Basketball Basketball: Kurioses vor dem Karlsruhe-Spiel am Sonntag

Trier · Warum Gladiators-Aufbauspieler Kevin Smit vor dem Heimspiel mit dem starken Aufsteiger Karlsruhe Lions (Sonntag, 17 Uhr, Arena Trier) viel zu erzählen hat, und wie die Chancen für eine Rückkehr von Simon Schmitz und Kilian Dietz stehen

 Kevin Smit hat eine schmerzhafte Woche hinter sich.

Kevin Smit hat eine schmerzhafte Woche hinter sich.

Foto: Sebastian Schwarz

Als Kevin Smit die Geschichte am Freitagmittag erzählt, muss er lachen. Auch wenn das Ganze da schon fünf Tage zurückliegt, ist die Story einfach zu kurios, als dass er sie ruhig und ohne Gefühlsregung erzählen könnte. „Das“, sagt der Aufbauspieler der Römerstrom Gladiators Trier im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund, „das war echt ein Zufall“. Vorab schon mal die vielleicht wichtigste Information vor dem Heimspiel der Gladiatoren am Sonntag gegen die Karlsruhe Lions (17 Uhr/Arena Trier): Smit ist fit für das Duell mit dem Aufsteiger aus Baden, er hat die ganze Woche voll trainiert und kann spielen.

Selbsverständlich ist das nicht. Denn wenn er vom vergangenen Samstagabend erzählt, dann sagt er Sätze wie: „Ich hatte den Mund voller Blut.“ Oder: „So richtig erinnern kann ich mich an diese Szene nicht mehr.“ Erst wenige Sekunden sind im Spiel bei den Paderborn Baskets (92:93 n.V.) gespielt, als Kevin Smit diesen heftigen Schlag von Gegenspieler Morgan Grim kassiert. Nachdem bei ihm kurz die Lichter ausgehen, findet er sich in der Umkleidekabine wieder - und jetzt beginnen die Kuriositäten. Smit erzählt: „Meine Mutter war zufällig in der Halle. Sie ist Chirurgin, war wegen einer Fortbildung in der Nähe und schaute sich abends unser Spiel an.“

Als Smit blutüberströmt vom Mannschaftsarzt der Paderborner in die Kabine geführt wird, kommt seine Mutter hinzu. Während der ­Teamarzt den Gladiator mit sechs Stichen näht, assistiert ihm Smits Mutter. „Sie hat mich früher bei einem Spiel mit Oldenburg in der ProB schon mal am Kinn genäht, auch von meinem Vater (Holger Smit spielte früher für Oldenburg in der Basketball-Bundesliga, Amn. d. Red.) kennt sie das.“ Ruhig und entspannt habe sie daher auch reagiert, als er jetzt in Paderborn nach der Behandlung direkt wieder aufs Feld wollte. „Sie hat mich nur gefragt, ob ich Kopfschmerzen habe. Ich hatte keine, daher hatte sie auch kein Problem damit, als ich im zweiten Viertel wieder weiterspielte“, berichtet der Aufbauspieler lachend. Nachdem ihm die Fäden am Freitagmorgen gezogen worden sind, betont er: „Ich bin fit, kann auch wieder ohne Schmerzen essen.“

Besser ist das, denn am Sonntag wartet ein echtes Schwergewicht der Liga auf Smit & Co.: Zwar tarnen sich die PS Karlsruhe Lions als Aufsteiger, doch ein Blick in den Kader verrät: Das Team aus Baden ist alles andere als ein normaler Liga-Neuling. Die finanzstarken Karlsruher haben mit Maurice Pluskota, Richie Williams und ­Craig Bradshaw jede Menge Bundesliga- und Zweitliga-Erfahrung im Kader, stehen nach zehn Spieltagen punktgleich mit dem Tabellenvierten Hagen auf Rang sieben. „Ich habe großen Respekt vor Karls­ruhe“, betont Gladiators-Trainer Marco van den Berg. „Sie spielen einen schnellen und athletischen Basketball und haben das Potenzial, die Playoffs zu erreichen.“

Nach der Niederlage in Paderborn und dem Abrutschen auf Rang 12 stehen die Gladiatoren gegen den Aufsteiger gehörig unter Zugzwang. Triers Trainer wiederholt am Freitag nochmals seine kürzlich ausgerufene Ansage, sechs bis sieben der kommenden zehn Spiele gewinnen zu wollen. Er sagt: „Ich weiß, dass Druck da ist, aber ich will auch betonen, dass es von der puren basketballerischen Entwicklung gut aussieht, das Team trainiert und entwickelt sich gut – wir brauchen nun einfach ein paar Siege.“

Damit das schon gegen Karlsruhe was wird, habe in dieser Woche verstärkte Defense-Arbeit (Verbesserung der Help-Defense) und das Thema Entscheidungsstärke in wichtigen Augenblicken auf dem Programm gestanden. „Es geht darum, dass die Spieler in entscheidenen Situationen nicht zögern, sondern es einfach versuchen, Verantwortung übernehmen, egal, ob sie dann treffen oder nicht“, erklärt van den Berg.

Optimistisch ist der Gladiatoren-Trainer derweil in Sachen Simon Schmitz. „Bei 60 bis 70 Prozent stehen die Chancen, dass er spielen kann.“ Fehlen werden dagegen definitiv Kilian Dietz (Knie) und Thomas Grün (ist mit der luxemburgischen Nationalmannschaft unterwegs). Für ihn wird Thomas Henkel spielen.

(Marek Fritzen)
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