Frustration am "Tatort" Arena: Trier fehlt am Schluss Effektivität

Trier · Großer Aufwand, kein Ertrag: Ein intensiv geführtes Spiel endete für die Bundesliga-Basketballer der TBB Trier mit einer Enttäuschung. Beim 80:82 (45:44) gegen Vizemeister EWE Baskets Oldenburg blieben am Ende Frustr ation und die Erkenntnis, dass der Gegner einfach cleverer war.

Trier. Die Szene hatte fast schon Symbolcharakter. Beim von 81:80 für die Gäste trat ausgerechnet der "verlorene Trierer Sohn" Dru Joyce an die Freiwurflinie. Eiskalt versenkte er trotz ohrenbetäubenden Pfeifkonzerts den ersten seiner beiden Würfe: 80:82. Die restlichen 13,2 Sekunden überstand der Tabellenvierte mit körperlicher Robustheit, Abgebrühtheit und auch angesichts der Tatsache, dass den TBB\'lern Sekunden vor der Schluss-Sirene das Händchen flatterte. Was TBB-Coach Henrik Rödl zu der Mitteilung veranlasste, dass "jetzt bei uns eine ziemliche Frustration herrscht".Die TBB hatte den Schwung vom Auswärtssieg in Vechta mitgenommen, startete vor 3462 Fans in der Arena beherzt gegen den favorisierten Gast. Kapitän Andi Seiferth, mit 17 Punkten bester Werfer seines Teams, strahlte unter dem Korb effektive Präsenz aus. An der dynamischen Körpersprache des Kanadiers Jermaine Bucknor (16 Punkte) richteten sich seine Mitspieler immer wieder auf. Der 31-Jährige verhalf Trier mit ganz frechen Steals ein ums andere Mal zu leichten Fastbreak-Punkten. Die Arena tobte, als die TBB mit 45:44 in die Kabine und gar mit 60:57 Punkten in das Schlussviertel ging.Doch als es um die Wurst ging, zog der ersatzgeschwächte Gegner, angeführt von Joyce, noch einmal das Tempo an. EWE war fintenreicher und effektiver. Aus dem Drei-Punkte-Rückstand hatte der Meister des Jahres 2009 ein Plus von acht Punkten gemacht, um diesen zwei Minuten vor Schluss beim 75:75 noch einmal abzugeben. Es folgten die entscheidenden 120 Sekunden, "in denen wir vielleicht den entscheidenden Schuss cleverer waren als der Gegner", wie Oldenburgs Coach Sebastian Machowski festhielt.Unterschiedliche Ansprüche

Dennoch gab es von ihm "ein dickes Lob an Henrik und sein Team. Wir mussten uns sehr strecken, um hier zu gewinnen." Die TBB glaubte an sich und ihre Außenseiter-Chance, nahm das Publikum mit. Die Grün-Weißen machten auch von den kleinen Positionen durch Samenas (neun Punkte aus drei erfolgreichen Dreiern) und Anderson (12) Druck auf den Korb. Rödl zog aus der knappen Niederlage trotz allen Frustes auch die Erkenntnis, dass "die Art und Weise, wie wir dieses Spiel vorgetragen haben, uns noch einmal auf unserem Weg bestätigt hat. Aber wir können halt nicht davon ausgehen, dass wir in jedem Jahr gegen Oldenburg gewinnen. Dafür sind die Ansprüche in beiden Lagern einfach zu unterschiedlich."jüb TBB Trier: Anderson (12), Bucknor (16), Seifferth (17), Hughes (11), Ward (12), Samenas (9), Mönninghoff (1), Schmidt (2), Chikoko (0), Petric (0) Beste Korbschützen Oldenburg: Kramer (19), Alexandrov (14), Joyce (12), Wisocki (11) Viertelstände: 22:25, 45:44 (Halbzeit), 60:57, 80:82 (Endstand), Zuschauer: 3462

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