2. Basketball-Bundesliga Unaufhaltsam und das nächste Ziel im Blick

Hanau/Trier · Basketball: Nach dem Sieg in Hanau hat Trier die Playoff-Quali endgültig sicher. Ein Anruf beim Mann des Spiels.

 Starke Leistung: Gladiators-Center Justin Alston (mit Ball) hat mit Trier in Hanau gewonnen.

Starke Leistung: Gladiators-Center Justin Alston (mit Ball) hat mit Trier in Hanau gewonnen.

Foto: TV/Gladiators Trier

Seinen Händen, so versichert Justin Alston am Sonntagvormittag lachend, denen gehe es gut. „Keine Sorge, sie fühlen sich an wie immer“, betont der 23-Jährige. Einen Dunk nach dem anderen hatte der Center der Römerstrom Gladiators Trier den Hanau White Wings am Samstagabend in den Korb gestopft. „Ich habe sie nicht gezählt, habe es einfach gemacht“, gesteht Alston.

Am Ende hatte der Mann aus Washington D.C. mit 22 Punkten, 17 Rebounds und einem Assist wesentlichen Anteil daran, dass sein Team mit 73:67 (39:36)  beim Tabellenachten gewann, den sechsten Sieg in Serie einfuhr und die Playoffs nach Kirchheims Niederlage in Hagen nun auch endgültig sicher hat. „Das ist ein gutes Gefühl. Jetzt geht’s darum, das nächste Ziel zu erreichen.“ Näheres dazu später.

Immer wieder behauptete sich der Mann mit der Trikotnummer 1 in der Zone gegen die physisch starken Hanauer. Sorgte dafür, dass die Gladiatoren auch das Rebound-Duell klar gewannen (45:35). „Ich denke, es war mein bisher bestes Spiel für Trier“, resümiert Alston am Sonntag. „Aber ich möchte betonen, dass meine Mitspieler mich auch hervorragend in Szene gesetzt haben – Simon, Jermaine und Kyle zum Beispiel. Wir haben das Spiel einmal mehr als Team gewonnen.“

Am Ende jedoch war es Alston vorbehalten, den Schlusspunkt der Partie zu setzen. Vor den Augen zahlreicher mitgereister Gladiators-Fans stand der Center wenige Sekunden vor Schluss an der Freiwurflinie in der Hanauer Main-Kinzig-Halle. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt beim Stand von 71:67 bereits so gut wie durch, Kapitän Simon Schmitz hatte kurz zuvor mit zwei verwandelten Freiwürfen für eine Vorentscheidung gesorgt. Nun stand Alston an der Linie und – wie sollte es anders sein nach einer solchen Sahne-Leistung – versenkte auch diese beiden Würfe im Hanauer Korb. 

Trainer Marco van den Berg zeigte sich nach dem Sieg beeindruckt von seinem Team. „Wir hatten zunächst einige Schwierigkeiten mit der physischen Spielweise der Hanauer. Aber wir haben Lösungen gefunden und es geschafft, hier zu gewinnen.“ Das, so fand der Niederländer, sei ein Beweis dafür, wie sehr sich das Team weiterentwickelt habe. „Respekt für die Jungs, das war der sechste Sieg in Serie. Wir schauen in der Tabelle weiter nach oben.“

Zum Spiel: Das Duell war über weite Strecken ausgeglichen. Die Gladiatoren erwischten den besseren Start, führten nach einem Dunk von Justin Alston schnell mit acht Punkten (12:4), verpassten es allerdings in der Folgezeit, den Vorsprung weiter auszubauen. Der Grund: Viele gut rausgespielte Würfe von der Dreierlinie fielen nicht (9 von 25 Versuchen landeten bis zur Pause im Korb). Zudem passierte offensiv nicht viel in der Zone, sobald Starting-Center Alston eine Pause erhielt. Viel zu wenig kam von Robert Nortmann und Anton Shoutvin.

Das Heimteam von Trainer Simon Cote war bis zur Pause ebenbürtig. Vor allen Dingen Deonti Choice war von den Gladiatoren nur selten zu stoppen, ließ Stefan Ilzhöfer in einigen Aktionen nicht gut aussehen. 12 Punkte erzielte der Hanauer bis zur Halbzeit, wurde danach besser verteidigt.

Neben Alston war auf Trierer Seite auch Jermaine Bucknor hervorzuheben. Der Routinier übernahm immer dann Verantwortung, wenn das Spiel zu kippen drohte.  Der Kanadier kam auf insgesamt 18 Punkte, fünf Rebounds und einen Assist. Auch Kyle Dranginis spielte stark, setzte Justin Alston immer wieder gut in Szene (sieben Assists), erzielte wichtige Dreier (9 Punkte) und sicherte den entscheidenden Rebound gut 20 Sekunden vor Schluss nach einem vergebenen Dreier von Hanaus Christian von Fintel, dem die eingangs beschriebenen Freiwürfe von Simon Schmitz folgten.

„Starke Leistung von Kyle“, lobte Marco van den Berg den US-Amerikaner, „er ist ein echter Allrounder und ein sehr intelligenter Spieler“.

Auch wenn es am Ende mal wieder richtig eng wurde, ging der Trierer Sieg in Ordnung. Die Gladiatoren bewiesen einmal mehr ihre Nervenstärke und bestätigen ihre seit Wochen starke Form.

Eng bleibt es auch in der Tabelle im Kampf um die Plätze, die in den Playoffs zunächst das Heimrecht garantieren. Triers Konkurrenten aus Köln, Karlsruhe und Heidelberg haben ihre Spiele am Samstag und Sonntag ebenfalls gewonnen. Dennoch läuft Triers „Mission Heimrecht“ – wie es Club und Fans nennen – weiter. „Das wäre natürlich sehr wichtig für uns“, betont Justin Alston. „Wir versuchen einfach, unsere beiden verbleibenden Spiele zu gewinnen, und schauen dann, was die anderen machen.“ Das nächste Spiel steht am Samstag gegen Kirchheim an (20 Uhr/Arena Trier).

Statistik

Punkte Trier: Alston 22, Dranginis 9, Smit 0, Bucknor 18, Schmikale 0, Schmitz 12, Grün 2, Ilzhöfer 2, Buntic 0, Nortmann 3, Shoutvin 5 - Beste Schützen Hanau: Choice 16, Eichler 13 - Viertelstände: 24:18/39:36/56:51/73:67

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