Gladiatoren unterliegen starkem Aufsteiger

Trier · Trier So viel sei schon mal vorab gesagt: Wer beim Begriff Aufsteiger an ein Team denkt, das sich behutsam in eine neue Liga einfühlt, erstmal zurückhaltend den Klassenerhalt als Ziel ausgibt, der liegt bei den Karlsruhe Lions aber mal so richtig falsch. Der finanzstarke Verein aus Baden peilt in dieser ProA-Spielzeit alles andere als den Klassenverbleib an.

 Spielte stark: Gladiator Kyle Dranginis (mit Ball). Für einen Heimsieg reichte es für Trier dennoch nicht. TV-Foto: Willy Speicher

Spielte stark: Gladiator Kyle Dranginis (mit Ball). Für einen Heimsieg reichte es für Trier dennoch nicht. TV-Foto: Willy Speicher

Foto: (g_sport

Es geht um den Playoff-Einzug und - wer weiß - vielleicht auch um ein bisschen mehr. Warum das so ist, haben die Lions auch am Sonntag bei ihrem Gastspiel bei den Römerstrom Gladiators Trier eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Vor gut 1700 Zuschauern in der Arena Trier mussten sich die Gladiatoren gegen die badischen Gäste zurecht mit 79:96 (43:57) geschlagen geben. Die Gäste spielen mit viel Tempo und mit großer Intensität in der Defensive. Oft reichen zwei, drei Pässe, um den Ball unter den Trierer Korb zu bringen und dann erfolgreich abzuschließen. Besonders die erfahrenen Craig Bradshaw und Richie Williams leiten das Spiel ihrer Mannschaft geschickt. Hinzu kommt, dass das Team von Trainer Michael Mai durch die physisch starken Cyrus Tate und Maurice Pluskota die Bretter beherrscht, sich immer wieder Offensiv-Rebounds sichert. Und weil Bradshaw, Williams & Co. von außen nahezu alles treffen, laufen die Gladiatoren in der ersten Halbzeit über weite Strecken einem deutlichen Rückstand hinterher. Früh im Spiel ist klar: Für Trier wird es sehr schwer. Das Team von Trainer Marco van den Berg spielt zwar mit viel Engagement und Willen, doch das Fehlen von Thomas Grün (Nationalmannschaftseinsatz mit Luxemburg), Kilian Dietz (anhaltende Knieprobleme), Justin Alston (Fußbruch) und den gesundheitlichen Problemen von Kapitän Simon Schmitz - er ist nach seiner Rückenverletzung zwar wieder dabei, aber sichtlich noch mit Schmerzen unterwegs - wiegt schwer. Trier schafft es in der ersten Halbzeit zu selten, den Ball in die Zone zu bringen, Johannes Joos und Anton Shoutvin in Szene zu setzen. Zudem ist die Eins-gegen-Eins-Defense zu schwach. Positiv hervorzuheben: Kyle Dranginis. Der US-Amerikaner sucht immer wieder den direkten Weg zum Korb - auch wenn ihm nicht alles gelingt, er zeigt sich deutlich verbessert als noch in den vergangenen Spielen.Auch im zweiten Durchgang bleibt Karlsruhe das spielbestimmende Team. Zwar geben sich die Gladiatoren nie auf, kommen durch den starken Dranginis noch mehrmals auf weniger als zehn Punkte Rückstand ran - doch die Gäste sind einfach besser, finden in der Offensive immer sofort eine Antwort und können aufgrund ihrer top-besetzten Bank munter durchwechseln. Hinzu kommt, dass die Gladiators in den Situationen im letzten Viertel, in denen sie es nochmal richtig spannend machen könnten, nicht treffen (Smit, Dranginis von der Dreierlinie) und entscheidende Offensiv-Rebounds abgeben. So verliert Trier zum zweiten Mal in dieser Spielzeit ein Heimspiel und vergrößert den Abstand zu den Playoff-Rängen weiter. Am kommenden Samstag geht's zum Tabellenvorletzten Ehingen. "Da", so betont Gladiators-Coach Marco van den Berg nach dem Spiel, "ist nun ein Sieg Pflicht". Punkte Trier: Dranginis 28, Smit 4, Bucknor 8, Hennen 0, Schmikale 9, Schmitz 6, Keusen 0, Ilzhöfer 2, Henkel 3, Buntic 3, Joos 7, Shoutvin 9 - Beste Werfer Karlsruhe: Williams 21, Reischel 24 - Viertelstände: 26:33/43:57/64:77/79:96.

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