In der Heimat der Trierer Schwaben

Trier · Basketball: Die Gladiators Trier treten heute in Kirchheim an - ein besonderes Spiel für zwei Akteure.

 Zwei Schwaben in Trier: Stefan Ilzhöfer (links) und Johannes Joos. TV-Fotos (2): Archiv/Marek Fritzen

Zwei Schwaben in Trier: Stefan Ilzhöfer (links) und Johannes Joos. TV-Fotos (2): Archiv/Marek Fritzen

Foto: (g_sport

Trier Das ist mal eine Ansage: 40 Punkte und 20 Rebounds - "das", so sagt Marco van den Berg mit einem Lachen, "das erwarte ich von meinen beiden Schwaben". Die "beiden Schwaben", die der Trainer der Römerstrom Gladiators Trier da meint, das sind Stefan Ilzhöfer und Johannes Joos. Der eine stammt aus Bietigheim-Bissingen (Joos), der andere aus Kirchheim (Ilzhöfer). Gladiators-Neuzugang Stefan Ilzhöfer startete bei den Kirchheim Knights einst mit dem Basketballspielen. Joos wechselte 2016 von Kirchheim nach Trier.

Am heutigen Samstag treten die beiden mit den Gladiatoren bei ihrem Ex-Club in Kirchheim an (20 Uhr/live im Internet unter www.proastream.de ) - eine doppelte Reise in die Heimat.

Stefan Ilzhöfer beginnt herzlich zu lachen, als der TV ihn am Freitagnachmittag auf die Forderung seines Trainers anspricht: "40 Punkte, 20 Rebounds? Wow, da müssen wir erst mal klären, ob er das von uns beiden zusammen erwartet oder von jedem Einzelnen." Nein, viel wichtiger sei, dass das Team nach dem "mutmachenden Auftritt" bei Rasta Vechta in Kirchheim den ersten Saisonsieg einfahre. "Wenn Johannes und ich dann noch so stark punkten können, wäre das natürlich ein toller Bonus." Das sieht auch Triers Schwabe Nummer zwei so. "Es ist ganz wichtig", betont Johannes Joos, "das wir das Reboundduell - anders als in Vechta - für uns entscheiden".

Vor dem Duell in der Heimat habe er bereits mit früheren Teamkollegen Kontakt gehabt, darunter die Kirchheimer Leistungsträger Andreas Kronhardt und Tim Koch. "Wir haben ein paar Nachrichten hin- und hergeschickt, die beiden sind zu echten Freunden geworden während meiner Zeit dort." Das Team aus der 40 000-Einwohner-Stadt südlich von Stuttgart hat seinen Kern mit Kronhardt und Koch zusammengehalten. Neu hinzugekommen ist mit Keith Rendleman ein physisch robuster Center, der bereits in der Saison 15/16 in Kirchheim unter Vertrag stand. Auch die beiden neuen Aufbauspieler Corban Collins (26 Punkte/2 Assists) und Charles Barton (19/5) haben beim Auftaktsieg in Baunach einen starken Eindruck hinterlassen.

Dennoch schiebt Kirchheims neuer Trainer Anton Mirolybov den Gladiatoren vor dem Duell die Favoritenrolle zu: "Trier gehört definitiv zu den Top-Mannschaften. Wenn wir was holen wollen, muss alles zusammenpassen." Triers Trainer Marco van den Berg - der weiterhin auf Kilian Dietz verzichten muss - entgegnet: "Wir lassen uns keinen Sand in die Augen streuen - für mich ist Kirchheim leicht favorisiert, sie sind ein Top-4-Kandidat, gerade deswegen, weil sie mit Koch und Corban hochklassige Werfer und mit Kronhardt den vielleicht besten deutschen Center der ProA im Kader haben." Gegen die Knights erwarte er von seinem Team neben einer deutlich verbesserten Reboundarbeit möglichst viel Tempo in den Aktionen.

Ob es was wird mit dem ersten Trierer Saisonsieg, werden sich heute Abend in der kleinen Kirchheimer Stadthalle auch jede Menge Verwandte und Freunde der beiden Trierer Schwaben ansehen. "Ich habe viele Karten besorgt", erzählt Stefan Ilzhöfer, "meine Eltern, meine Brüder, mein Großvater und einige Freunde kommen vorbei".
Für den 22-Jährigen ist es das erste Spiel in seiner Heimatstadt seitdem er den Club im Alter von 14 Jahren verlassen hat. "Ich freue mich echt darauf, das wird schon was Besonderes."

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