91:88-Sieg gegen Gießen Gladiators-Trainer nach dem Sieg: „Haben eine Reaktion gezeigt“
Trier · Starkes Comeback: Die Gladiators haben am Sonntag ein hart umkämpftes Spiel gegen den BBL-Absteiger Gießen 46ers mit 91:88 (48:37) gewonnen. Am Ende feierten über 2200 Zuschauer den Sieg.
Besonderes Spiel, besondere Dramatik – lange hatten die Fans in Trier auf den alten Basketball-Klassiker gegen Gießen warten müssen. Und die Partie hatte einiges zu bieten, riss die Zuschauer mit - es war ein absolutes Kampfspiel bis in die Schluss-Sekunde, das mit dem 82:71 von Dan Monteroso gut drei Minuten vor Schluss eigentlich vorentschieden schien. Aber es wurde noch ganz eng. Gießen kam bis auf einen Punkt ran. Alex Laurent blockte den entscheidenden letzten Wurf. Was für eine Partie – Trier gewinnt mit 91:88 und meldet sich damit im Kampf um die Playoff-Plätze eindrucksvoll zurück. „Uns war wichtig, dass wir nach dem Spiel in Leverkusen von Beginn an eine Reaktion zeigen - und das haben wir getan“, sagte Gladiators-Cheftrainer Pascal Heinrichs. Dass Gießen am Ende noch Punkt um Punkt aufholte, macht er nicht an Unkonzentriertheiten fest: „Gießen ist eine Top-Mannschaft mit großer individueller Klasse – sie haben in dieser Phase auch sehr schwierige Dreier getroffen.“
Aber von vorn: Die Gießener reisten nur mit neun Spielern an die Mosel. So fehlte wegen einer Corona-Infektion der Ex-Trierer Enosch Wolf im Kader der Mittelhessen. Der 2,15-Meter-Mann war erst im Januar von Vechta zu den 46ers gewechselt. Auch Power Forward Roland Nyama fehlte.
Beide Teams wollten sich für ihre Niederlagen am Mittwoch rehabilitieren – die Trierer enttäuschten bei der Pleite in Leverkusen auf ganzer Linie, Gießen verlor knapp in Hagen.
Im Januar hatten die Trierer in Gießen nach zuvor sieben Siegen in Folge zum ersten Mal wieder verloren – vor allem wegen des überragenden Stefan Fundic auf Seiten der Gießener. Das Kraftpaket der Hessen wurde gleich wieder gesucht – Fundic war der einzige Spieler, der in den ersten sieben Minuten für die Gäste punktete. Da stand es 17:9 für die Trierer, die durch zwei Dreier in Folge durch Travis Daniels und Marco Hollersbacher erstmals einen kleinen Vorsprung herausgespielt hatten. Mit 22:13 endete das erste Viertel – auch dank einer guten Defense der Gladiators, die ihre Stärken im Rebounding konsequent nutzten.
Das änderte sich im zweiten Abschnitt anfangs – nach dem 24:15 gelang den Gästen ein 10:0-Lauf, Gießen lag wieder vorn. Bei den Gladiators setzte sich Center Dylan Painter offensiv immer wieder gut in Szene. Die Trierer waren nun wieder besser im Spiel: Parker van Dyke wird bei einem erfolgreichen Dreier-Versuch gefoult – und Trier nutzte das und lag wieder mit acht Punkten vorn. Dan Monteroso sorgte für die erste zweistellige Führung im Spiel (45:33), die auch zur Halbzeit Bestand hatte (48:37). Zu diesem Zeitpunkt dominierten die Trierer weiterhin die Rebounds (26:9), sie lagen aber der Zahl der Turnover mit 15:2 (!) vorne. Die Gladiators profitierten auch von einer sehr hohen Wurfquote.
Die Gladiators kamen ganz schlecht aus der Kabine (0:10) – und bei den 46ers fielen nun auch die Dreier. Gießen ging durch Figge in Führung (50:51), die Partie wurde nun zunehmend giftig: Die 2236 Zuschauer in der Arena sahen nun ein absolut packendes Zweitliga-Spiel. Die Trierer bekamen nun auch Fundic besser in den Griff - dem Gießener Topscorer (20 Punkte) gelang in der zweiten Halbzeit nur noch ein Punkt. Bester Punktesammler bei den Gladiators war Travis Daniels mit 19 Punkten. Ein Garant für den Sieg war die Nervenstärke der Trierer an der Freiwurflinie – sie verwandelten 20 von 22 Freiwürfen, Gießen nur 15 bei 23 Versuchen.
Für die Trierer geht es am kommenden Sonntag mit einem Auswärtsspiel bei den Kirchheim Knights weiter.
Trier: Monteroso 12 , Zeeb 8 , van Dyke 9, Hollersbacher 10, Johnson 11, Wenzl 0, Almstedt 0, Painter 14, Isemann 6, Laurent 2, Daniels 19