Ganz nah dran am NBA-Star

Trier · Mit den Young Gladiators kämpfen Justus Schuh und Nino Haas derzeit in der Jugend-Basketball-Bundesliga um wichtige Punkte. Im Gespräch mit dem TV sprechen sie über den Saisonverlauf, ihre Ziele und eine überraschende Begegnung im Flugzeug.

Ganz nah dran am NBA-Star
Foto: (g_sport
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Nein, nach der Handynummer hat er ihn nicht gefragt. Dazu ist Nino Haas dann nicht mehr gekommen - irgendwie auch verständlich, schließlich ist der 15-Jährige doch ganz schön perplex, als dieser Superstar im Flugzeug plötzlich neben ihm Platz nimmt und ihn dann auch noch anspricht. "Der war super nett, überhaupt nicht arrogant oder so, er hat mich sogar gefragt, wo ich spiele und so - das war echt krass."

Mal von vorne: Nino Haas ist Basketballer aus Leidenschaft. "Basketball", sagt der gebürtige Trierer, "das ist mein Leben". Ein ziemlich beeindruckender Satz für einen 15-Jährigen, aber man merkt schnell, dass er das ernst meint. Angefangen hat Haas beim Trimmelter SV, seit 2014 spielt er für das Nachwuchsteam der Gladiators Trier in der Jugend-Bundesliga (JBBL). Im Sommer 2015 fliegt Haas gemeinsam mit seinem Vater vom Flughafen Köln/Bonn aus nach Mallorca - ein bisschen Urlaub machen auf der Baleareninsel. Der 15-Jährige sitzt schon auf seinem Platz im Flieger, als sich plötzlich die Riesen der deutschen Basketball-Nationalmannschaft durch die Reihen quetschen. Das Team ist vor der EM auf dem Weg ins Trainingslager nach Mallorca. "Die sind als letztes eingestiegen, und neben mir war noch ein Platz frei", erinnert sich Haas, "da habe ich schon gehofft, vielleicht setzt sich ja einer neben mich". Bevor er den Gedanken zu Ende gebracht hat, steht NBA-Star Dennis Schröder neben ihm. "Ich konnte das kaum fassen, der hat sich dann tatsächlich neben mich gesetzt - wir haben fast den gesamten Flug über miteinander gesprochen."

Wie das halt so ist unter Basketballspielern quatschen sie über vergangene Spiele, über Saisonbestmarken und so. "Ich hab' ihn auch mal gefragt, wie das so ist, in der NBA." Und, wie ist es da so, was hat er gesagt? "Ganz schön anstrengend", berichtet Haas, "kann ich mir auch gut vorstellen, bei so vielen Spielen".
Noch insgesamt sieben Saisonspiele hat Haas in dieser Saison mit den Young Gladiators zu absolvieren. Das Team von Trainer Simon Frey kämpft aktuell in der Relegationsrunde um den Verbleib in der JBBL. Und wie: Drei von drei Spielen haben die Gladiatoren bislang gewonnen, liegen aktuell auf Platz zwei ihrer sechsköpfigen Gruppe hinter Bonn/Rhöndorf, die zwei Spiele mehr auf dem Konto haben. Grund genug, um mal bei den beiden Kapitänen des Teams, Justus Schuh und Nino Haas, nachzuhören. Läuft alles ziemlich gut im Moment, oder? "Ja", sagt Schuh mit einem Grinsen, "es könnte natürlich schlechter laufen, aber wir haben noch nichts erreicht, um sicher zu sein, brauchen wir fünf bis sechs Siege insgesamt - besonders wichtig werden die Heimspiele gegen Würzburg (30. April) und Koblenz (8. Mai)". Haas nickt zustimmend, als er die Worte hört. Die beiden Gymnasiasten sind Freunde, auch abseits des Platzes, kennen sich seit langem - so wie der Großteil des Teams. "Ich denke, dass das auch unser Erfolgsrezept ist: Wir sind ein echtes Team, jeder steht für jeden ein - wir kämpfen füreinander."

Schuh wirkt nicht wie 16, Haas nicht wie 15 - wenn sie so erzählen, erscheinen sie fünf, vielleicht sechs Jahre älter. Deutlich wird das, wenn Haas Dinge sagt, wie: "Wir als Kapitäne haben die Aufgabe, kühlen Kopf zu bewahren, wenn der Gegner mal einen Lauf hat - es gilt dann, wieder Ruhe in unser Spiel zu bringen oder vielleicht einfach mal selbst zum Korb zu ziehen, anstatt von außen zu werfen." Oder wenn Schuh sagt: "Wenn jemand aus dem Team im Training mal eine Frage zu einem Spielsystem hat oder so, dann klären wir das auch schon mal untereinander." Haas hat in den drei Relegationsspielen gegen die SG RheinHessen, Langen und Koblenz 30 Punkte im Schnitt erzielt, Schuh 13. Gemeinsam mit Elias Rödl, dem Sohn des ehemaligen TBB-Trainers Henrik Rödl, und Paul Fuchs bilden sie die Stützen des Teams.

Und wie lautet das Zukunftsziel der beiden Kapitäne? "Klar, wollen wir Profis werden, in der Bundesliga spielen oder sogar in der NBA, wer träumt nicht davon. Aber das Wichtigste ist", sagt Nino Haas, "dass wir erstmal das Abitur machen - dann kann man weitersehen". Justus nickt zustimmend.

Ihr nächstes Heimspiel in der Relegationsrunde bestreiten die Young Gladiators am 10. April (13 Uhr/ Halle des Auguste-Viktoria-Gymnasiuns Trier) gegen den TV Langen.

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