(Fotos/Video) Basketball: Gladiators Trier unterliegen Tabellenzweitem Crailsheim 85:88 (36:41) nach Verlängerung

Trier · Was für ein Spiel: Basketball-Zweitligist Römerstrom Gladiators Trier hat gegen Bundesligaabsteiger Crailsheim Merlins am Samstagabend mit 85:88 (36:41) nach Verlängerung verloren. Knapp 2200 Zuschauer in der Arena Trier sahen dabei ein bis zum Ende packendes Spiel. Neuzugang Jermaine Bucknor war noch nicht in der Halle. Er kommt am Montag in Trier an.

Da hat Jermaine Bucknor was verpasst am Samstagabend in der Arena Trier: Erst am Montag wir der kanadische Neuzugang zu den Römerstrom Gladiators Trier stoßen, nachdem die Gladiators die Verpflichtung des früheren TBB-Publikumslieblings am Freitagabend überraschend verkündet hatten. So verpasst Bucknor am Samstagabend ein Wahnsinnsspiel vor 2117 Zuschauern in der Arena, bei dem sich die Gladiators Bundesliga-Absteiger Crailsheim Merlins am Ende knapp nach Verlängerung mit 85:88 (36:41) geschlagen geben müssen.

"Das war Werbung für den Basketball", sagt Gladiators-Trainer Marco van den Berg nach der Partie. "Ich bin stolz auf die Jungs, das war eine sehr gute Leistung, deutlich besser als letzte Woche in Heidelberg."

Trier zeigt sich von Beginn an deutlich verbessert als beim 51:91-Debakel aus der Vorwoche bei den Heidelberg Academics. Die Gladiatoren legen ein unglaublich starkes erstes Viertel (29:23) hin und führen bereits nach fünf Minuten mit sechs Zählern (15:9). Gegen die körperlich überlegenen Gäste aus Schwaben heißt das Erfolgsrezept: Dreier. Von Beginn fliegen den Merlins die Bälle um die Ohren, die Gladiatoren schießen was das Zeug hält, spielen sich immer wieder freie Würfe heraus, und verwandeln sie. Allein Kapitän Simon Schmitz versenkt in den ersten zehn Minuten vier Dreier im Crailsheimer Korb. Auch in der Defense agiert das Team richtig stark. Pablo Coro, Kevin Smit oder Rupert Hennen werfen sich in jeden Ball, sorgen immer wieder für Ballgewinne. Als Brandon Spearman und der gut aufgelegte Thomas Grün gegen Ende der ersten zehn Minuten auch noch beginnen, zum Korb zu ziehen und die Punkte von dort erzielen, wirken die Gäste zum ersten Mal beeindruckt.

Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts wird dann deutlich, warum Basketball oft als "Spiel der Läufe" bezeichnet wird. Mit einer 12:0-Serie drehen die Crailsheim Merlins die Partie innerhalb von wenigen Minuten. Ein Grund dafür: Trier trifft nicht mehr so gut, zudem leistet sich das Team gleich mehrere Unaufmerksamkeiten hintereinander. Einmal steht Johannes Joos bei einem Dreierversuch mit dem Fuß im Aus, einmal schaffen es die Gladiators nicht, den Ball beim Einwurf in der vorgegeben Zeit ins Feld zu bringen. Der Bundesligaabsteiger nutzt das eiskalt aus. Jetzt zeigen die erfahrenen Konrad Wysocki und Kevin Tiggs, warum sie vor kurzem noch bei Tabellenführer Mitteldeutscher BC gewonnen haben. Gutes Passspiel, gute Laufwege und eiskalter Abschluss.
Doch Trier bleibt dran, und hält das Spiel zur Pause offen (36:41).

Die zweite Halbzeit startet zunächst gemächlich, es passiert nicht viel. Dann, es sind gerade gut 23 Minuten gespielt, übernimmt Brandon Spearman das Kommando. Wieder einmal ist der US-Amerikaner mit der Nummer 32 von der gegnerischen Defense nicht zu stoppen. Sorgt mit sehenswerten Aktionen in der Offensive für Jubel unter den 2117 Zuschauern. Gemeinsam mit dem bärenstarken Simon Schmitz sorgt Spearman dafür, dass Trier die Partie zum Ende des dritten Viertels wieder dreht (58:57). Es ist ein packendes Duell.

Trier verteidigt im letzten Viertel weiterhin stark, lässt Crailsheim nicht zur Entfaltung kommen. Ist ein Gladiator geschlagen, hilft ein Mitspieler - eine reife Teamleistung. Auch in der Offensive sieht's phasenweise richtig gut aus. Das Team von Trainer van den Berg versucht es nun weniger aus der Distanz, sucht hingegen immer wieder den direkten Weg zum Korb und bindet die Langen Johannes Joos und Joey van Zegeren gut ins Spiel ein. Nach einem Dreier von Kapitän Schmitz liegt Trier knapp vier Minuten vor Spielende mit sechs Punkten vorne (69:63). Ein echtes Herzschlagfinale. Ein Dreier des besten Crailsheimers Chase Griffin wenige Sekunden vor Schluss zum 78:78 macht die Verlängerung perfekt.

Hier geht's auf und ab. Mal liegt Trier vorne, mal die Gäste. Ein unglaubliches Spiel. Am Ende allerdings beweisen die Merlins die besseren Nerven, der frühere Bundesligaspieler Konrad Wysocki macht mit einem Dreier den Deckel drauf.

Trier verliert zwar knapp, kann aber wie von Trainer Marco van den Berg vor der Partie gefordert mit einem guten Gefühl aus dem Spiel gehen.

"Wir definieren uns damit, nie aufzugeben. Das haben wir heute gezeigt. Auch wenn es nicht zum Sieg gereicht hat, kann man zufrieden sein", sagte Triers Trainer.

Statistik
Punkte Trier: Schmitz 30, Hennen 0, Coro 0, Dietz 0, Grün 6, van Zegeren 6, Joos 7, Herrera 2, Spearman 25

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