"Hauptsache, eine Runde weiter"

Am Donnerstag früh um 5.30 Uhr war die insgesamt 1200 Kilometer lange Dienstreise der Trierer Basketballer zum BV 99 Chemnitz beendet. Hundemüde, aber mit dem ersehnten Pokalerfolg in der Tasche, stieg der TBB-Tross aus dem Bus.

Chemnitz. (wir) Beim Trierer 90:78 (53:37)-Erfolg beim Pro-A-Ligisten Chemnitz sorgte James Gillingham mit einem seltenen Vier-Punkte-Spiel (Dreier plus Freiwurf) drei Minuten vor Schluss für die endgültige Entscheidung. "Gilli" hatte sich offensichtlich die Kritik von Trainer Yves Defraigne nach dem Spiel in Frankfurt zu Herzen genommen und zeigte die von ihm geforderten Führungsqualitäten. Co-Trainer Frank de Meulemeester sah Trier dabei "drei Viertel lang überlegen". Die Ausnahme waren die ersten zehn Minuten nach der Pause: "Da haben wir gedacht, wir hätten sie schon im Sack. Und von da an haben sie uns das Leben schwer gemacht."

Es war die Phase, in der die überragende Trierer Trefferquote sank und bei den Sachsen Aufbauspieler Dustin Pfeifer das Heft in die Hand nahm. "Wir konnten ihn kaum noch stoppen", so de Meulemeester, "auch, weil wir das Problem hatten, dass unser Spielmacher Derek Raivio hoch foulbelastet war." Hinzu kam, dass der Zweitligist sich das Motto "Alles oder Nichts" zu Eigen machte. Und sie hatten mehr Personal. Während den Trierern wegen Verletzungs- und Foulproblemen kaum adäquate Wechseloptionen zur Verfügung standen, konnte der Gegner aus dem Vollen schöpfen. Als die 40 Minuten um und die nächste Runde erreicht war, die die Trierer entgegen anders lautenden Meldungen am Mittwoch, 27. November, in Paderborn fortsetzen, kam von Manager Lothar Hermeling der passende Schlusssatz: "Hauptsache eine Runde weiter."