Basketball Die Hand Simons: Gladiators nach dem Artland-Sieg

Trier · In der Nachbetrachtung des 91:78 (37:38)-Heimsiegs gegen Artland freuen sich die Römerstrom Gladiators Trier am Sonntagnachmittag über eine ganz wichtige Erkenntnis.

 Der Kapitän freut sich über die „Rückkehr“ seiner rechten Hand.

Der Kapitän freut sich über die „Rückkehr“ seiner rechten Hand.

Foto: Sebastian J. Schwarz/sjs / Sebastian J. Schwarz

Die Erkenntnis des Wochenendes verkündet Simon Schmitz am Sonntagnachmittag: „Ja, sie ist noch dran, sie funktioniert noch.“ Dann fängt der Kapitän der Römerstrom Gladiators Trier an zu lachen. Die Hand Simons – sie ist wieder da! Das hat Triers 91:78 (37:38)-Heimerfolg  am Samstagabend gegen Quakenbrück gezeigt.

Schmitz’ Distanzschüsse – sie waren eine Wucht. Zack, zack, zack: Mit seinen Dreiern hat der 28-Jährige in den vergangenen Jahren so manchem Gegner in der ProA die Lampen ausgeschossen. Doch in dieser Saison lief bisher nicht viel für Schmitz von der Drei-Punkte-Linie. „Angefangen hat das alles vor dem Chemnitz-Spiel in der Hinrunde im Herbst“, erinnert sich der Trierer Aufbauspieler. „Da habe ich mir im Daumen ein Band gerissen.“ Danach habe alles wehgetan: Fangen, Werfen, Passen – nichts ging mehr. „Daraufhin habe ich am Anfang versucht, meinen Wurf zu ändern, damit es nicht mehr wehtut – das war aber total kontraproduktiv.“ Irgendwann sei das Ganze dann zur Kopfsache geworden. „Die Trainer und das Team haben mir aber gesagt: Wirf weiter, irgendwann kommt das wieder!“ Das habe er dann auch gemacht – und: „Vorletzte Woche im Training habe ich dann wieder angefangen zu treffen. Dann war mir klar, dass das auch irgendwann im Spiel wieder kommen und der Knoten platzen wird.“

Und wie der Knoten platzt: Zum ersten Mal Peng macht es am Samstagabend 4:13 Minuten vor Ende des dritten Viertels – es ist der erste verwandelte Dreier für Schmitz seit dem 14. Dezember in Hanau.

Zu diesem Zeitpunkt liegen die Gladiatoren vor 2381 Zuschauern in der Arena Trier gerade mit 50:55 zurück gegen die starken Artland Dragons Quakenbrück. Die Führung der Niedersachsen geht in Ordnung. Vor allen Dingen in Hälfte eins sind die Gäste das cleverere Team. Triers Spiel fehlt es an Tempo, auch defensiv fehlt phasenweise die Intensität. Es droht die sechste Heimniederlage. Doch dann kommt Schmitz: Innerhalb von neun Minuten zimmert der frühere Bundesligaspieler den Gästen aus Niedersachsen fünf Dreier in den Korb. Von rechts, von links, von einem Meter hinter der Dreier-Linie – plötzlich geht alles. „Vor dem ersten Treffer hatte ich schon beim Loslassen des Balls das Gefühl, dass er reingeht – das hatte ich zuvor gefühlte zwei, drei Monate nicht mehr“, gesteht Schmitz.

 Der Kapitän und das Wasser: Nach dem Heimsieg gegen Quakenbrück kriegt Simon Schmitz von Jermaine Bucknor und Kilian Dietz den Kopf gewaschen.

Der Kapitän und das Wasser: Nach dem Heimsieg gegen Quakenbrück kriegt Simon Schmitz von Jermaine Bucknor und Kilian Dietz den Kopf gewaschen.

Foto: Sebastian J. Schwarz/sjs / Sebastian J. Schwarz

Durch sein gutes Händchen reißt der Kapitän sein Team mit, hat immensen Anteil daran – genau wie die starken Jermaine Bucknor und Kelvin Lewis – dass Trier auch das zweite Heimspiel im Jahr 2019 für sich entscheidet und in der Tabelle auf Rang 7 vorrückt. Als Überraschung gibt’s von den Kollegen nach Spielende erst mal zwei Liter Sprudel über den Kopf. „Die wollten mich ein bisschen runterkühlen“, berichtet Triers Nummer 9. „Alle waren erleichtert, dass ich wieder getroffen habe, weil uns das offensiv natürlich gefehlt hat. Ich hoffe, der Knoten ist nun dauerhaft geplatzt.“

Erleichtert über Schmitz’ wiedererlangte Treffsicherheit zeigt sich auch Christian Held. Doch der Gladiators-Trainer hat auch was zu kritisieren: „Wir haben es in der ersten Halbzeit nicht geschafft, Quakenbrücks Große zu kontrollieren. Das haben sie extrem clever gemacht, uns immer wieder unterm Korb attackiert und uns damit sehr wehgetan.“ Dennoch sei er im „Großen und Ganzen“ sehr zufrieden gewesen mit der Leistung. „Speziell mit der Reboundarbeit meiner Mannschaft – das haben die Jungs deutlich besser gemacht als im Spiel davor in Chemnitz.“

Simon Schmitz spricht am Sonntag von einem „super wichtigen Sieg“. Nach dem zweiten Erfolg im zweiten Heimspiel des Jahres betont der 28-Jährige: „Wir wollen wieder die Heimmacht werden, die wir in den vergangenen Jahren waren.“ Er hat es in der Hand.

Statistik

Punkte Trier: Lewis 15 Punkte, Smit 8, Bucknor 26, Hennen 0, Schmikale 0, Dietz 0, Schmitz 19, Ilzhöfer 3, Buntic 0, Gloger 9, Joos 11 – Beste Schützen Artland: Morant 18, Bland 15, Griffin 12 – Viertelstände: 20:19/37:38/65:63/91:78 – ZS: 2381

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