Feuriges Duell gegen Phoenix

Trier · Krimi statt Kantersieg: Basketball-Bundesligist TBB Trier hat im Heimspiel gegen Phoenix Hagen früh mit über 20 Punkten geführt. Der 81:80-(53:43)-Sieg stand aber erst Minuten nach der Schluss-Sirene fest.

 Der Mann mit den eisernen Nerven: Barry Stewart (Mitte) hat kurz vor Schluss für den knappen Sieg gesorgt. TV-Foto: Willy Speicher

Der Mann mit den eisernen Nerven: Barry Stewart (Mitte) hat kurz vor Schluss für den knappen Sieg gesorgt. TV-Foto: Willy Speicher

"Spürst du das Dribbeln?" Mit diesem Wortspiel spielt die Basketball-Bundesliga auf die Spannung und Dramatik an, die die meisten BBL-Spiele zu bieten haben. Dramatik? Danach hatte es am Sonntag anfangs nicht ausgesehen. Die TBB führte zwischenzeitlich mit 22 Punkten, hatte die Gäste aus Hagen im Griff. Langweiliger Start-Ziel-Sieg? Dagegen hätten die TBB-Fans vielleicht nichts einzuwenden gehabt, die TBB-Spieler aber schon.

Noch Minuten nach der Schluss-Sirene wissen die Fans nicht, ob die TBB mit 81:80 gewonnen hat und Barry Stewart mit seinen Punkten 1,3 Sekunden vor Schluss der Matchwinner ist. Oder ob 1,3 Sekunden wiederholt werden müssen, weil die Uhr angeblich nicht angehalten worden war. Nach langer Entscheidungsfindung der Schiedsrichter steht fest: Die Trierer dürfen jubeln.

Mit dem Zittersieg haben sich die Trierer auf einen Play-off-Platz verbessert. Für jede Menge Emotionen sorgte schon die erste Halbzeit bei TBB-Trainer Henrik Rödl. Der ausgeprägte Defensivspezialist durfte sich über ein offensiv gut aufgelegtes Trierer Team freuen. Gerade bei den Offensiv-Rebounds war die TBB deutlich überlegen.

Und 30 Punkte erleben die TBB-Fans in einem Viertel auch nur ganz selten (30:15). Die ganze Freude über die souveränen ersten 15 Spielminuten war bei Rödl bis zur Halbzeitpause dahin. Aus der 22-Punkte-Führung blieben nur zehn übrig.

Wer den Feuervogel schon knietief in der Asche vermutet hatte, wurde eines Besseren belehrt. 21 Punkten machten die Gäste in den fünf Minuten vor der Halbzeit - das ist ein Rekord, auf den Rödl gerne verzichtet hätte. Die Schockminuten wirkten nach: Phoenix Hagen war im Spiel und traf nun auch aus der Distanz. Hagen kam bis auf vier Punkte ran. Bei den anfangs noch abgezockten Trie rern wuchs nun die Nervosität. Nur Maik Zirbes behielt in dieser Phase mit wichtigen Punkten und Rebounds den Überblick. Das an Punkten und Höhepunkten arme dritte Viertel ging an die Gäste.

Die TBB ging nur mit einem 63:59-Vorsprung ins letzte Viertel. Optimal waren die Voraussetzungen nicht. Neben Flügelspieler Oskar Faßler, der wegen seiner Achillessehnen-Verletzung erneut zum Zuschauen gezwungen war, fehlte auch George Evans. Der Center saß auf der Bank, kam aber wegen Rückenproblemen nicht zum Einsatz.

Doch der Wille und Kampfgeist kehrten zurück, auch wenn spielerisch nicht mehr viel zusammenlief. Ein Korbleger von Stewart bescherte schließlich den Sieg.

Für die Trierer steht am Samstag das nächste Heimspiel an. Zu Gast sind dann die Eisbären aus Bremerhaven - ein direkter Konkurrent im Kampf um die Play-off-Plätze.

Viertelstände: 30:15, 53:43 (Halbzeit), 63:59, 81:80 - TBB Trier: Zwiener 19, Zirbes 16, Joyce 13, Bynum 10, Dojcin 10, Clay 9, Karamatskos 0, Stewart 4, Picard 0, Hagen (beste Schützen): Dorris 16, Bell 22, Burtschi 18 - Zuschauer: 3615

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