Feuertaufe mit der Pfeife

Der Trierer Henning Frölich hat ein unerwartet frühes Debüt als Schiedsrichter des Spiels der Basketball-Bundesliga (BBL) zwischen den Skyliners aus Frankfurt und ratiopharm Ulm gefeiert.

 Der Trierer Henning Frölich will sich als Schiedsrichter in der Basketball-Bundesliga etablieren. TV-Foto: Willy Speicher

Der Trierer Henning Frölich will sich als Schiedsrichter in der Basketball-Bundesliga etablieren. TV-Foto: Willy Speicher

Trier. Für die breite Öffentlichkeit fast unbemerkt blieb der Bundesliga-Einsatz von Henning Frölich. Denn auf der Internetseite der BBL steht im Report für diese Partie "Tietz" und nicht "Frölich". "Macht nichts", sagt der 26-Jährige, "wichtig ist, dass man mir das Vertrauen geschenkt hat, in der ersten Liga dabei zu sein." Als erster Trierer in der Bundesliga-Geschichte übrigens. Frölichs Aufstieg vom Oberliga- zum BBL-Schiedsrichter darf getrost als rasant bezeichnet werden.

Vor vier Jahren entschloss sich der frühere Aufbauspieler, das Augenmerk vom Spielen aufs Pfeifen zu verlagern. "Ich habe gemerkt, dass mehr als Regionalliga nicht drin war. Als die letzte Saison dann noch ziemlich verkorkst war, habe ich mich dem Förderprogramm für Schiedsrichter angeschlossen." Nur ein Jahr pfiff er Oberliga, es folgten zwei Jahre Regionalliga und Zweite Liga Damen, und dann ging es in die Zweite Liga der Herren und die Damen-Bundesliga. Da pfeift er auch heute noch überwiegend.

Bei den Damen übrigens fast noch lieber als bei den Herren. "Nicht wegen der Optik", sagt er lächelnd, "sondern weil die Akteure es einem einfacher machen." Denn: "Technisch ist das Niveau bei den Topteams der Damen-Bundesliga gut. Aber sie spielen mit weniger Aggressivität und sind einsichtiger, wenn gepfiffen wird." Gespielt hat Frölich nur bei drei Vereinen in Trier. Beim PST, bei der TBB, bei der er sogar unter Don Beck zum erweiterten Bundesliga-Kader gehörte, und beim Trimmelter SV. Auch heute noch, "aber nur noch zum Spaß in der dritten Mannschaft."

Weil Pfeifen auf hohem Niveau wie Leistungssport ist. Obwohl es nicht so bezahlt wird. Zweimal pro Woche trainiert er. Einmal mit den Jungs vom TSV, einmal Fitness. Zur Vorbereitung auf ein Spiel und auch zur Weiterbildung gehören die Selbstkritik, die er übt, in dem er sich Videoaufnahmen seiner Spiele ansieht. Weiter auch das Beobachten anderer Spiele und die Ausbildung der Nachwuchs-Schiedsrichter. Für seinen ersten Auftritt in der Bundesliga wurde Frölich von allen Seiten gelobt - nicht nur dem inneren Kreis, sondern auch aus beiden Vereinslagern. "Noch bin ich nicht fest in der Ersten Liga angekommen. Aber natürlich ist das ein Ziel. Dort will ich mich etablieren. Das Nächste wäre dann, mal ein Play-off-Spiel zu bekommen. Aber ich denke Schritt für Schritt."

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