäre der Sieg aber mit Blick nach unten: Eine ernsthafte Abstiegsgefahr wäre bei 14 Siegen kaum vorstellbar - auch wenn die Liga in diesem Jahr enger beieinander liegt als je zuvor.
Erstmals seit drei Jahren ist ein früherer Trierer Publikumsliebling zu Gast in der Arena. Der Kanadier James Gillingham - von 2004 bis 2010 Flügelspieler bei der TBB - macht derzeit mit seiner Frau Brittany Urlaub in Trier. Ein Interview mit "Gilli" lesen Sie in der Montagsausgabe. AF

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