85:108 gegen Karlsruhe Schwarzer Freitag: Gladiators entlassen Cheftrainer nach Heim-Debakel! (Update)

Trier · Schwarzer Freitag für alle Gladiators-Fans: Das 85:108 gegen die Karlsruhe Lions war ein Tiefpunkt in dieser Saison. Schon zur Halbzeit war das Spiel vorentschieden. Turbulent wurde es nach der Partie: Cheftrainer Pascal Heinrichs wurde beurlaubt. Das bestätigte der Club gegenüber dem TV.

Gladiators Trier gegen PS Karlsruhe Lions​ - Bilder vom Spiel
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Gladiators Trier gegen PS Karlsruhe Lions

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Die Gladiators hatten fast zwei Wochen Zeit, sich auf Karlsruhe vorzubereiten – gegen einen Gegner, der auch schnell spielt, der auch in die Play-offs will. Und es wurde aus Trierer Sicht ein Desaster. Die 1610 Zuschauer erlebten hautnah das schwächste Gladiators-Spiel in dieser Saison. Die Trierer wurden über weite Strecken vorgeführt, anders kann man es nicht nennen. Über dieses Debakel wird zu reden sein – wenn denn Zeit dafür wäre: Denn schon am Sonntag steht das nächste Heimspiel gegen Schwenningen an (17 Uhr, Arena). Und eine Entscheidung fiel schnell nach Spielende: Der Chef an der Seitenlinie wird dann nicht mehr Pascal Heinrichs sein, wie Gladiators-Geschäftsführer Andre Ewertz am späten Freitagabend dem TV bestätigte: „Wir haben Pascal Heinrichs beurlaubt“, sagte er. Die „katastrophale Leistung im so wichtigen Spiel gegen Karlsruhe“ sei nur ein Grund dafür gewesen. Der Club habe die Entwicklung in den vergangenen Wochen intensiv verfolgt - und die Gladiators sahen das Saisonziel „Playoff-Teilnahme“ stark gefährdet. Im Heimspiel am Sonntag gegen Schwenningen (17 Uhr) dürfte damit erstmals Assistenztrainer Jermaine Bucknor als Chef einspringen.

So lief das Spiel:

So sah es noch zu Beginn aus: Die Arena ist gerichtet, und die Gladiatoren ziehen ein, um die Löwen zum bändigen. Klingt zu martialisch, es geht ja auch „nur“ um das Spiel der Trierer gegen Karlsruhe. Aber so oder so ist es für beide Mannschaften im Kampf um den Einzug in die Play-offs eine wichtige Begegnung. Nach 23 Spieltagen blicken die Lions auf zwölf Siege in den bisherigen Begegnungen, die Trierer haben einen Sieg weniger. Das mag ein deutlicher Hinweis sein auf eine ausgeglichene und spannende Liga – aber nach einem Spiel zweier Teams auf Augenhöhe sah es am Freitagabend überhaupt nicht aus. Da bissen die Löwen zu. Und zwar gnadenlos.

Gladiators Trier lagen schon früh zurück

Die Gladiators führten nach munterem Beginn mit 5:4 – dann gingen bei den Trierern aber die Lichter aus: Gäste-Center Maurice Pluskota war nicht zu stoppen. Die Lions legten einen 15:0-Lauf hin, die Trierer waren unter dem Korb gegen Pluskota überfordert, insbesondere Dylan Painter hatte einige Probleme mit dem Lions-Spieler. Nach etwas mehr als vier Minuten nimmt Pascal Heinrichs die erste Auszeit. Till Isemann sollte sich jetzt um den Topscorer der Gäste kümmern. Triers Würfe wollten noch nicht fallen. Durch einen erfolgreichen Dreipunktewurf von Nico Wenzl verkürzte Trier auf 19:33 nach dem ersten Viertel. So hatte sich Trainer Heinrichs das erste Viertel seiner Mannschaft nicht vorgestellt – Karlsruhe war in jeder Hinsicht besser.

 Cheftrainer Pascal Heinrichs wurde nach dem Spiel beurlaubt.

Cheftrainer Pascal Heinrichs wurde nach dem Spiel beurlaubt.

Foto: Willy Speicher

Beim Stand von 31:49 sah sich Heinrichs gezwungen, seine Mannschaft in einer weiteren Auszeit neu zu sortieren: Aber an diesem Abend – in diesem wichtigen Spiel – ging nichts. Und das lässt sich auch nicht damit erklären, dass mit Dan Monteroso ein wichtiger Spieler wegen einer Hüftverletzung ausfiel. Es blieb auch nach der Pause ein Spiel zum Vergessen für die Gladiators: Mit 25 Punkten Rückstand gingen die Trierer ins letzte Viertel. Da holte sich Till Isemann schnell sein fünftes Foul ab (ein technisches) - aber das war für die 1600 Zuschauer in der Arena auch nicht mehr wirklich entscheidend. Das Spiel war durch, der Frust groß.

Till Isemann in Aktion im Heimspiel gegen Karlsruhe.

Till Isemann in Aktion im Heimspiel gegen Karlsruhe.

Foto: Willy Speicher

Gladiators-Spieler Marco Hollersbacher war nach der Partie frustriert: „Das ist nicht so einfach zu erklären.“ Ein Grund sei die fehlende Intensität schon zu Beginn des Spiels. „Wir dürfen Gästen – egal, welches Team auch immer kommt –, einen solchen Run zu Beginn eines Spiels nicht erlauben. Jetzt müssen wir das schnell analysieren und die Kurve kriegen.“

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